Hilpoltstein
Nur Sieger in der Hitzeschlacht

Thalmässinger Doppelsieg beim heißesten Landkreislauf – Kaum Ausfälle

05.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

−Foto: Tobias Tschapka

Hilpoltstein (HK) Die wesentliche Bilanz des 32. Landkreislaufes: Alle kamen trotz der Hitze wohlbehalten ins Ziel. Die medizinischen Teams hatten laut Landratsamt keinen einzigen wirklichen Notfall zu betreuen. Der TV Thalmässing siegte bei den Frauen und den Männern.

Der Startschuss in Altenheideck fällt am Samstag kurz nach halb elf. Die 30-Grad-Celsius-Marke ist da längst geknackt. Aber das wussten die 35 Teams schon vorher. Nur elf Vereine haben zurückgezogen. Der TV Thalmässing schickt alle seine fünf Mannschaften ins Rennen. Auch Teamchef Georg Knoll startet in Altenheideck, wie seine Frau Christa, die sich nicht wie ihr Mann bis zur letzten Sekunde aufwärmt, sondern dem Lauf entspannt entgegensieht. „Heiß ist es doch jedes Jahr, das gehört einfach dazu“, sagt sie. Für sie ist der Teamgeist wichtig: „Der Landkreislauf ist einfach eine schöne Gemeinschaftsveranstaltung.“

Heidecks dritte Bürgermeisterin Maria Brunner freut sich trotz Hitze. Sie dürfe den Startschuss für „die schönste Etappe“ abfeuern, erklärt sie, bevor sie es krachen lässt. Kaum ist der Rauch aus der Pistole verzogen, trifft auch schon der erste der in Röttenbach gestarteten Läufer in Altenheideck ein, wo ihn die Kampfrichter unter ihrem Sonnenschirm erwarten. Sieger Markus Hussendörfer vom TV Thalmässing stürmt gleich weiter zu einer roten Plastikwanne voll Wasser, die neben den Getränken zur Abkühlung bereitsteht. „Die Hitze liegt mir“, sagt er nach der ersten Erfrischung. „Aber man sollte schon trainiert sein, um bei solchen Temperaturen zu laufen“, gibt er zu bedenken, „und ein bisschen Talent kann auch nicht schaden.“

Über das verfügt zweifellos Teresa Frank, die als erste Frau die Ziellinie überquert. Doch Freude kommt bei der Läuferin des TV Hilpoltstein erst einmal keine auf. Auf der Strecke muss ihr Bruder Maximilian den Temperaturen Tribut zollen. Er bricht zusammen, wird aber kurz darauf von den Sanitätern ins Ziel gefahren. Dort steht der Heidecker Wasserwart Ingbert Kaiser bereit. Bei echtem Kaiserwetter besprengt er gemeinsam mit Franz Eigner die Starter.

Das Gros der Läufer bleibt aber stabil. „Die Stimmung ist positiv“, sagt Martina Leykauf von der Wettkampfleitung. Landratsamtskollegin Kerstin Gräf ermahnt derweil ihre Mitstreiter: „Hüte aufsetzen!“ Das Kampfgericht hat Erbarmen mit den Läufern, die es sich anders überlegen. Diesmal gibt es „keine Strafpunkte“, wenn jemand nicht antritt, sagt Leykauf, bevor der Leitungswagen weiterrollt.

Punkt 12 Uhr fällt schon der Startschuss in Heideck, von wo es den quälenden Rudletzholzer Berg hoch geht. Oben wartet die Feuerwehr mit einer Dusche. „Dreh voll auf!“, ruft Gruppenführer Stephan Rösch seinem Mitstreiter Niklas Heimerl zu. Gut 200 Liter Wasser haben die beiden hier versprüht, der Tank ist aber noch randvoll.

Am Gredinger Kalvarienberg und auf der Strecke Kleinhöbing-Greding haben Ingrid Frank und zwei Mitstreiterinnen vom TSV Greding spontan zusätzliche Versorgungsstellen aufgebaut. Die Feuerwehr, die mit einem 2500-Liter-Wagen angerückt ist, hat den Frauen noch einen Sonnenschirm geliehen. Besser ist das. „Die Strecken rund um Thalmässing und Greding sind echte Mörderstrecken: kein Schatten, heißer Asphalt mit ordentlichem Anstieg und das auch noch um die Mittagszeit. Das ist nicht zu toppen“, sagt Ingrid Frank. Die Sportler reagieren besonnen. Im Ziel in Röckenhofen bietet sich ein Bild der Solidarität: Gleich fünf Läufer passieren Hand in Hand die Ziellinie.