Hilpoltstein
Das Comeback der Umgehungsdebatte

Hilpoltsteiner CSU fordert Machbarkeitsstudie für eine Trasse im Osten der Kernstadt

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr
Die Umgehungsfrage treibt Hilpoltstein weiter um. Wer dachte, dass nach dem Bürgerentscheid die Sache vom Tisch ist, hat sich getäuscht. −Foto: Meyer

Hilpoltstein (HK) Die Umgehungsdebatte ist zurück in Hilpoltstein: Die CSU-Fraktion hat in der Stadtratssitzung am Donnerstagabend den Antrag gestellt, eine Machbarkeitsstudie für eine Trasse östlich der Kernstadt in Auftrag zu geben.

Im einstimmig beschlossenen Haushalt gibt es sogar schon Geld dafür.

50000 Euro sind an und für sich eine Menge Geld. Im neuen Rekordhaushalt der Stadt Hilpoltstein fällt diese Summe dagegen kaum noch auf. Es ist gerade mal eine Promillewert unter den 44,6 Millionen Euro, die der Stadtrat als Etat für das laufende Jahr abgesegnet hat. Für einen Betrag von 50000 Euro soll der Hilpoltsteiner Bauhof beispielsweise zwei neue Unterstände bekommen oder die Feuerwehren zwei Spritzenwagen sowie ein Sprungpolster. In einem anderen Haushaltsposten über 50000 Euro steckt dagegen eine enorme Brisanz. Denn hier soll mit dem Geld eine Machbarkeitsstudie für eine Umgehungstrasse in Auftrag gegeben werden. Und zwar für eine Umgehung, die entgegen aller bisherigen Planungen östlich von Hilpoltstein verlaufen soll.

Beantragt hat diese Machbarkeitsstudie die CSU-Fraktion. Es war der Paukenschlag zum Abschluss einer zweieinhalbstündigen Stadtratssitzung, die anlässlich der Haushaltsdebatte voller Streit und Anfeindungen steckte. Einmal mehr bekriegten sich dabei Benny Beringer und Michael Greiner, die Fraktionssprecher von SPD und Freien Wählern (FW), auf offener Bühne. CSU-Sprecher Hans Meier hielt sich derweil sachlich zurück, stahl aber am Ende den beiden Streithähnen mit seinem Vorstoß die Schau. Nach dem gescheiterten Bürgerentscheid im November 2015 für einen Bogen von der Allersberger Straße bis zur Heidecker Straße will die CSU-Fraktion das Umgehungsthema neu anpacken und eine neue Trasse untersuchen lassen.

Dem Antrag zufolge sieht die CSU nur zwei Trassen, die doch noch eine Umfahrung von Hilpoltstein möglich machen. Die erste Variante führt - von der Autobahn kommend - an der Abzweigung Solar/Grauwinkl in Richtung Kanalschleuse bei Altenhofen, zur Straße von Mörlach nach Hilpoltstein und mündet schließlich vor oder nach Heuberg in die Straße von Hilpoltstein nach Allersberg. Als zweite Variante nannte Meier eine Trasse von der Kreuzung Jahrsdorf/Weinsfeld parallel zur ICE-Trasse bis zur Straße von Mörlach nach Hilpoltstein und ebenfalls weiter in Richtung Heuberg. "Damit würde eine großer Teil des Verkehrs an der Kernstadt vorbeigeleitet", heißt es in dem Antrag. "Es würde sich eine deutliche Entlastung für Solar und Hilpoltstein ergeben." Eine Debatte über diesen Antrag hat es im Stadtrat nach der intensiven Haushaltsdiskussion nicht mehr gegeben. Doch das Thema Umgehungsstraße liegt jetzt wieder auf dem Tisch.