Hilpoltstein
Wahrlich mächtiger Klang

Kammerchor, Kirchenchor und Posaunenchor geben gemeinsames Konzert in der Christuskirche

18.12.2014 | Stand 02.12.2020, 21:51 Uhr

Im Wechsel und gemeinsam treten Kammerchor, Kirchenchor und Posaunenchor in der Christuskirche auf. - Foto: Klier

Hilpoltstein (HK) Ein Großaufgebot an Sängern und Musikern hat sich in der Christuskirche in Hilpoltstein zum Adventskonzert eingefunden. Aus Roth ist Kirchenmusikdirektor Klaus Wedel mit Posaunenchor, Kammerchor und Alphorn-Trio gekommen, dazu der evangelische Kirchenchor Hilpoltstein

Pfarrerin Verena Fries entbietet den Konzertbesuchern ein herzliches Willkommen, dann setzt mit vollem Klang der Posaunenchor mit „Frohlocket, ihr Völker“ ein. Klaus Wedel ist von der großen Anzahl der Besucher angetan. In unkomplizierter Weise führt er durch das Programm, steht am Dirigentenpult und spielt zudem Trompete, Alphorn und E-Piano. Er erinnert sich an einen Besuch in der englischen Partnerstadt Brentwood und daran, wie dort das Weihnachtsfest gefeiert wird: nicht so besinnlich wie oft bei uns, sondern laut und fröhlich. Zum Beweis, dass das auch bei uns geht, intonieren beide Chöre David Willcocks „Herbei, o ihr Gläubigen“. Die Orgel und der Posaunenchor gesellen sich dazu und ein wahrlich mächtiger Klang erfüllt das Gotteshaus.

Dann geht es mit leiseren Tönen weiter. Im Wechsel treten der Kammerchor, der Kirchenchor und der Posaunenchor auf. Mal einzeln, mal zusammen. Im letzten Jahr hatte man die Idee, ein gemeinsames Konzert zu veranstalten. Diese Idee ist nun bestens umgesetzt worden und sowohl einzeln als auch in harmonischer Gemeinsamkeit erfreuen die Homogenität sowie die Klarheit der Stimmen.

Für ein Gotteshaus recht ungewohnte Instrumente haben Martin Schwendner, Sebastian Wedel und Klaus Wedel mitgebracht. Mit ihren riesigen Alphörnern intonieren sie drei Kompositionen von Franz Schüssele, dem Erbauer dieser Instrumente. Eine trägt den eigenartigen Titel „Speck-Eier“.

Unter den vielen weiteren Titeln sollen zwei besonders erwähnt werden. Es ist das aus dem 17. Jahrhundert stammende Lied „Ich steh an deiner Krippen hier“, dessen Text Paul Gerhardt geschrieben hat. Der Kammerchor intoniert zunächst die ältere Fassung von Johann Eccard, bevor der Kirchenchor die neuere Fassung von Johann Sebastian Bach erklingen lässt. Es ist, so Wedel, die einzige Melodie von Bach, die in einem evangelischen Gesangbuch abgedruckt ist.

„Wer kennt alle Strophen von Stille Nacht“, fragt Klaus Wedel. Kein Finger hebt sich. „Es sind sechs Strophen“, beantwortet er seine Frage, „aber es werden meistens nur die erste, vierte und sechste Strophe gesungen. Deshalb singen wir sie jetzt alle.“ Das ist auch die Gelegenheit für die Sopranistinnen Stefanie Grund und Regina Wagner, ihre Stimmen im Wechsel mit dem Chorgesang wirkungsvoll zur Geltung zu bringen. Leise und besinnlich klingt damit das Konzert zunächst aus.

Aber natürlich freut sich das lange applaudierende Publikum auch über zwei Zugaben. „We Wish You A Merry Christmas And A Happy New Year“ singen die beiden Chöre. Dann braust es noch einmal mächtig auf, als alle gemeinsam „O du fröhliche” anstimmen.