Hilpoltstein
Palliativversorgung auch ambulant

Start für 2018 geplant Marina Urner neue Schatzmeisterin des Hospizvereins

23.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:26 Uhr

Hilpoltstein (HK) Ganz im Zeichen anstehender Veränderungen im Verein und in der ambulanten Hospizarbeit hat die Mitgliederversammlung des Hospizvereins Hilpoltstein-Roth gestanden. Vorsitzende Agathe Meixner stellte die Anfänge der "Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung" (SAPV) und die Beteiligung des Hospizvereins bei dessen Organisation vor.

Bereits seit 2007 habe jeder Bürger in Deutschland einen gesetzlich verankerten Anspruch auf eine ambulante Palliativversorgung, erklärte sie. Im Landkreis Roth habe es zwar etwas länger gedauert, "aber spätestens 2018 werden wir im Landkreis starten". Die ambulante Palliativversorgung dient dem Ziel, die Lebensqualität und die Selbstbestimmung von Palliativpatienten, das sind Menschen, die unter einer zum Tod führenden Erkrankung leiden, so weit wie möglich zu erhalten. Vorrangiges Ziel des ambulanten Dienstes ist es, sterbenden Menschen ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung, in stationären Pflegeeinrichtungen und stationären Hospizen zu ermöglichen. An diesem Punkt unterstützen die Ehrenamtlichen des Hospizvereins Pflegende und Ärzte, und bilden ein Team.

Als tragende Rechtsform wurde im Dezember 2016 eine Genossenschaft gegründet, in der die Kreisklinik Roth, die Klinik Altmühlfranken, der Hospizverein Weißenburg sowie der Hospizverein Hilpoltstein-Roth als gleichberechtigte Teilhaber zusammenarbeiten. Das alleinige Ziel der genossenschaftlichen Tätigkeit ist es, den ambulanten Palliativ- und Hospizdienst künftig in den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen und Roth anzubieten. Zum aktuellen Sachstand sagte sie, dass man in den Kliniken die Mitarbeiterteams bilde, die später als Angestellte in der Genossenschaft tätig sein würden. Der Hospizverein Hilpoltstein-Roth mit seinen 21 ehrenamtlichen Hospizbegleitern stehe ebenfalls für die Arbeit bereit und freue sich auf die Zusammenarbeit, so Meixner. In diesem Zusammenhang sei es besonders erfreulich gewesen, dass der Vorstand mit Diakon Dieter Steger einen engagierten Koordinator gefunden habe.

Finanziert durch die Krankenkassen, arbeitet Dieter Steger seit Januar 2017 mit 30 Wochenstunden hauptamtlich im Verein mit und koordiniert und unterstützt einen großen Teil der Vereinsarbeit. Steger berichtete dazu von seinen bisherigen Tätigkeitsfeldern. Im Anschluss trug er "die keineswegs trockene Statistik" der im Verein geleisteten Arbeitsstunden detailliert vor: Von den 2112 Stunden ehrenamtlicher Tätigkeit wurden 1197 Stunden im Rahmen der direkten Begleitungen von Sterbenden eingebracht. 543 Stunden arbeiteten die Begleiter auf der Palliativstation und 654 Stunden zu Hause oder in anderen stationären Einrichtungen.

Trotz der positiven Arbeitsbilanz und einer soliden finanziellen Basis drückte den Vorstand aber seit Monaten in einem Bereich der Schuh: Claudia Alberter, die Schatzmeisterin des Vereins, hatte aus privaten Gründen bereits 2016 ihren Rückzug aus der Vereinsarbeit angekündigt. "Über fast ein Jahr konnten wir keinen Nachfolger für Claudia finden", sagte die Vereinsvorsitzende. "Mehr durch Zufall, aber umso erfreulicher ist es, dass wir Marina Urner als neue Schatzmeisterin gewinnen konnten", sagte Meixner. Marina Urner sei ausgebildete Steuerberaterin und in diesem Bereich unternehmerisch tätig. Marina Urner wurde einstimmig als neue Schatzmeisterin gewählt. Weitere Information im Internet unter www.hospizverein.org" class="more"%>