Hilpoltstein
Zielinskis Nachfolgerin

Petra Winterstein übernimmt zum 1. April die Leitung der Volkshochschule im Landkreis Roth

21.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Willkommen bei der VHS im Landkreis Roth: Als Zweckverbandsvorsitzender begrüßt Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl die neue VHS-Leiterin Petra Winterstein (Mitte). Die kommissarische Leiterin Karin Zargaoui rückt am 1. April wieder auf den Posten der Stellvertreterin, den sie schon unter dem bisherigen VHS-Chef Arne Zielinski hatte. - Foto: Leykamm

Hilpoltstein (HK) Die Volkshochschule (VHS) im Landkreis Roth hat eine neue Leiterin: Zum 1. April tritt Petra Winterstein die Nachfolge von Arne Zielinski an, der seit Jahresbeginn die VHS in Esslingen bei Stuttgart leitet. Vorgestellt wurde Winterstein jetzt bei Zweckverbandsversammlung in Thalmässing.

Für die Besetzung der ausgeschriebenen Stelle "haben wir aus heutiger Sicht eine gute Entscheidung getroffen", so die Einschätzung des VHS-Verbandsvorsitzenden und Hilpoltsteiner Bürgermeisters Markus Mahl. Entschieden hat sich das VHS-Gremium im Landkreis Roth für Petra Winterstein. Die 39-Jährige aus Schwarzenbruck (Landkreis Nürnberger Land) hat bis zum Ende dieses Quartals noch den Stellvertreterposten bei der VHS Unteres Pegnitztal inne.

In ihr neues Aufgabefeld schnupperte die gebürtige Nürnbergerin, die Literatur- und Theaterwissenschaften sowie Philosophie studiert hat, trotzdem eifrig hinein. Bis zu neun Stunden pro Woche arbeitet sie derzeit schon für die VHS im Landkreis Roth. An die Hand genommen wurde sie dabei von Karin Zargaoui, die derzeit die kommissarische Leitung innehat und nach dem Amtsantritt Wintersteins wie bereits unter Zielinski zur Stellvertreterin wird.

Nach der Übernahme der Geschäfte "werde ich alle Außenstellen besuchen", kündigte die angehende Chefin an. Sie wolle wissen, welche Erwartungen und Bedürfnisse es für eine gute Zusammenarbeit zu berücksichtigen gelte. Winterstein bekommt in einer Phase die Zügel in die Hand, in der es richtig gut läuft bei der VHS. In ihrem Jahresbericht blickte Zargaoui auf knapp 1500 Veranstaltungen zurück, die von über 16 600 Teilnehmern besucht worden waren.

Die Schwerpunkte habe man im vergangenen Jahr vor allem auf die Bereiche Sprachen und Kultur gelegt mit je gut 330 Veranstaltungen. Gut doppelt so viele entfallen auf den Gesundheitsbereich, der damit unangefochtener Primus bleibt. Die Palette der VHS-Angebote reichte auch im vergangenen Jahr recht weit. Der richtige Umgang mit dem Phänomen des Populismus wurde ebenso vermittelt wie die Handhabung von Schweißgeräten.

Eigentlich "sind wir ein recht gut gehendes Unternehmen", sagte Zargaoui mit Blick auf den kleinen Überschuss. Das Haushaltsvolumen der Landkreis-VHS bewegt sich auf einem Niveau von 1,4 Millionen Euro. Mit der guten wirtschaftlichen Entwicklung im Rücken soll das "ausgewogene Gesamtprogramm" heuer noch ausgedehnt werden. Zum Beispiel durch die Erweiterung der Integrationsmaßnahmen um Sprachkurse der Stufe B2.

Im gesellschaftlichen Bereich zielt die VHS in beide Richtungen: gegen Fremdenfeindlichkeit und für mehr Heimatkunde. Ein großes Augenmerk gelte auch der Technisierung und insbesondere der Digitalisierung, hier gebe es seitens der Bürger "einen großen Nachholbedarf", sagte Zargaoui. Diesen Bereich "müssen wir unbedingt ausbauen".

Geplant sind einige zusätzliche Kunstexkursionen und auch an Mathematik, Chemie und Physik ist gedacht. "Wir haben viele Ideen und freuen uns darauf loszulegen", so die Interimsleiterin.

Den zahlenmäßigen Aufwärtstrend habe die VHS vor allem den Integrations- und Sprachkursen zu verdanken. Hier verdoppelten sich die Haushaltszahlen sowohl bei den Einnahmen als auch bei den Ausgaben. Die große Resonanz rühre zwar auch daher, dass im Landkreis 1551 Menschen aus Rumänien, 1221 aus der Türkei und 751 aus Polen leben. Die Zusatzkurse wiederum würden aber vor allem von Menschen aus Syrien, Irak oder Iran nachgefragt. Für von dort Geflohene sind die Sprachkurse bindend, auch wenn sie keine Bleibeperspektive haben sollten. "Aber viele wollen sie auch unbedingt", so Zargaoui.

Mit ihrem ebenso umfangreichen wie hochwertigen Integrations- und Sprachkursangebot "hat sich die VHS im Landkreis einen Spitzenplatz erarbeitet", kommentierte der Vorsitzende Markus Mahl. Was allerdings auch einen hohen Verwaltungsaufwand mit sich bringe. Dieser Aufwand sei eigentlich schon "grenzwertig", fügte Zargaoui an. Nichtsdestotrotz habe auch das neue Geschäftsjahr bei der VHS bereits gut begonnen, sagte Mahl, was auch der neuen Leiterin Petra Winterstein den offiziellen Einstand am 1. April erleichtert.