Hilpoltstein
Kleine Tiere schaffen große Probleme

Biber macht den Landwirten und Jagdgenossen in Häusern schwer zu schaffen - Gute besuchte Bürgerversammlung

20.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:20 Uhr
Durchaus beachtliche Bauwerke schafft der Biber - zum Ärger der Landwirte und Jagdgenossen, beim Räumen muss hin und wieder auch der Bauhof mit entsprechendem Gerät anrücken. −Foto: Heinloth

Hilpoltstein (mes) Mit dem Biber werden die Häusener nicht mehr richtig Freund.

Die Schäden und Probleme, die der Nager verursacht, waren einmal mehr Thema bei der gut besuchten Bürgerversammlung der Hilpoltsteiner Ortsteile Hagenbuch Häusern und Holzi. Wegen der Nähe zur Schwarzach und den mit Wasser gefüllten Gräben, die zum Fluss führen, ist das Gebiet ideal für Biber - zum Leidwesen der Landwirte und Jagdgenossen.

 

So müssten die Gräben im Bereich von Häusern jährlich geräumt werden, während das andernorts alle drei bis vier Jahre der Fall sei, so Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl. "Das bedeutet Geld und Aufwand für die Jagdgenossen." Da das Gebiet einen hohen Grundwasserspiegel hat, sind viele Drainagen eingezogen, die dank der Biberaktivitäten dann nicht mehr abfließen, hinzu kommen die zahlreichen Höhlen unter Bankett und Feldern, die gelegentlich auch einbrechen können. Weshalb man seitens der Stadt in bestimmten Fällen "auch mal eine Sonderregelung treffen kann". Normalerweise werden die Kosten im Verhältnis 60 Prozent Jagdgenossen und 40 Prozent Stadt aufgeteilt. Unabhängig davon unterstützt der Bauhof die Arbeiten.

Was die Biberpopulation betrifft, konnte Mahl hingegen kaum Hoffnungen machen. Ab und zu dürfe man einen jagen oder fangen, aber es würden immer wieder neue kommen. Trotzdem werde er versuchen, dass es demnächst ein Treffen mit dem Biberbeauftragten und der Unteren Naturschutzbehörde gebe. "Aber man kann nicht viel machen, das dürfte jedem bekannt sein."

Die ernüchternde Erkenntnis gilt auch für ein zweites Problem, das seit Jahren Ärger produziert: die Neuziehung der Grenzen im Zuge der Schwarzachrenaturierung. Dabei ist vor rund acht Jahren die Situation geschaffen worden, dass die Ufer der Schwarzach auch auf Hagenbucher Seite zu rund 90 Prozent Freystadt zugeschlagen wurden - zuvor war der Fluss die natürliche wie rechtliche Grenze. Nun können die Hagenbucher Jäger auf ihrer Seite nicht bis zum Fluss jagen, während im Gegenzug die Oberpfälzer auch auf fränkischer Seite jagen dürfen. Aus Sicht Mahls bleibt nur die Möglichkeit, sich mit dem Nachbarn zu einigen. Auf politischer Ebene scheint alles festgezurrt. Hilpoltstein hatte seinerzeit die - vom Wasserwirtschaftsamt vorgeschlagene - Regelung ablehnt. Der Fall ging bis ans Innenministerium, welche die bis jetzt gültige Grenze bestätigte.

Abhilfe wird es in Sachen Sackgasse geben. Bisher ist es so, dass einige Navigationsgeräte bei A 9-Umleitungen die Fahrzeuge durch Häusern schicken, wo dann nicht wenige Richtung Schwarzach fahren und erstaunt feststellen, dass die Straße endet. Vornehmlich für Lastzüge stellt das dann notwendige Wendemanöver eine größere Herausforderung dar. Wenn auch die Naviprogramme nicht geändert werden können, so soll doch wieder ein Sackgassenschild - was es schon einmal gab - aufgestellt werden, damit deutlich signalisiert wird, hier nicht einzufahren.

AUS DER VERSAMMLUNG

Viel Nachwuchs ist in jüngster Zeit Hagenbuch beschert gewesen. Die Kinder wollen spielen und deshalb soll der Spielplatz neue Geräte erhalten. Das soll laut Bürgermeister Mahl in Abstimmung mit den Einwohnern geschehen.

 

Noch einige Zeit im Dienst wird die Kläranlage in Häusern bleiben. Die Stilllegung und der Anschluss nach Hilpoltstein werde erst in vier bis fünf Jahren kommen.

 

Schnelles Internet wird es für Hagenbuch und Häusern 2018 geben, in Holzi erst 2020 , dann allerdings sehr schnelles. Denn im Zuge des bayerischen Höfeprogramms wird in Holzi das Glasfaserkabel bis ins Anwesen gelegt. | mes