Hilpoltstein
Kleine Schilder, große Künstler

Neun Kinder gestalten im Rahmen des Ferienprogramms bunte Tafeln für die Haustür

29.08.2014 | Stand 02.12.2020, 22:18 Uhr

Gelbe Smileys malt der elfjährige Alexander aus Hilpoltstein auf das Schild, das er an seine Zimmertür hängen will - Foto: Neue

Hilpoltstein (vio) Bunte Schilder für das Zimmer, die Haustür und den Garten haben neun Kinder im Atelier 50 in Hilpoltstein am Freitagvormittag gestaltet. Dazu hatten sie die drei Grundfarben rot, gelb und blau, aus denen sie alle anderen Farben mischen konnten, sowie schwarz und weiß zur Verfügung. „Wir verwenden Acrylfarben“, erklärt Leiterin Liane Leupold-Schneider vom Kunst-Treff Hip, „die trocknen sehr schnell.“ Ihre Kollegin Ruth Braun aus Eckersmühlen stimmt ihr zu: „Oh ja, das ist ein unschlagbarer Vorteil.“

Doch manchen Kindern konnten die Farben trotzdem nicht schnell genug trocknen: „Mir ist das Gesicht ein bisschen verwischt, weil es noch nicht richtig trocken war“, stellt Alexander (11) aus Hilpoltstein fest und zeigt auf einen kleinen, unförmigen roten Fleck auf seinem Schild. Die erste Schwierigkeit ist für viele Kinder, sich ein passendes Motiv zu überlegen. „Die einen sind kreativer, die anderen brauchen am Anfang noch einen kleinen Ideenanstoß. Aber dann läuft’s“, erklärt Leupold-Schneider.

Die neunjährige Theresa aus Eckersmühlen hat sogar schon den Dreh mit dem Mischen raus: „Für das Gras habe ich blau, gelb und noch ein bisschen weiß gemischt, deshalb ist es so schön blassgrün geworden.“ Sie malt ein Schild für die Haustür mit einer Sonne, einem Haus, Wolken, Wiese und einem Baum. „Hier wohnt die Familie Schön“, soll später darauf stehen. Der siebenjährige Luca aus Eckersmühlen ist sich bei seiner Motivwahl noch nicht ganz so sicher: „Keine Ahnung was das werden soll, ich mach’ einfach mal alle Farben drauf“, sagt er gelassen. Bei Rebekka (6) aus Zell zeigt sich ein schlummerndes Talent. Wie eine Große malt sie eine Blume und einen Schmetterling auf das Täfelchen. „Ich male auch daheim sehr gerne“, erklärt sie, nimmt mit ihren farbverschmierten Fingern den Pinsel in die Hand und schreibt fein säuberlich ihren Namen auf das Schild.

„Eigentlich ist es ja logischer, erst den Hintergrund und dann den Schriftzug zu machen“, sagt Alexander, nachdem er zuerst den Vordergrund seiner Tafel mit „Hier haust Alex“ beschriftet hatte. Ruth Braun lacht und sagt: „Ja, wie gut, dass du da selbst darauf gekommen bist.“ Doch das ist nicht die einzige Panne, die den Kindern passiert ist: „Wie schreibt man denn Betreten“, fragt der siebenjährige Luca. Er hatte eigentlich vor, „Betreten verboten“ auf sein Schild zu schreiben, bis er gemerkt hat, dass sein Täfelchen nach den ersten vier Buchstaben bereits voll war.

„Hauptsächlich soll es natürlich Spaß machen, aber wir versuchen auch, den Kindern die Kunst ein bisschen näher zu bringen“, sagt Leupold-Schneider. „Dass sie zum Beispiel lernen, wie man die Farben mischt.“

Franziska (8) aus Hilpoltstein erklärt, wer die rothaarige Comicfrau ist, die sie gerade auf ihr Schild malt: „Draculaura! Sie ist ein Vampir, aber ein lieber.“ Die zwölfjährige Birgit aus Hilpoltstein hat Spaß. Sie malt einen Hund mit einem Knochen auf ihr Schildchen und erzählt: „Das ist gar nicht so leicht, ich habe den Körper nämlich zu lang gemalt.“ Die achtjährige Yaimin kommt aus München und macht hier Urlaub. „Ich bin im Innenhof“, schreibt sie auf ihr Schild, das zusätzlich von einem großen gelben Smiley geschmückt wird. „Und auf die Rückseite kommt ,Ich bin drinnen’“, erklärt sie, „dann kann ich das Schild immer so drehen, wie es gerade passt und jeder weiß, wo ich bin.“ Die sechsjährige Katharina aus Hofstetten malt eine Sommerlandschaft mit grüner Wiese und blauem Himmel: „Bei dem Schmetterling habe ich ein bisschen Hilfe gekriegt“, gibt sie grinsend zu, „aber ausgemalt habe ich ihn ganz alleine.“ Am Schluss können alle Kinder stolz sein, „denn jedes hat eine eigene Idee gehabt“, sagt Braun.

„Die Kinder sollen bei uns lernen, wie man aus jedem Kunstwerk etwas machen kann, auch wenn es zunächst einmal total misslingt“, sagt Leupold-Schneider.