Hilpoltstein
Neuer Getränkemarkt in der Siemensstraße

Hilpoltsteiner Stadtrat beschließt Änderung des Bebauungsplans gegen die Stimmen der SPD

07.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:20 Uhr

Hilpoltstein (jom) In der Siemensstraße in Hilpoltstein eröffnet demnächst ein neuer Getränkemarkt. Der Betreiber hat schon seine Schilder angebracht und die Regale aufgebaut. Bevor jedoch die ersten Kunden kommen können, muss das Unternehmen noch eine rechtliche Hürde überwinden.

Der erste Schritt dazu war die Änderung des Bebauungsplans, die der Hilpoltsteiner Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstagabend beschlossen hat.

Wasser statt T-Shirt und Bier statt Jeans: Die frühere Filiale des Textildiscounters Takko verwandelt sich derzeit in einen Getränkemarkt. Der neue Betreiber Fränky, der sich selbst als Teil der größten süddeutschen Getränkehandelskette bezeichnet, hat vor seinem Engagement in Hilpoltstein aber nicht damit gerechnet, dass in dem Gewerbebau neben der Aldi-Filiale gar kein Getränkemarkt erlaubt sein könnte. Den ursprünglich geplanten Eröffnungstermin am 20. April musste das Unternehmen deshalb längst verschieben.

Tatsächlich sieht der bislang gültige Bebauungsplan nur eine Nutzung des Gebäudes als "Einzelhandel Bekleidung" vor. Der notwendigen Umnutzung in einen Getränkemarkt stimmte der Stadtrat jetzt mit den Stimmen von CSU und Freien Wählern zu. Die SPD-Fraktion stimmte geschlossen gegen die Änderung des Bebauungsplans.

"Wir wären als Letztes auf einen Getränkemarkt an dieser Stelle gekommen", erläuterte Fraktionssprecher Benny Beringer die Meinung der Sozialdemokraten. Angesichts der vielen schon bestehenden Getränkemärkte müsse niemand in Hilpoltstein verdursten. Der Markt sei längst gesättigt, weshalb es hier keinen weiteren Getränkemarkt brauche.

Man solle "den Wettbewerb fördern und nicht blockieren", argumentierte dagegen Harald Knauer von den Freien Wählern. Ein Getränkemarkt als Nachfolger des Textildiscounters sei allemal besser als ein Leerstand. "Wir sollten uns freuen, wenn sich jemand findet, der dieses Gebäude mit neuem Leben füllt", sagte Knauer. Ähnlich argumentierte Hans Meier von der CSU: "Wir sollten hier nicht in den Wettbewerb eingreifen."

Beginnen wird der Wettbewerb unter den Hilpoltsteiner Getränkemärkten in ein paar Wochen, sofern es keine Einwände bei der ersten Auslegung des neuen Bebauungsplans gibt.