Hilpoltstein
Polizei verstärkt Handykontrollen

Wer beim Fahren telefoniert, zahlt 60 Euro Bußgeld und bekommt einen Punkt in Flensburg

03.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:12 Uhr

Ein Blick in den Wagen genügt: Wenn der Fahrer telefoniert, verständigt Polizeibeamtin Teresa Sporrer ihre Kollegen. - Foto: Bader

Hilpoltstein (cyb) Wer beim Autofahren telefoniert, zahlt Strafe. Und laut Siegfried Walbert von der Hilpoltsteiner Polizei aus gutem Grund: "Wir sehen eine deutliche Zunahme von Unfällen, die auf eine Handynutzung schließen lassen", sagt er.

So kämen laut Unfallstatistik immer wieder Fahrer aus "ungeklärter" Ursache von der Fahrbahn ab oder gerieten sogar in den Gegenverkehr. "Hier liegt oft die Vermutung nahe, dass der Fahrer telefoniert hat, aber er wird es uns gegenüber natürlich nicht zugeben." Um die Autofahrer zu mehr Disziplin anzuhalten, werden in diesem Monat verstärkt Kontrollen durchgeführt. "Wer erwischt wird, muss mit einer Strafe in Höhe von 60 Euro sowie einem Punkt in Flensburg rechnen", so Walbert. Und dazu kommen sogar noch 25 Euro Bearbeitungsgebühr.

Die Hilpoltsteiner Beamten haben die Handykontrollen am gestrigen Vormittag gleich mit einer Kontrolle der Gurtpflicht kombiniert. Und sie rückten dafür mit drei Beamten aus. "Wir haben einen Vorposten, der unauffällig kontrolliert und schließlich einige Hundert Meter später die Beamten, die das Fahrzeug stoppen", erklärt die Beamtin Teresa Sporrer. Sie steht in einem schwarzen Mantel kurz hinter dem Fachmarktzentrum an ein Schild gelehnt und schaut konzentriert durch die Windschutzscheibe der vorbeifahrenden Fahrzeuge. "Heute ist das Wetter optimal, es ist hell, aber die Sonne reflektiert nicht in der Scheibe", sagt Sporrer. Das ist wichtig, denn sie muss sich absolut sicher sein, was sie gesehen hat. "Wir können nicht blitzen, es gilt das Wort des Beamten", erklärt dazu ihr Kollege Oliver Hähnl, der in Höhe des Friedhofs die Fahrzeuge herauswinken wird.

"Handyverstoß, links, links, silberner Audi, älterer Fahrer", sagt sie ins Funkgerät, als ein Mann mit Handy am Ohr vorbeifährt. Das "links, links" bedeutet "mit der linken Hand am linken Ohr", erklärt Sporrer. Der Mann aus Forchheim gibt die Tat zu. "Wie übrigens die meisten", sagt Hähnl. Dem Beamten ist es wichtig, die Fahrer sofort anzuhalten. "Nur so können wir auf die Gefahren durch das Telefonieren hinweisen." Zwar reicht es, wenn ein Beamter den Verstoß sieht und Anzeige erstattet. "Aber wenn jemand nach drei Wochen einen Anhörungsbogen bekommt, erinnert er sich doch nicht mehr, ob und wann er telefoniert hat", sagt Walbert.

Mindestens fünf Kontrollen plant Walbert noch in diesem Monat. "Und wir kontrollieren übrigens auch Fahrradfahrer", warnt Teresa Sporrer. Diese müssen zwar nicht mit einem Punkt in Flensburg, aber mit einer 25 Euro teueren Verwarnung rechnen.