Hilpoltstein
Mit Beton gegen die Einsturzgefahr

Stützmauer am Gänsbach soll erneuert werden Großes Wohnhaus statt Ärztehaus am Altstadtring

20.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:17 Uhr

Große Bedenken hat der Stadtbaumeister wegen der maroden Mauer am Gänsbach. - Foto: Messingschlager

Hilpoltstein (mes) "Große Sorgen" bereitet derzeit eine Stützmauer am Gänsbach dem Hilpoltsteiner Stadtbaumeister Thomas Stark. Er habe Bedenken wegen der Standsicherheit, sagte er am Montag im Bauausschuss. Er sei bereits mehrmals mit Gutachter und Statiker vor Ort gewesen, um Überlegungen anzustellen, was zu tun sei. "Da sind richtige Löcher, das ist schon happig."

Die Mauer befindet sich unterhalb des Parkplatzes an der Stadtmauer zwischen der Gabionenwand und der Kurve, die der Bach in Richtung Stadtweiher beschreibt. Laut Stark könnte sie irgendwann in Richtung Gänsbach kippen und im schlimmsten Fall auch die Parkplätze in Mitleidenschaft ziehen, obwohl diese mehrere Meter entfernt sind. Dass die Mauer saniert werden muss, war jetzt keine Überraschung, im Haushalt sind bereits 70 000 Euro dafür eingestellt.

Um das Gelände zu sichern, sollen nun auf einer Länge von 28 Meter mehrere Betonstempelkissen eingestampft werden, auf die eine Platte gesetzt wird, auf der dann eine Stützmauer gebaut wird. Dazu müssen allerdings die Parkplätze oberhalb während der Bauarbeiten gesperrt werden. Denn um die Stempel einzubringen, wird erst einmal der Boden bis auf Bachhöhe abgetragen - und später, wenn die Stützmauer steht, wieder aufgefüllt. Stark merkte auch noch an, dass die fünf Bäume, die in dem Bereich stehen, dem Vorhaben weichen müssen. Ob sie umgepflanzt werden oder gefällt und ersetzt werden, ist noch unklar. Das gilt auch für den Termin der Arbeiten. Wahrscheinlich ist das kommende Frühjahr, es kann aber auch schon in diesem Herbst passieren.

Beschäftigt hat sich der Ausschuss - wenn auch indirekt - wieder einmal mit dem Thema Ärztehaus. Dass je eines kommen wird, steht in immer weiter entfernten Sternen. Zur Abstimmung stand der Bauantrag über ein Vorhaben am Altstadtring, und zwar an der Stelle, wo vor wenigen Monaten die Pläne eines Investors für ein Ärztehaus an einem Grundstücksstreifen scheiterten, der der Stadt gehört. Der Investor verkündete daraufhin das Projekt Ärztehaus für gestorben.

Nun hat er neue Pläne vorgelegt, und zwar für ein Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage mit insgesamt 13 Wohnungen. Ein durchaus stattlicher Komplex, der zum Altstadtring dreigeschossig und zur Stadtparkseite viergeschossig ist. Der Zugang für die Tiefgarage ist dabei nicht über den Ring, sondern über die Zwingerstraße und den Krotterparkplatz.

Die Größe des Objekts war denn auch Gegenstand einer kurzen Diskussion. So ging es vielen wie Josef Lerzer (SPD), er hätte es eigentlich lieber gesehen, wenn das Gebäude nur zweigeschossig mit Kniestock statt dreigeschossig mit Satteldach wäre. Allerdings gab Bürgermeister Markus Mahl (SPD) zu bedenken, dass dies von der Gesamthöhe kaum einen Unterschied mache. Man werde also das gemeindliche Einvernehmen erteilen, vorbehaltlich zu erwartenden Diskussionen, deren Inhalte in etwa "Was habt ihr da genehmigt", lauten könnten. Aber: "Es gibt nichts Stichhaltiges, was dagegen spricht, es ist alles gut durchdacht", sagte Hans Meier (CSU).