Hilpoltstein
Rosen für die Pflegenden, Kritik für Politik

Die Linke macht mit Blumenaktion auf Pflegenotstand in Deutschland aufmerksam

13.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Rosen verteilen Christiane Feldmann und Rainer Leidel vom Kreisvorstand der Linken. - Foto: Schmitt

Hilpoltstein/Büchenbach (rsc) Mitglieder des Kreisverbandes der Linken sind am Weltfrauentag unterwegs gewesen, um Frauen, die täglich in der stationären Kranken- und Altenpflege arbeiten, eine Rose als Anerkennung zu überreichen. "Nicht nur am Frauentag: Pflege ist mehr wert" lautete das Motto.

Mit einem entsprechenden Aufkleber wurden die Rosen am Stadtkrankenhaus Schwabach, in der Kreisklinik Roth und mehreren Seniorenwohnanlagen von Diakonie, Caritas und Arbeiterwohlfahrt in beiden Städten verteilt. Insgesamt bekamen 500 Frauen eine Blume. Bei den Adressatinnen kam diese Aktion gut an. Den meisten Frauen war die Freude über die gelungene Überraschung anzumerken, besonders auf Altenpflegestationen war häufiger zu hören: "Wie schön, dass auch mal an uns jemand denkt."

Die Aktion der Linken gehört zu einer bundesweiten Kampagne, mit der die Partei die Situation in den Pflegeberufen dauerhaft in den Fokus rücken will. Mehr als 85 Prozent aller Pflegekräfte in Deutschland sind weiblich. "Vor allem wo Frauen arbeiten, sind die Arbeitsbedingungen häufig schlecht und die Löhne niedrig", so die Linken im Kreis Roth-Schwabach. Allein in den Krankenhäusern fehlen nach ihrer Darstellung bundesweit 162 000 Stellen, darunter 100 000 Pflegekräfte. In der Altenpflege kämen noch einmal 40 000 fehlende Stellen hinzu.

Pflegekräfte seien schlecht bezahlt und könnten ihren Beruf oft nicht so ausüben, wie sie es gerne möchten, hieß es von Seiten der Links-Partei. Unfreiwillige Teilzeit für die Einen, Überstunden und Dauerstress für die Anderen führten zu Überlastung und immer weniger Zeit für die Versorgung von Alten und Kranken, stellte man fest. Das zeige sich auch im internationalen Vergleich: "Auf eine Pflegekraft kommen in Deutschland 13, in Norwegen 5 Patienten", rechneten sie vor. Sie sprechen deshalb von einem deutschlandweiten Pflegenotstand und wollen ihn beheben. Erste Maßnahmen müssten eine Aufstockung um die fehlenden Stellen und eine gesetzliche Personalbemessung für alle Krankenhäuser sein. Der Pflegemindestlohn solle 14 Euro betragen.