Hilpoltstein
Mit aller Macht den Frühling rufen

Grundschulkinder präsentieren ihr Schmückwerk und interviewen das "Osterbrunnenfräulein"

23.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr
Farbe und Lebendigkeit für einen tristen Frühlingsvormittag: Die Mädchen und Buben der Hilpoltsteiner Grundschule weihen den von ihnen geschmückten Osterbrunnen auf dem Marktplatz ein. −Foto: Tschapka

Hilpoltstein (HK) Die Mädchen und Buben der Hilpoltsteiner Grundschule haben am Freitag viel Farbe in diesen ach so grauen Frühlingstag gebracht. Und Farbe versprühte nicht nur ihr bunt geschmückter Osterbrunnen, sondern auch sie selbst mit ihren bunten Mützen, Jacken, Schals und Handschuhen.

Den vielen Zuschauern, unter denen sich auch Bürgermeister Markus Mahl und der stellvertretende Landrat Walter Schnell befanden, gefiel das natürlich auch, zumal der Wettergott ein Einsehen hatte und anlässlich der musischen Darbietung der Kinder den Schneefall stoppte. "Vor einer halben Stunde sah es noch nicht so aus, als ob wir das heute machen könnten", sagte Rektor Peter Benz bei seiner Begrüßung, bevor der Chor und die Flötengruppe der Grundschule das Lied "Alle Vögel sind schon da" anstimmten.

Benz begrüßte im Publikum besonders die beiden ehemaligen Lehrerinnen Barbara Billmaier und Petra Lehner-Völkl, die sich seit kurzen im wohlverdienten Ruhestand befinden, und die jahrzehntelang die Organisation der Einweihung des Osterbrunnens durch die Grundschule übernommen hatten. Diesmal seien federführend Silvia Krauß und Elisabeth Viehmann dafür verantwortlich, wofür er sich herzlich bedanke, sagte Benz, ebenso wie beim Elternbeirat und natürlich den rund 400 Kinder der Grundschule. "Alle zusammengeholfen haben geholfen, den Osterbrunnen zu schmücken und zu feiern, damit wir mit aller Macht den Frühling herbeirufen.", so Benz.

Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen und sagten nicht nur ein Gedicht auf, sondern schlüpften auch in die Rolle von Redakteurinnen der beiden in Hilpoltstein ansässigen Zeitungen, die für ihre aktuelle Osterbeilage das legendäre "Brunnenmännla", interviewten, schließlich thront das Hilpoltsteiner Wahrzeichens über den bunt geschmückten Brunnen. Gespielt wurde die Figur von einem Mädchen, so dass es Brunnenmännla diesmal ein "Brunnenfräulein" war.

Jenes Fräulein gab den beiden Redakteurinnen bereitwillig Auskunft über seine 400 Jahre alte Geschichte, von seiner Herstellung durch den Nürnberger Erzgießers Pankraz Labenwolf, über seinen Diebstahl und dem Wiederauftauchen der Brunnenfigur im Germanischen Nationalmuseums und dem anschließenden Rückkauf durch einen beherzten Hilpoltsteiner Bürger.

Bürgermeister Markus Mahl bezeichnete diesen kurzen historischen Abriss des Brunnenmännlas als "supergelungen", der darüber hinaus für alle Zuhörer eine willkommene Auffrischung des geschichtlichen Wissens über Hilpoltstein darstelle. Gefeiert werde an diesem Tag übrigens nicht nur der Brunnen, sondern natürlich auch dessen Wasser, denn Hilpoltsteins Trinkwasser verfüge über eine ausgezeichnete Qualität, so der Rathauschef. Zum Abschluss der etwa halbstündigen Brunnenfeier sangen die Kinder dann noch das Lied "Ich bin der Frühling", der jetzt bestimmt wirklich nicht mehr lange auf sich warten lässt.