Hilpoltstein
Neue Hausnummern für Mindorf

Stadtrat beschließt Einführung von Bezirken für die 43 Anwesen des Hilpoltsteiner Ortsteils

11.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:29 Uhr

Da geht//s lang: Wie einige andere Hilpoltsteiner Ortsteile wird bald auch Mindorf nach Bezirken eingeteilt - Foto: Bader

Hilpoltstein (jom) Die „unendliche Geschichte“, wie es die Mindorfer Ortssprecherin Inge Deyerler nannte, geht tatsächlich ihrem Ende entgegen. Die bisherigen Hausnummern in dem Hilpoltsteiner Ortsteil sind nämlich bald Vergangenheit. Mit 13 zu 8 Stimmen sprachen sich die Stadtratsmitglieder am Donnerstag dafür aus, in Mindorf die Straßenbezeichnungen in Form von Bezirken einzuführen und damit die Hausnummern neu zu ordnen.

Für Inge Deyerler ist damit ein jahrzehntelanges Streitthema vom Tisch – naja, in absehbarer Zeit wenigstens. Immerhin gibt es jetzt endlich eine Entscheidung, nachdem es schon 1998 unter Bürgermeister Helmut Neuweg eine erste Umfrage unter den Mindorfer Bürgern zum Thema Hausnummern gegeben hatte. Doch die Sache verlief im Sande, auch wenn seitdem kaum eine Bürgerversammlung mehr ohne das leidige Streitthema verging. Doch die Mindorfer waren sich ja selbst nicht einig, was sie denn nun wollten. Bei einer weiteren Umfrage im Januar 2012 waren 25 Grundstücksbesitzer für die Einführung von Bezirken und 22 dagegen.

Trotz der geteilten Stimmung plädierten nun Bürgermeister Markus Mahl und auch Ortssprecherin Inge Deyerler für die Neuordnung der Hausnummern. Die Häuser seien so einfach leichter zu finden für den Rettungsdienst, Paketboten oder Gäste. Wegen eines neuen Navigationssystems seien die Fahrer von Krankenwagen inzwischen zwar nicht mehr auf die Hausnummern angewiesen, räumte Mahl ein. Trotzdem sei in den vergangenen Monaten mehrmals ein Sanitätsauto suchend durch den Ort geirrt, entgegnete Deyerler.

Und es werde nicht besser: 43 Häuser gibt es derzeit in Mindorf, schon ab der Hausnummer 18 geht es wild durcheinander, und in der Zukunft soll ja auch noch das ein oder andere Haus dazugebaut werden. „Wenn wir es jetzt nicht ändern, wann dann“, fragte Deyerler. Außerdem funktioniere die Sache mit den Bezirken in anderen Hilpoltsteiner Ortsteilen doch wunderbar.

Ebenfalls für eine Neustrukturierung der Mindorfer Hausnummern sprachen sich die Fraktionssprecher von SPD und Freien Wählern, Benny Beringer und Michael Greiner, aus. Wobei letzterer betonte, dass seine Fraktion ebenso gespaltener Meinung sei wie die Mindorfer selbst. Die CSU sprach sich hingegen geschlossen gegen eine Neuordnung aus. Der Aufwand für die Bürger, vor allem der bürokratische, sei zu hoch. Alle möglichen Papiere, vom Fahrzeugschein bis zur Versicherung müssten wegen der neuen Hausnummern geändert werden.

„In anderen Ortsteilen funktioniert es doch auch ohne Bezirke“, sagte die stellvertretende Bürgermeisterin Ulla Dietzel (CSU). „Und Mindorf wird ja auch nicht exorbitant wachsen.“ Am Ende setzte sich ihre Fraktion jedoch nicht durch. Praktischerweise standen in der Beschlussvorlage schon die Kosten, die auf die Mindorfer Bürger bei der Stadt zukommen. Zwischen 11,70 und 20,50 Euro für das Umschreiben der Fahrzeugpapiere und rund 20 Euro für die Anschaffung eines amtlichen blauen Hausnummernschildes. Das Umschreiben des Personalausweises ist dagegen kostenlos bei der Stadt möglich, und das Umschreiben des Führerscheins ist gar nicht erst nötig.