Hilpoltstein
Richtfest für modernes Schulkonzept

Hilpoltsteiner Gymnasiasten sollen zum Schuljahresbeginn 2017 ins neue Haus Mendel einziehen

01.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:36 Uhr

Das Richtfest des ersten Bauabschnitts wird in der Aula des neuen Hauses Mendel gefeiert. - Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Bis die ersten Schülerinnen und Schüler durch die modernen Lernlandschaften des "neuen" Gymnasiums Hilpoltstein toben werden, dauert es noch ungefähr ein Jahr. Denn zum Beginn des Schuljahres 2017/2018 soll das Haus Mendel, der erste Bauabschnitt der Generalsanierung am Gymnasium Hilpoltstein, bezugsfertig sein.

Gestern wurde erst einmal Richtfest gefeiert.

 

Der Eröffnungstermin 2017 sei jedenfalls das "höchste Ziel", machte Bauherr Landrat Herbert Eckstein deutlich. Aber die Arbeiten würden bisher alle gut verlaufen und man sei deshalb voll im Zeitplan. Gute Voraussetzungen also, dass der Termin eingehalten wird - Eckstein zumindest ließ daran keinen Zweifel zu.

Jede Menge Gäste nutzten das Richtfest, um sich einmal genau umzusehen in dem Rohbau, in dem ein ganz neues Schulraumkonzept - das sogenannte Cluster-Lernsystem - entstehen soll. Darunter unter anderem die Schulleiterinnen und Schulleiter der Schulen aus Hilpoltstein samt Einzugsgebiet, weitere Chefs von Landkreisschulen, viele Bürgermeister von Freystadt bis Greding, Kreisräte sowie Mitglieder des Schulausschusses.

"Schön, dass sie alle gekommen sind, um sich einen Eindruck vom neu entstehenden Gymnasium zu machen", sagte Eckstein im Herzstück des Rohbaus, der zweistöckigen Aula, in der das Richtfest gefeiert wurde. Man habe in den vergangenen Jahren sehr viel in die schulische Infrastruktur des Landkreises investiert und so einiges auf den Weg bringen können, darunter auch das Gymnasium Wendelstein.

Alle diese Projekte hätten ein hohes Niveau, aber dennoch ginge es manchen Schulvertreter nicht schnell genug, kritisierte der Landrat. "Darum bitte ich auch, nicht zu drängeln und ab einem gewissen Level auch Zufriedenheit walten zu lassen." Beim Richtfest des Hauses Mendel zumindest gab es nur zufriedene Gesichter.

Eckstein blickte auf den Bauverlauf zurück. Von der Feststellung der Sanierungserfordernis im Jahr 2012 wegen Abnutzung und unzeitgemäßer technischer Ausstattung, vom Beginn des Abrisses vor genau einem Jahr, den Beginn des Baus im September 2015 und von der Auftragsvergabe an Baufirmen. "Stand heute sind von 40 Gewerken bereits 27 vergeben", so Eckstein. Und von den insgesamt 14,8 Millionen Euro Gesamtkosten des ersten Bauabschnitts seien bereits 5,8 Millionen Euro bezahlt. Bisher flossen Staatszuschüsse in Höhe von 1,58 Millionen Euro.

Gearbeitet wird laut Eckstein derzeit an der Dachabdichtung, der Metallglasfassade, der Heizung und der sanitären Einrichtung. Als Nächstes seien die Plattenfassade, die Lüftung, der Trockenbau und der Estrich an der Reihe. Aber: "Die Räume sind das eine, was man daraus macht, ist eine andere Sache", machte Eckstein deutlich. "Der Landkreis stellt nur das Haus zur Verfügung, was darin geschieht, bestimmen andere."

Wie es im Haus Mendel nach Abschluss der Arbeiten einmal aussehen soll, und wie sich die neuen Unterrichtsformen im Clustersystem von herkömmlichen Methoden unterscheiden, erläuterten nach dem Richtspruch von Klaus Stock von der Baufirma August Spreng der Kreisbaumeister Ralph Möllenkamp sowie Alexander Wernard von der Gebäudeverwaltung des Landratsamts. Sie nahmen jeweils eine Gruppe mit auf den Weg durch den Rohbau und standen für alle Fragen zur Verfügung.

Der Begriff "Cluster", der beim Richtfest oft gefallen war, würde einen bestimmten räumlichen Bereich beschreiben, der allen Schülerinnen und Schülern eines Jahrgangs zur Verfügung stehen würde. Ziel sei es, in angenehmer und entspannter Atmosphäre ein freies, nachhaltiges und schülerzentriertes Arbeiten möglich zu machen und die Schüler dabei zu unterstützen, Kompetenzen wie Teamfähigkeit, Eigenverantwortung und Methodenkompetenzen zu entwickeln.

Nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts steht dann schließlich der Rückbau der Häuser Pestalozzi und Dürer mit anschließendem Abriss auf dem Bauplan. Sie werden anschließend ebenfalls komplett neu gebaut. Voraussichtlich im Sommer 2019 wird letztendlich der letzte Bagger und der letzte Handwerker das Gymnasium Hilpoltstein verlassen haben.