Hilpoltstein
Sparkasse baut ihr Filialnetz um

Hilpoltstein und Greding bekommen Geschäftskundenberater und längere Öffnungszeiten – Sechs Filialen schließen

27.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:38 Uhr

Auch wenn die Sparkasse Mittelfranken-Süd sechs Geschäftsstellen schließen wird, in Hilpoltstein (Foto), Greding und Allersberg werden die Filialen aufgewertet und die Öffnungszeiten verlängert. - Foto: Bader

Hilpoltstein (HK) Sinkende Zinsen, steigende Personalkosten und vor allem die verstärkte Nutzung von Onlinebanking zwingen auch die Sparkasse Mittelfranken Süd zu Veränderungen. Ab 1. Januar werden 6 der bisher 37 Geschäftsstellen geschlossen werden, kündigt Rita Smischeck vom Sparkasenvorstand an. „Es gibt aber kein undifferenziertes Streichkonzert.“ Einige Standorte würden sogar gestärkt.

So wird zwar die Geschäftsstelle in Eckersmühlen geschlossen, die Kunden werden von der Hauptstelle in Roth aus betreut. Ansonsten profitiert der südliche Landkreis Roth aber eher von der Umstrukturierung. Denn die Filialen in Hilpoltstein, Greding und Allersberg gehören zu den zwölf so genannten bevorzugten Standorten, die aufgewertet werden. „Wir stellen uns dezentraler auf“, beschreibt Smischeck die Strategie der Sparkasse.

Ab 1. Januar 2016 wird es in Hilpoltstein und Greding einen ständigen Betreuer für Gewerbekunden geben. Außerdem werden die Öffnungszeiten jeweils dienstags und freitags um eine halbe Stunde auf 16.30 Uhr verlängert. Die Geschäftsstelle Allersberg hat bereits verlängerte Öffnungszeiten, ein spezieller Gewerbekundenbetreuer wird vorerst aber nicht installiert. „Die Ausstattung ist in der ersten Welle nicht zu realisieren“, sagt Smischeck. Sprich, es fehlt noch der geeignete Mitarbeiter.

Ebenfalls am 1. Januar wird ein zentrales Telefonteam an den Start gehen. Dort können Kunden dann von 8 bis 20 Uhr anrufen und zum Beispiel einen Dauerauftrag ändern, einen Beratungstermin vereinbaren oder um einen Rückruf ihres persönlichen Betreuers bitten. „Der Beratungsbedarf ist größer als bisher. Der Kunde erwartet Erreichbarkeit“, sagt Smischeck, aber man könne nicht jede Filiale den ganzen Tag über geöffnet haben wie einen Supermarkt. Das wäre zu teuer. „Selbstverständlich vereinbaren wir auch Kundentermine außerhalb der Öffnungszeiten“, sagt Smischeck. Diese Termine sind vor allem für Kunden mit größerem Gesprächsbedarf gedacht, die also entweder Geld anlegen oder einen Kredit abschließen wollen.

„Wir haben versucht, die Balance zu halten“, sagt Smischeck über den Umbau des Filialnetzes. „Und wir haben ganz genau hingeschaut.“ So wird zum Beispiel die Filiale an der Allersberger Straße in Roth geschlossen, weil sie nur 600 Meter von der Hauptstelle entfernt liegt. In Unterreichenbach und Eichwasen werden die Filialen geschlossen und die Kunden werden von Schwabach aus betreut. Die Filialen in Wettelsheim und Bieswang werden ebenfalls dichtgemacht. Die Kunden müssen dann nach Treuchtlingen oder Solnhofen. Das SB-Angebot mit Kontoauszugsdruckern und Geldautomaten werde an allen Orten erhalten bleiben, deren Geschäftsstellen jetzt geschlossen werden, sagt Smischeck.

Ob die jetzigen Filialschließungen bereits das Ende der Fahnenstange sind, will Smischeck nicht bestätigen. Es gebe aber keine weiteren Pläne in der Schublade. Allerdings sei der Trend zum Onlinebanking schon länger zu beobachten und er werde sich fortsetzen, vermutet Smischeck. „Irgendwann werden wir vor der Herausforderung stehen, mit weniger Personal auskommen zu müssen.“ Der jetzt geplante Umbau des Filialnetzes sei die aktuelle Antwort der Sparkasse auf die Veränderungen. Ob es die letzte Antwort ist, steht noch nicht fest. „Was der Bankenmarkt bringen wird, weiß niemand“, sagt Smischek.

Entlassen wird wegen der Umstrukturierung im Übrigen niemand. „Das ist überhaupt kein Thema“, versichert Rita Smischeck.