Hilpoltstein
Landkreis Roth drücken weniger Schulden

2014 mehr eingenommen und weniger ausgegeben – Delegation aus Brentwood im Kreistag empfangen

31.07.2015 | Stand 02.12.2020, 20:58 Uhr

Hilpoltstein (mes) Dem Landkreis Roth geht es nach wie vor gut. Das ging aus den Zahlen hervor, die Kreiskämmerer Jürgen Lafère am Freitag im Kreistag präsentiert hat. Unter anderem wurden 2014 die Schulden im Vergleich zum Vorjahr kräftig gesenkt.

Statt 19,2 Millionen Euro schlugen Ende 2014 nur noch 15,9 Millionen zu Buche. Damit sinkt die Prokopfverschuldung im Landkreis auf 129 Euro, deutlich unter dem Landesschnitt von 240 Euro.

Doch bevor es mit dem Zahlenwerk am Freitag richtig losgehen konnte, wurde es erst einmal britisch. Davon zeugten schon zwei Pappfiguren, die am Eingang des Kreistags standen: ein Bobby und ein Dudelsackbläser. Im Landkreis Roth weilt nämlich zurzeit eine Delegation aus dem Partnerdistrikt Brentwood – und diese wurde im Kreistag empfangen. So konnte auch Landrat Herbert Eckstein sein Englisch unter Beweis stellen.

Eckstein verwies aber auch darauf, dass sich der Austausch der Schulen mit England immer schwieriger gestalte. Was vor allem an der britischen Seite liege, da dort Deutsch lediglich noch Wahlfach sei. Aktuell habe nur noch Schwanstetten einen aktiven Austausch.

Deutlich besser sieht es mit den Finanzen im Landkreis aus. Rund 123 Millionen Euro sind 2014 umgesetzt worden, davon flossen 16 Millionen Euro in Hoch- und Tiefbauprojekte. Allen voran die Sanierung der Hilpoltsteiner Realschule, für die alleine im Vorjahr 5,5 Millionen Euro ausgegeben wurden. Für rund 7,2 Millionen sind 2014 Straßen und Wege saniert und gebaut worden.

Dass die Schulden trotz der hohen Investitionen sanken, ist laut Lafère den „guten konjunkturellen Rahmenbedingungen“ zu verdanken. So habe man weniger ausgegeben: beispielsweise 700 000 Euro an Sozialleistungen für Arbeitslose, 160 000 Euro für Zinsen und 260 000 Euro für die Schülerbeförderung. Und mehr eingenommen: zum Beispiel 460 000 Euro an Gebühren, 250 000 Erstattungen in der Jugendhilfe oder rund 234 000 Euro an Gastschülerbeiträgen. Wenn man eine Art Milchmädchenrechnung anstellt, ist der Landkreis unter dem Strich sogar schuldenfrei. Denn den Schulden stehen Rücklagen gegenüber: 1 Million Euro Mindestrücklage, 10,3 Millionen Deponierekultivierung und 5,4 Millionen für Gebührenschwankungen.

Auch für das laufende Jahr, in dem mehr als 20 Millionen Euro investiert werden, gibt es erste Zahlen. Demnach ist nicht zu erwarten, dass am Ende wieder mehr Geld als erwartet in der Kasse ist. „Durchwachsen“ nennt Lafère die Halbzeitbilanz. Die meisten Einnahmen und Ausgaben bewegten sich im Bereich der Ansätze. Allerdings müsse man im Bereich der Jugendhilfe mit Risiken in einer Größenordnung von rund einer Million Euro rechnen.