Hilpoltstein
Mit 3000 Watt den Schlossbuck hinunter

Flutlichtrodeln des THW lockt am Samstagabend unzählige Besucher auf die Piste

22.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:46 Uhr

Foto: Tobias Tschapka

Hilpoltstein (HK) Großer Andrang beim Flutlichtrodeln des THW-Ortsverbandes: Am Samstagabend haben sich unzählige Eltern und Kinder am Hilpoltsteiner Schlossbuck gedrängt, um bei eisiger Kälte und der 3000 Watt starken künstlichen Sonne die Abfahrt hinunterzujagen.

Die Idee zum Flutlichtrodeln hatten ursprünglich die Jugendlichen des Hilpoltsteiner THW-Ortsverbands. Ob das jetzt 10 oder 15 Jahre her ist, weiß allerdings keiner mehr so genau. Jedenfalls hatte sich damals eine kleine Gruppe in den Kopf gesetzt, den Schlossbuck nachts zu beleuchten, zu besteigen und dann mit dem Schlitten ins "Tal" zu sausen. Was als eine interne Spaßveranstaltung begonnen hat, ist inzwischen zur Tradition am Fuß der Hilpoltsteiner Burg geworden, zu der alle Bürger eingeladen sind - vorausgesetzt, es liegt genug Schnee.

Diese Bedingung war am Samstag mehr als erfüllt. Bei knackigen Temperaturen von rund zehn Grad unter null erhellten die THWler am frühen Abend die Dämmerung mit drei jeweils 1000 Watt starken "Powermoons" auf hohen Stativen. Dabei handelt es sich um spezielle Beleuchtungskörper, die nicht nur sehr hell machen (für die rund 200 Meter lange Rodelstrecke reichten diese locker aus), sondern auch nicht blenden. Das ist gut für die nächtlichen Einsätze des THW - und für das nächtliche Rodeln. Den Strom dafür sponserte übrigens die Hilpoltsteiner Feuerwehr. "Vielen Dank an die Kollegen, denn so brauchen wir keine laut knatternden Stromgeneratoren mitten im Wohngebiet aufstellen", freute sich Zugführer Felix Erbe.

Kurz nach der Installation der Powermoons trafen auch schon die ersten Rodler ein und bestiegen hoffnungsvoll den kleinen Berg. Aus den erst wenigen wurden immer mehr, und schon bald wimmelte es am Schlossbuck von kleinen und großen Rodlern, die sowohl vom Gefährt her als auch von der Fahrtechnik nicht hätten unterschiedlicher sein können. Vom neonfarbenen Plastikboliden bis zum rustikalen Holzschlitten war alles dabei. Und manch einer schnallte sich nur eine Plastiktüte unter den Hintern, oder verzichtete sogar darauf.

Während die meisten die Weihnachtsbaumbeleuchtung längst schon wieder in den Keller geräumt haben, hatte ein Junge damit seinen Schlitten dekoriert und fiel, als er mit diesem golden leuchtenden Schmuckstück zu Tal rodelte, ganz schön auf.

Ob alleine, zu zweit oder zu dritt auf einem Schlitten, die Koalitionen waren bunt gemischt bei den zwar flotten, aber kurzen Abwärtsfahrten. Meistens wurde dabei ausgelassen geschrien und gelacht, aber hin und wieder sah man auch besorgte Gesichter. Bei kleinen Rodlern, die sichtbar beeindruckt waren angesichts der hohen Geschwindigkeiten, die sie auf dem kleinen Hügel erreichten, und auch bei manchen Eltern, ob denn ihr Sprössling auch wirklich wohlbehalten unten ankommt, denn die eine oder andere Karambolage ließ sich natürlich nicht vermeiden.

Aber runter kamen sie letztendlich alle, und wer sich dann nicht gleich wieder auf dem Weg nach oben machte, konnte sich am Lagerfeuer aufwärmen oder sich einen Glühwein oder einen heißen Tee besorgen, den die THWler an der "Talstation" austeilten. So gestärkt konnte es dann gleich wieder losgehen. Her mit dem Schlitten, und rauf auf den Schlossbuck - denn wer weiß, wann die Witterung die nächste Gelegenheit zum nächtlichen Rodeln bietet.