Jahrsdorf
Das Erbe des Burschenvereins

Die Jahrsdorfer Laienspielgruppe blickt heuer auf eine 90-jährige Geschichte zurück

18.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:47 Uhr

Die Versöhnungsszene bringt im aktuellen Jahrsdorfer Theaterstück "Agentur Manpower" die Wende hin zum Happy End. - Foto: Heydler

Jahrsdorf (hy) Mit dem Lustspiel "Agentur Manpower" ist die Theatergruppe der Jahrsdorfer Sportfreunde am vergangenen Wochenende in ihre Theatersaison 2017 gestartet.

Die Jahrsdorfer Laienspielgruppe kann heuer bereits auf eine 90-jährige Geschichte zurückblicken. Der katholische Burschenverein, der 1927 gegründet wurde, rief noch im selben Jahr eine Spielgruppe ins Leben und legte damit den Grundstein für das Jahrsdorfer Laientheater. Das Domizil dieser Gruppe war der Saal beim "Oberen Wirt". Während der Nazizeit musste der Burschenverein jedoch seine schauspielerischen Aktivitäten einstellen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war es dann die katholische Landjugend in Jahrsdorf, die sich der Theatertradition erinnerte und die Arbeit des Burschenvereins weiterführte. Als neues Domizil wurde der Pfarrstadl gewählt, der damals zum Jugendheim umgebaut wurde.

Vor etwa drei Jahrzehnten haben dann die Sportfreunde ihre Theatergruppe aufgebaut. Diese führt seitdem die Jahrsdorfer Theatertradition weiter. Diese hat Michael Harrer aus Jahrsdorf vor einigen Jahren in einer kleinen Ausstellung dargestellt. Darin waren nicht nur die Titel der jeweiligen Theaterstücke aufgeführt, sondern auch ein Namensverzeichnis aller Theaterspieler. Als jüngstes Stück kommt nun die "Agentur Manpower" hinzu, das bei den ersten Aufführungen am vergangenen Wochenende wieder sehr gut besucht war.

Die drei Ehefrauen Vroni, Mariele und Mathilde (gespielt von Kerstin Schöll, Manuela Steigleder und Jasmin Lehner) gründen hier eine Agentur von Frauen für Frauen. Im Angebot haben sie Männer in zwei Kategorien. Die Kategorie A sind Prachtexemplaren zum Kennenlernen und Verlieben. Die Kategorie B sind die Männer, die für allerlei Arbeiten gemietet werden können. Die Ehemänner der drei Geschäftsführerinnen - Alfred, Heiner und Franz (gespielt von Jürgen Steigleder, Christian Deyerler und Alois Brems) - werden in die Kategorie B eingeteilt, was ihnen aber nicht sehr schmeckt.

Trotzdem geht es so lange gut, bis Leo (Sebastian Gaukler) auftaucht. Die Stammkundin Frieda (Julia Bittner) und Sensationsreporter Harro Klatschmaul (Christian Schöll) erkennen die Bevorzugung des Neuen und bringen allerlei Unfrieden in die ganze Angelegenheit. Wie es letztlich zu einem guten Ende kommt, ist an den letzten drei Aufführungen am kommenden Freitag, Samstag und Sonntag jeweils ab 19.30 Uhr im Jahrsdorfer Pfarrheim zu sehen.