Hilpoltstein
Volksmusik und Anekdoten der Bäck'n Moila

Neumarkter Stubenmusi-Quartett spielt bei der Reihe "Musik im Caféhaus" in Hilpoltstein

06.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr

Mit ihrer Freude am Musizieren haben die vier Bäck'n Moila den Senioren im Hilpoltsteiner Hofmeierhaus einen vergnüglichen und besinnlichen Nachmittag beschert. - Foto: Klier

Hilpoltstein (mkl) Wie schon vor drei Jahren haben die Bäck'n Moila auch an diesem Sonntag für einen voll besetzten Saal im Hilpoltsteiner Hofmeierhaus gesorgt. Auf Einladung des Seniorenbeirats spielte das Stubenmusiquartett echte Volksmusik als Beitrag zur Reihe "Musik im Caféhaus" auf.

Mit dem Boarischen "Affi und obi" legten die vier Musikerinnen zünftig los. Drei von ihnen stammen aus einer Bäckerfamilie mit acht Kindern aus dem Neumarkter Stadtteil Holzheim. Brigitte Koller spielte die Steirische. Renate Gerner hatte beim letzten Mal die Gitarre gezupft, nun war sie eine Virtuosin auf der Harfe. Katharina Bogner saß am Hackbrett. Bei der Suche nach einem Kontrabass wurde man bei Cousine Paula Höß fündig.

Mit dem "Paula-Walzer" ging es schwungvoll weiter. Lautere Töne wechselten mit leiseren ab. Aber gerade an den leisen Stellen störte die laute Unterhaltung einiger Gäste, die sich vor lauter Wiedersehensfreude viel zu erzählen hatten. Deshalb bat Fanny Seitz, die Gespräche für die Pausen aufzuheben. Der Applaus bestätigte ihr, dass vielen Zuhörern genauso ging.

Nach dem "Ebenseer Boarischen" trat Brigitte Koller ans Rednerpult. Zur Auflockerung fügte sie Geschichten, Gedichte und Anekdoten ein. Mal waren sie lustig, mal besinnlich. Bei einem Blick aus dem Fenster sah man, wie der Wind die Herbstblätter vor sich hertrieb. Der Regen sorgte zusätzlich für trübe Novemberstimmung. Dazu passte das Herbstgedicht, das den nahenden Winter ankündigte. Es passte aber auch der folgende Boarische mit dem Titel "Is scho wieder einer g'storbn". Allerdings hörte sich das Spiel gar nicht so traurig an.

Die vier Musikerinnen legten viel Wert auf die Feststellung, dass sie nur echte Volksmusik im Repertoire haben. Deshalb besuchten sie immer wieder Seminare, vorzugsweise im österreichischen Schloss Brunn. Dort ist auch der gleichnamige Landler entstanden, den das Quartett virtuos vortrug. Reicher Applaus belohnte für das Spiel.

Dann berichtete Brigitte Koller, wie es bei einer Probe zugehen kann. Dass nicht immer alle gleich den richtigen Ton treffen oder das Tempo halten, mag ja noch angehen. Aber eines sollte stimmen: "Wir müssen aufpassen dass wir alle des gleiche Stückl spielen."