Hilpoltstein (HK) Eine Hitzeschlacht haben die knapp 300 jungen Turner zu schlagen gehabt, die am Samstag beim Kindertreffen des Turngaus Mittelfranken Süd antraten.
Von den Temperaturen um die 36 Grad Celsius ließen sich die Kinder jedoch nicht beirren und zeigten teils tolle Leistungen. Als Mitte der Woche absehbar gewesen war, dass es am Wochenende hochsommerliche Temperaturen geben werde, „haben wir zwar kurz über eine Absage des Turntreffens nachgedacht“, sagte Anne Eichhorn. Das Organisationsteam um sie und Manuela Baumann, Gaufachwartin für Jugendturnen vom ausrichtenden TV Hilpoltstein, habe diesen Gedanken dann aber schnell wieder verworfen. Seitens der meisten Vereine habe es keine Bedenken gegeben. Lediglich der TSV 04 Feucht zog als einziger der gemeldeten Vereine am Donnerstag alle fünf Mannschaften zurück. Aus gesundheitlichen Beweggründen, wie Anne Eichhorn, Fachwartin für Kinderturnen vom TSV Georgensgmünd, die Begründung der Feuchter zusammenfasste.
Beim Wettkampf am Sonntag herrschten dann tatsächlich die angekündigten extremen Temperaturen. Dennoch kamen offensichtlich alle Starter mit den äußeren Bedingungen zurecht, von Ausfällen war dem Organisationsteam am Veranstaltungsende jedenfalls nichts bekannt. Sonnenschirme und die eine oder andere Dusche unterm Rasensprenger sorgten wenigstens für etwas Abkühlung. Badesachen waren an diesem Tag daher oft ebenso wichtig wie Turnschläppchen und Turnanzug.
Ungeachtet der Wetterverhältnisse boten die zahlreichen Mädchen und Jungen hervorragenden Sport. Bei den Kindergruppenwettkämpfen der Acht- bis Zwölfjährigen erzielten die beiden Mannschaften des ausrichtenden TV Hilpoltstein sehr gute Ergebnisse. Entsprechend zufrieden dürften Hilpoltsteins Vorstandsvorsitzender Bernhard Harrer und Georg Gruber, Vorsitzender des Turnbezirks Mittelfranken und gleichfalls Hilpoltsteiner, bei der Siegerehrung gewesen sein. Das Mädchenteam schaffte es nämlich sogar aufs Stockerl. Mit 30,50 von 32 möglichen Punkten erreichten sie nicht nur den dritten Platz, sondern schrammten auch mit nur drei Zehnteln Differenz denkbar knapp am Sieg vorbei. Die Höchstpunktzahl von acht Zählern beim Schlagballweitwurf sowie der Überraschungsaufgabe hatten den Grundstein für diesen Erfolg gelegt.
Die zweite Turnriege der Burgstädter in dieser Startklasse, eine reine Jungenmannschaft, landete mit 1,05 Zählern weniger auf einem mit dem TV Altdorf geteilten vierten Platz. Ganz knapp dahinter reihte sich die KGW-Mannschaft des TSV Georgensgmünd ein. In der Schlussabrechnung bedeuteten die 29,40 Punkte den sechsten Rang bei insgesamt zwölf angetretenen Mannschaften.
In der Wettkampfklasse TGW Nachwuchs 1 (12 bis 16 Jahre) war der TSV Georgensgmünd an diesem Tag nach dem Rückzieher des TSV 04 Feucht ohne Konkurrenz. Die acht Mädels aus der Rezatgemeinde ließen sich davon jedoch nicht beirren und zeigten stattdessen, was in ihnen steckt. Glatte 9 Punkte vergab das Wettkampfgericht für die Tanzvorführung, jeweils 8,65 gab es für die Turnkür und den Medizinballweitwurf. Zusammen mit den 8,55 Zählern bei der Pendelstaffel machte das am Ende 34,85 Punkte, was zugleich die bisher beste Saisonleistung der Turnerinnen darstellte.
Neben den Gruppenwettkämpfen nahmen auch zahlreiche Kinder am sogenannten Turnerjugend Vierkampf teil, der fest in weiblicher Hand war. Bei dieser Wettbewerbsform turnen statt Mannschaften Einzelstarter. Als Disziplinen waren Sprünge auf dem Minitrampolin, ein Bodenprogramm, Sprinten und – an diesem Tag sicher die dankbarste Disziplin – Schwimmen gefordert. In dieser Wettkampfkategorie konnten ebenfalls etliche Starter aus der Region Topergebnisse erzielen.
Mit gut 4,5 Wertungspunkten vor der Konkurrenz sicherte sich Wiebke Kochsmeier vom TSV Allersberg mit deutlichem Abstand den Sieg bei den Jüngsten. Die weiteren Altersklassen glichen einem Dreikampf zwischen dem SC Wallerstein, dem Tuspo 1880 Nürnberg und dem TV 06 Thalmässing. Letzterer hatte dabei bei vier von insgesamt fünf Entscheidungen die besten Turnerinnen. In der fünften, der ältesten Startklasse, waren die Thalmässinger allerdings auch nicht vertreten.
Die Konkurrenz der Zehn- und Elfjährigen gewann Lucia Schmid, die mit ihren 8,70 von maximal 10 Punkten am Boden zugleich die beste Wertung aller TuJu-Vierkämpferinnen erhielt. Ebenfalls nach Thalmässing ging der erste Platz bei der nächstälteren Klasse, der Jugend C. Hilpoltsteins Sparkassenleiter Thomas Setzer überreichte Franziska Mödl, die mit 25,15 Punkten am Ende ganz oben stand, Medaille und Siegerurkunde. Vereinskollegin Maria Uhl wurde Siebte.
Eine eher einseitige Angelegenheit war der Wettkampf bei den 14- und 15-Jährigen. Hier kamen sechs der acht Starterinnen aus der Marktgemeinde. Diese „Vereinsmeisterschaften“ entschied Vanessa Weich mit hervorragenden Ergebnissen auf dem Minitrampolin sowie am Boden vor Andrea Pletanek und Rebecca Weich für sich. Bei der weiblichen Jugend A war es dann tatsächlich eine rein interne Thalmässinger Angelegenheit. Letztlich hatte Sarah Obermeyer das Nachsehen gegenüber ihrer Vereinskollegin Laura Borzner.
