Hilpoltstein
Miteinander leben und voneinander lernen

Das Wohnheim der Lebenshilfe Hilpoltstein in der Holzgartenstraße feiert sein 25-jähriges Bestehen

26.06.2016 | Stand 02.12.2020, 19:37 Uhr

Mit einem ökumenischen Wortgottesdienst feiern Pfarrerin Verena Fries und Pfarrer Franz Josef Gerner zusammen mit den Bewohnern, den Helfern und vielen Ehrengästen das 25-jährige Bestehen des Wohnheims Lebenshilfe Hilpoltstein. - Foto: Unterburger

Hilpoltstein (ub) Vor genau 25 Jahren wurde das Wohnheim der Lebenshilfe Hilpoltstein in der Holzgartenstraße 3 eröffnet. Mit einer ökumenischen Andacht gedachten Stadtpfarrer Franz Josef Gerner und Pfarrerin Verena Fries von der evangelischen Kirchengemeinde Hilpoltstein dieses Ereignisses. Andrea Hofbeck, die Vorsitzende der Lebenshilfe Hilpoltstein würdigte die Arbeit aller Helferinnen und Helfer. Auch viele Bewohner der Lebenshilfe Heideck waren zum runden Jubiläum gekommen und feierten mit den Hilpoltsteinern mit.

In der Holzgartenstraße hatte die Lebenshilfe Hilpoltstein ein geräumiges Zelt aufgestellt, in dem Hofbeck kurz Rückschau auf 25 Jahre Wohnheim Lebenshilfe hielt. "Das Gebäude wurde 1988 erbaut und bereits 1991 konnten die ersten Bewohner einziehen", sagte sie. Wie überall im Leben habe es auch bei der Lebenshilfe Hilpoltstein Höhen und Tiefen gegeben, "doch wir können mit der Entwicklung des Wohnheimes wirklich zufrieden sein". Die Arbeit im Wohnheim habe stets viel Freude bereitet. "Unsere Mitarbeiter sind täglich für unsere Bewohner da", so die Vorsitzende der Lebenshilfe Hilpoltstein. "Ohne ihre Hilfe und ihr Zutun wäre das Ganze nicht so positiv gelaufen."

Namentlich nannte Andrea Hofbeck Edeltraud Pöschl als älteste Mitarbeiterin, Ewald Kraus, Siegfried Groth und Erika Meyer. Den Genannten überreichte sie die Ehrennadel der Lebenshilfe und eine Sonnenblume. Lobend erwähnte sie auch die Familie Gruber, ihre Stellvertreterin Kerstin Meyer, Geschäftsführer Rainer Schneider und ihr ganzes Team, das sich schon seit vielen Jahren für die Lebenshilfe einsetzt.

In Konzelebration hielten Pfarrer Franz Josef Gerner und Pfarrerin Verena Fries einen ökumenischen Wortgottesdienst, der von den Bewohnern des Wohnheims Lebenshilfe zusammen mit ihren Betreuerinnen und Betreuern instrumental und gesanglich begleitet wurde. "Wir haben heute Grund zum Jubeln und zum Dank", sagte Gerner, "der Gottesdienst soll ein Ausdruck des Dankes sein, wenn wir zurückblicken auf die letzten 25 Jahre." Jeder Mensch, ob behindert oder nicht behindert, sei ein Ebenbild Gottes. Gott nehme jeden Menschen an.

"Heute ist ein Tag, an dem wir uns erinnern wollen und an dem wir nicht vergessen wollen, was uns Gutes geschehen ist", sagte Fries. Viele Menschen wohnten schon seit 25 Jahren hier, einige seien im Laufe der Jahre eingezogen. "Sie haben sich umgewöhnen müssen, Sie mussten lernen zusammenzuleben, Sie haben viele Dinge gemeinsam unternommen und viel Schönes erleben dürfen. Vielleicht sind Sie Menschen begegnet, die Ihnen gut tun, die Sie mögen."

Dann wandte sich Fries an die Mitarbeiter des Wohnheims Lebenshilfe. "Auch für Sie, die Sie hier arbeiten, ist das heute ein besonderer Tag", unterstrich sie. "Viel hat sich verändert in den zurückliegenden 25 Jahren. Es gibt neue Moden, neue Technik, neue Hilfsmittel und auch andere Anforderungen an das Leben, das die Einzelnen haben." Immer wieder machten die Mitarbeiter neue Erfahrungen und hätten viel voneinander und miteinander gelernt.

"Sie haben viel gelacht, Spaß gehabt, natürlich haben Sie auch geweint, gemeinsam getrauert, gemeinsam Angst durchgestanden", erklärte Fries weiter. "Aber auch das, was wir gemeinsam gemeistert haben, kann am Ende eine gute Erfahrung sein, die Sie mit diesem Haus verbinden."

Oft dächten wir nur an das Schlechte, Schlimme, das uns begegnet, so Fries weiter. "Wir vergessen, wie schön es war, als wir Hilfe bekommen haben; wir vergessen, wie oft es vorgekommen ist, dass wir uns einsam gefühlt haben und dann doch jemand da war und Zeit für uns hatte; wir vergessen, wie oft da jemand war, der uns Mut zugesprochen hat, wenn wir keinen Mut mehr hatten." An diesem Festtag gebe es aber viel Schönes, an was man sich erinnern könne: "So vieles, was wir nicht vergessen sollten, wofür wir Gott danken können."

"Die Menschen fühlen sich hier sehr wohl", lobte Hilpoltsteins stellvertretender Bürgermeister Josef Lerzer. "Es war eine super Entscheidung vor 25 Jahren, hier ein Wohnheim der Lebenshilfe zu errichten." Lerzer wünschte "ein friedliches Zusammenleben untereinander und in der Nachbarschaft".

Mit einer Tanzeinlage der Free-Style-Gruppe Auhof endete die Feier zum 25-jährigen Bestehen der Wohnanlage.