Hilpoltstein (HK) Im Hilpoltsteiner Stadtrat steht die zweite personelle Veränderung seit der Kommunalwahl 2014 bevor. Der frühere Landtagsabgeordnete Pe-ter Hufe (SPD) wird in der Sitzung am 10. Dezember sein Mandat niederlegen. Als Nachrücker zieht Martin Kapfenberger zum ersten Mal in den Stadtrat ein.
Keine 45 Minuten hat am Donnerstagabend der öffentliche Teil der ersten Stadtratssitzung nach dem Bürgerentscheid gedauert. Die Ergebnisse aus dieser Sitzung waren vergleichsweise nebensächlich (siehe Kasten). Noch am interessanten war zunächst die Tatsache, dass das ominöse U-Wort kein einziges Mal zu hören war. Kein Ton über die Umgehungsstraßen, weder zum Ja für Meckenhausen/Sindersdorf noch zum Nein für Hilpoltstein.
Der Grund für die friedliche Stimmung nach den hitzigen Streitereien der letzten Zeit war aber nicht, dass Monika Stanzel vor der Sitzung über alle Fraktionen hinweg Lebkuchen verteilte. Vielmehr wussten die Stadtratsmitglieder schon vorab, dass das weitere Vorgehen für die Umgehung von Meckenhausen und Sindersdorf ebenso erst in der Dezembersitzung besprochen wird wie mögliche Verkehrsprojekte in Hilpoltstein.
Beginnen wird diese Sitzung allerdings mit einem Abschied: Denn wie der jetzt veröffentlichten Tagesordnung zu entnehmen ist, stellt Peter Hufe (Foto links) am 10. Dezember den Antrag auf Niederlegung seines Stadtratsmandats. Als Grund dafür nennt der ehemalige Landtagsabgeordnete seine Tätigkeit im Verwaltungsrat des Bayerischen Rundrunks. Dieser habe kürzlich „das größte Umbauprojekt seiner Geschichte beschlossen“ (Hufe). Und als Vorsitzender des Ausschusses für Technik, IT und Multimedia sowie als stellvertretender Vorsitzender des Bauausschusses sei er hier besonders gefordert.
Deshalb habe er jetzt die Entscheidung getroffen, sich verstärkt auf die Arbeit beim Bayerischen Rundfunk zu konzentrieren. „Hilpoltstein ist ja in guten Händen“, sagt Hufe, der dem Rother Kreistag hingegen erhalten bleibt.
SPD-Fraktionsvorsitzender Benny Beringer bedauert den Abschied von Peter Hufe aus dem Stadtrat. „Er war uns immer eine große Hilfe in der politischen Arbeit mit seiner großen Erfahrung.“ In vielen Diskussionen habe der frühere Abgeordnete „was aus dem Ärmel gezaubert“. Dass er seinen Sitz nun räumt, sei schade und nicht geplant gewesen, so Beringer.
Den Platz von Peter Hufe im Stadtrat nimmt aber überraschenderweise nicht der erste Nachrücker gemäß des Wahlergebnisses ein: SPD-Ortsvorsitzender Rainer Herbrecher, dem im März 2014 rund 150 Stimmen zum Wiedereinzug in den Stadtrat fehlten, hat laut Beringer schon seinen Verzicht erklärt. Nach seiner Nichtwahl sei Herbrecher so enttäuscht gewesen, dass er einen Schlussstrich unter seine Stadtratskarriere zog, erklärte der Fraktionsvorsitzende.
Auch von Gertrud Janetschke, die auf dem zweiten Platz der Nachrückerliste steht, kassierte der Fraktionsvorsitzende eine Absage, allerdings aus gesundheitlichen Gründen. Und so schafft es Martin Kapfenberger (Foto) als dritter Nachrücker in den Stadtrat. Er habe bereits seine Zusage gegeben und freue sich laut Beringer auf seine Aufgabe, nachdem er bei den jüngsten Wahlen mehrmals nur um wenige Plätze den Einzug in den Hilpoltsteiner Stadtrat verpasst hatte.
