Hilpoltstein
Verlässlicher Lehrmeister

30 Jahre Atemschutzstrecke: Gerhard Lösel erhält das Bayerische Feuerwehrehrenkreuz in Silber

21.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:13 Uhr

Ein Urgestein der Atemschutzstrecke ist mit Gerhard Lösel (3.v.r.) geehrt worden, weiter von links: Kreisbrandmeister Hans Wolfsberger, Kreisbrandrat Werner Löchl, Landrat Herbert Eckstein, Kreisbrandinspektor Roland Ritthammer und Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer - Foto: Heubusch

Hilpoltstein/Roth (bus) Seit 30 Jahren gibt es die Atemschutz-Übungsstrecke im Landkreis Roth. Bei einer Feierstunde ist am Freitag in Roth das dienstälteste Mitglied der Ausbildermannschaft, Gerhard Lösel, mit dem Bayerischen Feuerwehrehrenkreuz in Silber ausgezeichnet worden.

Er sei erfreut, dass sich vor 30 Jahren die Verantwortlichen als „Vordenker“ gezeigt hätten und eine Atemschutz-Übungsstrecke errichtet hätten, sagte Kreisbrandrat Werner Löchl. Besonders danke er seinem Vorgänger Hans Dess, der mit Georg Lösel und Erwin Schlager die oft schwierigen Anfangszeiten dieser Einrichtung erfolgreich durchgezogen habe.

Hans Dess berichtete, dass die damalige Feuerwehrführung im Landkreis mit Kreisbrandrat Hans Brüchle und den Inspektoren Georg Lösel, Egid Heindl und Georg Zeller oft ihrer Zeit voraus gewesen sei. Sie habe damals schon erkannt, dass bei Bränden durch die zunehmenden Einsatzgefahren ein besserer Schutz erforderlich sei. Bereits in den 60er Jahren habe man mit der Berufsfeuerwehr Nürnberg entsprechende Winterschulungen für die Stützpunktwehren angeboten. Weiter betonte Dess, dass der Einsatz von Atemschutzgeräten schon immer eine Gesundheitsuntersuchung, eine gründliche Ausbildung und laufende Übungen vorausgesetzt habe. „Und nicht immer sind die Gesündesten auch die für den Feuerwehreinsatz am Geeignetsten gewesen.“

Um die Voraussetzungen zu schaffen, mussten Bürgermeister und Kreisräte überzeugt werden, da es seinerzeit nicht selbstverständlich gewesen sei, viel Geld in die Feuerwehren zu investieren, sagte Dess. Schließlich sei zehn Jahre nach der Gebietsreform der Bau einer Atemschutzzentrale mit angeschlossener Übungsstrecke bei weitem nicht die einzige Maßnahme der Städte und Gemeinden im Landkreis gewesen. „Doch wir konnten sie von der Notwendigkeit einer solchen Einrichtung überzeugen.“ Ein wichtiger politischer Schachzug sei ein Ausflug der Kreistagsmitglieder mit den Bürgermeistern und den Feuerwehrführungskräften zur damals modernsten Atemschutzübungsstrecke in Bad Windsheim gewesen.

1984 sei es dann losgegangen, so Dess. Georg Lösel und Jürgen Wittmann hätten mit fünf Ausbildern alles organisiert und aufgebaut. Später sei noch Erwin Schlager dazugekommen. „Für Hans Brüchle und mich als Kreisbrandrat ist die Atemschutzausbildung meist ein Selbstläufer gewesen, da sie immer und zuverlässig betreut worden ist.“ Ein Glücksfall sei es auch, dass mit Hans Wolfsberger eine weitere kompetente Person die Verantwortung für diese Einrichtung übernommen habe.

Landrat Herbert Eckstein oblag es, einem Urgestein in Sachen Atemschutz eine Ehrung zu überreichen: Gerhard Lösel. Dieser ist am 16. November 1973 als aktives Mitglied in die Feuerwehr der Stadt Roth eingetreten. Von 1988 bis 1994 war er stellvertretender Zugführer und ist von 1994 bis 2006 als Zugführer bei der Stützpunktwehr Roth tätig gewesen. In der Zeit von 1984 bis Mitte 2013 war er als Leiter des Atemschutzes zusätzlich für alle Belange des Atemschutzes bei der FFW Roth verantwortlich. In seiner über 40-jährigen Dienstzeit habe Gerhard Lösel an vielen schwierigen und belastenden Einsätzen teilgenommen. „Gerhard Lösel hat den Aufbau und die Abläufe in der Übungsstrecke grundlegend mitgestaltet“, sagte Eckstein.

Ehe Eckstein mit Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer und Kreisbrandrat Löchl das „Bayerische Feuerwehrehrenkreuz in Silber“ an Gerhard Lösel überreichte, betonte er, dass diese Ehrung stellvertretend für alle gelten würde. Sie alle hätten trotz größtmöglicher Selbstständigkeit immer das Miteinander gezeigt und ihre Kompetenz und ihr Wissen weitergegeben. Er sei vor allem erfreut, dass in den 30 Jahren nur zwei Verantwortliche mit Jürgen Wittmann und seit 2000 Hans Wolfsberger an der Spitze dieser Einrichtung gestanden hätten.

Der Leiter der Atemschutzeinrichtung des Landkreises Hans Wolfsberger betonte zum Schluss, dass es nicht selbstverständlich sei, wenn sich eine Führungskraft einer Stützpunktwehr mit so viel Herzblut in einer überörtlichen Einrichtung engagiere. Schließlich mussten zweimal pro Woche Ausbildungen abgehalten werden. „Doch auf Gerhard ist zusammen mit seiner Mannschaft immer Verlass gewesen.“