Hilpoltstein
Spektakel zur Adventszeit

Bayerisches Fernsehen zeichnet zwei große Produktionen in der Stadtpfarrkirche auf Weihnachtsmarkt muss weichen

28.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Die Hilpoltsteiner Stadtpfarrkirche bietet die prächtige Kulisse für die Aufzeichnungen am 26. und am 29. November. ‹ŒArch - foto: Klier

Hilpoltstein (HK) Ein großes Spektakel steht Hilpoltstein ins Haus. Das Bayerische Fernsehen wird im November zwei große Weihnachtsproduktionen in der Stadtpfarrkirche aufzeichnen. Dafür wird sogar der Weihnachtsmarkt verschoben.

Als Erstes kommt am Samstag, 26. November, unter dem Titel "Weihnachten aus aller Welt" die musikalische Weihnachtssendung des BR in die Stadtpfarrkirche. Die Aufzeichnung mit dem Münchner Rundfunkorchester und dem Chor des Bayerischen Rundfunks, der heuer 70 Jahre alt wird, beginnt um 18 Uhr. Das Programm beinhaltet stimmungsvolle Weihnachtslieder aus aller Welt.

Zu hören sein werden unter anderem Johann Sebastian Bachs "Jauchzet, frohlocket", die Klassiker "O du fröhliche" und "Stille Nacht", Puccinis Wiegenlied "Sogno d'or" , "Cantique de Noël" aus Frankreich, aber auch die Christmas Ouvertüre von Samuel Coleridge Taylor, Morten Lauridsens "Magnum Mysterium" und ein Gospelmedley. Im Fernsehen anschauen kann man das festliche Programm am Freitag, 23. Dezember, im Nachmittagsprogramm des BR und am Samstag, 24. Dezember, im Abendprogramm.

Die zweite Sendung wird drei Tage später am 29. November aufgezeichnet und in der Reihe "Unter unserem Himmel" am Sonntag, 11. Dezember, ab 19.15 Uhr ausgestrahlt. Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr und dieses Mal steht besinnliche Volksmusik im Mittelpunkt. Mit dabei sind das Blockflötenquintett der Musikschule Hilpoltstein, Blech g'habt, die Dürrwanger Harles-Sänger, die Niederndorfer Saitenmusik und der Kinderchor des Fränkischen Sängerbundes. Durch die Sendung führt Otto Dufter, der schon seit Jahren bayerische Adventssingen für das Fernsehen des BR gestaltet. Dufter ist selbst Musikant und in leitender Funktion bei der Musikschule Grassau im Chiemgau tätig, die in der Region als Talentschmiede für Volksmusik gilt. Zudem trägt der Schauspieler Peter Weiß Texte des Schriftstellers Gerd Holzheimer vor.

Karten für die beiden Veranstaltungen in der Stadtpfarrkirche gibt es ab Montag, 31.  Oktober, im Kulturamt der Stadt Hilpoltstein und im katholischen Pfarramt Hilpoltstein.

Die Hilpoltsteiner Kirche steht schon seit einigen Jahren auf der Liste des BR. Sie habe ein großes Fassungsvermögen und eine gute Akustik, sagt Stadtpfarrer Franz-Josef Gerner. Konkret sei es Ende 2015 geworden, als Gespräche mit dem BR stattfinden, wann und was man aufzeichnen wolle - um das erste Adventswochenende. Da habe er erst einmal "Stopp" gedacht, "das ist doch das Wochenende des Weihnachtsmarktes". Allerdings war schnell klar, dass sich Hilpoltstein diese Gelegenheit nicht entgehen lassen wollte. "Es ist schon toll, dass das hier aufgezeichnet wird", sagt Bürgermeister Markus Mahl. So haben sich Stadt und Pfarrer zusammengesetzt - und herausgekommen ist die Verschiebung des Weihnachtsmarktes. Der findet nun heuer zum ersten Mal am zweiten Adventswochenende statt.

Auch bei der Technik arbeiten Kirche und Stadt Hand in Hand, denn der Strombedarf der Produktion übersteigt bei weitem die Gegebenheiten der Kirche. Mit knapp 20 Mann sei der BR jedes Mal bei bisherigen Terminen angereist, um alles genau unter die Lupe zu nehmen, berichtet Gerner. Dabei hat man ihm auch eröffnet, dass die Kirche wegen der Instrumente auf 18 Grad hochgeheizt werden muss. "Normalerweise liegt die Temperatur bei uns im Winter bei neun Grad", sagt Gerner. In Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege werde die Temperatur nun Tag für Tag sanft hochgefahren und hinterher wieder runter.

Anreisen wird der BR bereits am 21. November und bis zum 30. November bleiben. In dieser Zeit finden keine Gottesdienste in der Stadtpfarrkirche statt. Während dieser Zeit dürfen "die Städter aufs Land, nach Zell, Jahrsdorf, Mörlach, Hofstetten", sagt Gerner. Bei Beerdigungen weiche man schon wie während des Umbaus in die evangelische Kirche aus.

Auch in der Innenstadt wird die Produktion nicht unbemerkt bleiben. Zum einen steht der Übertragungswagen die ganze Zeit vor der Residenz und während der Sendungen werden zum Teil auch Straßen gesperrt sein. "Der Aufwand ist schon riesig", resümiert Mahl. Und Pfarrer Gerner möchte dann eigentlich zu gerne einmal wissen, "was das Ganze vom ersten Telefonat bis zum Ende kostet".