Hilpoltstein
Hofstetten erstrahlt im Lichterglanz

Brigitte Maisel lockt mit ihrem weihnachtlich geschmückten Haus unzählige Zuschauer an

14.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Weihnachtliche Strahlkraft: Das Haus von Brigitte Maisel in Hofstetten ist schon von weitem zu sehen und in jedem Advent ein Anziehungspunkt für Spaziergänger. −Foto: Bader

Hofstetten (HK) Wenn abends bei Brigitte Maisel die Lichter angehen, dann wird es auch bei den Nachbarn hell, den dann blinken tausende kleiner Lämpchen im Garten und auf dem Hausdach. "Uns muss man in Hofstetten nicht lange suchen, uns sieht man, wenn man in den Ort kommt", sagt Maisel.

Das Haus von Brigitte Maisel und ihrem Lebensgefährten Ingo Löser ist ab dem ersten Advent ein beliebtes Ausflugsziel. "Da läuft immer jemand vorbei und schaut in den Garten." Was er sieht? Unzählige leuchtende Rentiere, Pinguine, Schlitten und Weihnachtsmänner, blinkende Bäume, hell strahlende kleinere Vögel und einen Schwan in Lebensgröße.

Angefangen hat Maisel mit der Weihnachtsdekoration ihres Hauses vor rund 13 Jahren. "Eigentlich nur für die Kinder", sagt Brigitte Maisel, deren Töchter inzwischen 18 und 26 Jahre alt sind. Damals habe sie in einem Baumarkt einen Schlitten und Rentiere entdeckt, gekauft und schließlich in den Garten gestellt. Neuen Auftrieb bekam die weihnachtliche Beleuchtung ihres Hauses, als Brigitte Maisel ihren neuen Lebensgefährten Ingo Löser kennenlernte, der von der Idee sofort begeistert war. Und mit ihm kamen die ersten Lichter und Figuren auch auf das Dach. "Er ist Handwerker und macht das, ich würde da nie raufgehen." Und nicht nur der neue Lebensgefährte, sondern auch die ältere Tochter ist Feuer und Flamme und klettert gern mit hinauf. Ausruhen konnte sich Brigitte Maisel trotzdem nicht. "Wir haben heuer allein 650 Meter Lichterkette für das Dach und ich musste es hinaufreichen", erzählt sie. Immer mit einem Glühwein dazwischen, damit ihre Liebsten nicht frieren. Bis die beiden abgewunken haben: "Noch ein Glühwein und wir kommen von dem Dach nicht mehr runter", hätten die beiden Maisel irgendwann gewarnt.

"Jetzt haben wir ums Haus herum mehr Steckdosen als innen."

Brigitte Maisel

 

 

So lange Lichterketten sind schwer zu bekommen. In den Baumärkten? Keine Chance. "Irgendwie wird das Angebot da jedes Jahr weniger", sagt Maisel. "Die haben nur noch ein paar Standardsachen." Wenn sie jetzt etwas Neues für die Deko braucht, bestellt sie im Internet. Und Nachschub ist auch dringend nötig: "Es geht fast jedes Jahr etwas kaputt." Doch es kommt auch jedes Jahr etwas dazu. Heuer zum Beispiel neben der Kette fürs Dach drei Bäume: "Eine Trauerweide, ein Ahorn und ein Zedernbaum", sagt Maisel. Keiner davon braucht Wasser, dafür aber umso mehr Strom. Wieviel die ganze Weihnachtsbeleuchtung braucht, weiß sie selbst nicht. "Aber das Rädchen am Zähler dreht sich schon flotter."

Früher hätte sie im Garten mit unzähligen Verlängerungskabeln gearbeitet, "da konnte man kaum mehr durchgehen", erzählt Maisel. Doch auch das Problem hat ihr neuer Lebensgefährte gelöst. "Jetzt haben wir ums Haus herum mehr Steckdosen als innen", schmunzelt sie. Und es wurde sogar eine noch viel größere Investition notwendig: "Wir haben extra einen neuen Carport gebaut, damit wir alles unterbringen." Früher hätten die beiden im Sommer alles auf dem Dachboden gelagert. Doch das klappt aus Platzgründen ebenso wenig wie wegen der schieren Größe der Figuren. "Sowas würden wir gar nicht raufkriegen", sagt Maisel und deutet auf ein riesiges Rentier samt Schlitten und Weihnachtsmann direkt vor der Haustür. Und da der Weihnachtsmann fast in Lebensgröße ist, bringt er nicht nur wegen seines dicken Bauchs einige Kilo auf die Waage. "Jetzt bringen wir viel im Carport unter." Nicht alles übrigens. "Denn dafür wäre dann sogar wieder der Carport zu klein."

Für den Aufbau vor dem ersten Advent plant Brigitte Maisel mindestens eine Woche. "Aber nur bei optimalem Wetter und wenn man wirklich dran bleibt". Dass es aber oft zu kalt wird oder regnet und schneit, fangen sie schon vier Wochen vorher an. Auch heuer hätte ihnen das Wetter beinahe einen Strich durch die Rechnung gemacht: "Die Lichterketten auf dem Dach konnten hatten wir zwar montiert, aber noch nicht angeschlossen." Als das am nächsten Tag passieren sollte, war es auf dem Dach spiegelglatt. "Das passiert uns nicht noch mal, nächstes Mal machen wird gleich alles zusammen. Das Dach ist übrigens so durch die Lichterkette so hell erleuchtet, dass es kaum auffällt, dass die oben aufgestellten Schlitten und Rentiere heuer dunkel bleiben. Warum, ist bisher noch nicht klar. "Mein Freund hat schon alle Zeitschaltuhren ausgewechselt, aber daran lag es nicht", sagt Maisel. "Wahrscheinlich Wasser in irgendeinem Verteiler" mutmaßt sie.

"Unsere Kinder freuen sich schon das ganze Jahr darauf."

Besucher aus Weißenburg

 

Wenn ein Besucher Glück hat, sieht er aber trotzdem ab und zu ein Licht: "Ein Rentier brennt ab und zu und ein zweites leuchtet manchmal ganz schwach. Aber mehr wird es nicht." Wo der Fehler liegt, wird sich wohl erst herausstellen, wenn die Dekoration nach Heilig Drei König wieder abgebaut wir. Und das dauert übrigens sogar noch länger als der Aufbau: "Da müssen wir alles sauber rollen und zusammenbinden", so Maisel. Wenn sich eine Lichterkette verheddert, hast du keine Chance mehr."

Wie lange sie ihr Haus noch jedes Jahr aufs Neue schmücken will? "Ich weiß noch nicht, schauen wir mal", sagt sie. Doch es könnte sein, dass man sie praktisch zwingt: "Als vor ein paar Jahren meine Mutter gestorben ist, wollte ich es ausfallen lassen", sagt Maisel. Doch dann standen am ersten Advent, an dem sie jedes Jahr pünktlich um 17 Uhr die Lichter einschaltet, Besucher aus Weißenburg und Treuchtlingen vor der Tür. "Ausfallen lassen? Das könnt ihr doch nicht machen, unsere Kinder freuen sich schon das ganze Jahr darauf", hätten die Schaulustige damals gesagt. "Und dann haben wir halt doch in Rekordgeschwindigkeit alles geschmückt."