Freystadt
Jesuskind ist immer der Mittelpunkt

Zum 25. Mal findet am Wochenende das "Kripperl schaun" in Freystadt statt - Besuch in der Werkstatt

14.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Eine große Krippenschau findet am Wochenende in der Freystädter Mehrzweckhalle statt. Zu bestaunen sind dabei auch die Werke, die im Krippenbaukurs (Foto) des Freystädter Krippenvereins entstanden sind. −Foto: Sturm

Freystadt (HK) Zum 25. Mal findet am Wochenende, 16. und 17. Dezember, in Freystadt die große Krippenausstellung unter dem Motto "Kripperl schaun" statt. Zum 15. Mal wird die Mehrzweckhalle am Samstag und am Sonntag Schauplatz des Geschehens sein.

Rund 100 Krippen und viele Klosterarbeiten und andere weihnachtliche Gegenstände werden wieder zu bestaunen sein. Gefeiert wird am Samstag um 18 Uhr auch eine Kripperlmesse in der Wallfahrtskirche, die von der Schwarzachauer Saitenmusik gestaltet wird.

Nach den Anfängen des Frey-städter "Kripperl schaun" vor einem Vierteljahrhundert mit der Familie Benz aus Obernricht als alleinige Ausrichter, fand die Ausstellung zehnmal in der Aula der Martinischule statt. Erhard Benz war klar, dass diese Schau auf Dauer nicht alleine von seiner Familie getragen werden konnte. So rief er vor 15 Jahren zur Gründung des Freystädter Krippenvereins auf und blieb auch weiterhin als Vorsitzender der Motor und Ideengeber. So kann mit der 25. Ausstellung, ausgerichtet durch den Verein, nun Jubiläum gefeiert werden.

Benz schaffte es sogar, mit der neuen Standarte des Vereins von Papst Benedikt in Rom empfangen zu werden. Anerkennung fanden er und der Verein mit dieser Initiative, das alte Kulturgut des Krippenbaues nicht einschlafen zu lassen, sondern es weiter zu vermitteln, Anregungen zu geben und andere dafür zu begeistern. In der gesamten Region und weit darüber hinaus, hat der Freystädter Krippenverein einen großen Namen und findet Wertschätzung. Sein Domizil hat er inzwischen im schönen Gewölbekeller des renovierten Franziskanerklosters gefunden. Einmal fungierte der Verein auch bereits als Ausrichter der Landestagung und zum "Kripperl schaun" kommen jedes Jahr auch Besucher aus dem Ausland, beispielsweise aus Tschechien, Slowenien, Österreich, Südtirol oder der Schweiz.

Sehr wichtig ist es dem Verein, jedes Jahr einen Krippenbaukurs anzubieten. Auch heuer meldeten sich dazu wieder viele Interessenten. Anlass, bei einem Besuch ein bisschen hinter die Kulissen zu blicken und den Krippenbauern über die Schultern zu schauen. In der Werkstatt anzutreffen sind die Krippenbaumeister Erhard Benz und Roswitha Mühling aus Obermässing sowie Anton Klein, Gerd Lauber, Adolf Rott und Gerhard Rupp, die den Krippenbauern alle mit Ideen, Tipps und Anregungen zur Seite stehen. Von der Architektur über das Material bis hin zur Elektronik, alles wird gebraucht. Im Mittelpunkt eines jeden Werkes aber steht immer das Jesuskind in der Krippe.

Als eifrige Krippenbauer am Werk sind bei dem Besuch Josef Zimprich, Irene Süßbauer, Angelika und Sieglinde Lindner, Heinrich Wolf, Elisabeth Günther und Paula Frank sowie Birgit Guttenberger aus Obermässing und Kerstin Kellermann aus Berngau. Birgit Guttenberger freut sich dabei auf ihre orientalische Krippe, die sie beim mittlerweile 15. Lehrgang - seit dem ersten Kurs sind über 150 Krippen entstanden - unter Anleitung der Fachleute kreiert und baut. Ein Traum sei es längst von ihr gewesen, die bisherige fränkisch-oberbayerische Krippe zu ersetzen, verrät sie. Sie habe sich einen Überblick verschafft und nun den gewünschten Stil bestens getroffen, ist sie überzeugt und freut sich darauf, wenn ihr neues Werk im Wohnzimmer stehen wird.

Die 23-jährige Kerstin Kellermann, die mit ihrem beiden Schwestern sehr aktiv im Schützenverein ist, hat sich eine tolle oberbayerische Krippe, ganz nach eigenem Plan gebaut. Bis ins letzte Detail mit Mobiliar, zu öffnenden Türen, einem Brunnen und vielem mehr reicht die Ausstattung. Eifrig am Streichen und Bemalen trifft man sie an, denn schließlich sollen die Kunstwerke bis zur großen Krippenschau am Wochenende, wo alle im Kurs entstandenen Bauwerke ebenfalls gezeigt werden, fertig sein. Doch an Weihnachten darf erst einmal die Oma das gelungene Werk unter ihrem Christbaum aufstellen, verrät Kerstin Kellermann, die glücklich ist über ihr gelungenes Werk.

Die unterschiedlichsten Krippen entstehen in diesem Kurs, denn der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. So baut Anton Klein neben seiner Helfertätigkeit für die Kursteilnehmer auch noch aus einem Rebstock, den er aus Frankreich bekommen hat, eine Krippe. Sehr zufrieden sind Erhard Benz und sein Team vom Geschehen. Sie freuen sich nun auf den Höhepunkt im Vereinsjahr, die große Krippenschau, bei der auch ein Werk, das Susanne Engel gebaut hat, zu bestaunen ist: die Freystädter Wallfahrtskirche als Krippe.