Hilpoltstein
Kirchweih kostet Sieg beim Burgfestlauf

07.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:32 Uhr

Mit Spaß zur Burg hinauf laufen am Sonntagmorgen nur wenige. Für die meisten Starter ist es schon auf der ersten Runde ein Berg der Leiden.

Hilpoltstein (HK) Roland Rigotti aus Mörnsheim (TSV Neuburg) und Christine Ramsauer aus Allersberg (LAC Quelle Fürth) haben den 11. Hilpoltsteiner Burgfestlauf gewonnen. Den begehrten Titel des Burgbergkönigs und der Burgbergkönigin holten sich die beiden Hilpoltsteiner Matthias Seitz und Isabella Marchl.

Was den sportlichen Teil des Hilpoltsteiner Burgfests betrifft, so ist die Welt seit gestern wieder in Ordnung. Nach zwei frustrierenden Jahren, in denen Thomas Link (Arriba Göppersdorf) und Vorjahressieger Heiko Baier (LG Braunschweig) den Titel des Burgbergkönigs jeweils aus dem Landkreis entführten, kommt der heimliche Champion jetzt wieder aus Hilpoltstein. Damit die Sache nicht schon wieder schief geht, hat einer die Aufgabe übernommen, der sich damit auskennt: Wie schon 2007 und 2008, also in den beiden Jahren vor Link und Baier, sprintete Matthias Seitz als Schnellster über die rund 500 Meter von der Startlinie in der Siegerstraße hinauf zum Innenhof der Burg.
 

Durch den gemauerten Torbogen, der das Ziel dieser Sonderwertung markiert, kam Seitz mit deutlichem Vorsprung vor Michael Franz (TSG Roth) und seinem Vereinskameraden Christoph Andrack (La Carrera TriTeam Rothsee), die schon im vergangenen Jahr das Nachsehen gegen den Braunschweiger Spitzenläufer Heiko Baier hatten. Dieses Mal gab es aber wieder einen Hilpoltsteiner Triumph in der Maria-Dorothea-Straße, den Isabella Marchl von den Ironkids als neue Burgbergkönigin komplettierte. Zur Belohnung gab es für sie eine Magnumflasche Sekt, die ihr Vater Georg, der Triathlon-Abteilungsleiter im Turnverein, nach dem Wettkampf stolz abtransportierte. An der Prämie für den Burgbergkönig, ein Kasten Bier, naschte Matthias Seitz dagegen gleich bei der Siegerehrung mit seinen Vereinskameraden.

Für diesen gemütlichen Früh-schoppen hatte die La-Carrera-Mannschaft nach dem 7,6 Kilometer langen Rennen auch genügend Zeit, weil wieder kein Lokalmatador einen der begehrten Burgi-Pokale für die Gesamtsieger gewann. Als bester La-Carrera-Athlet schaffte es Ingo Macher als Neunter wenigstens noch unter die Top Ten. Und selbst der schnellste Hilpoltsteiner im Hauptlauf, Joachim Weinbrenner von den Radfreunden, kam nicht über den sechsten Platz hinaus. Auf der ersten Runde hielt sich Weinbrenner zwar noch wacker an der Führungsgruppe mit den beiden Läufer-Cup-Spitzenreitern Sven Ehrhardt und Fernando Lozano sowie dem späteren Sieger Roland Rigotti. Als aber auf der zweiten Runde die Post abging, musste Weinbrenner schnell abreißen lassen und es wurde auch im elften Versuch nichts mit dem ersten Hilpoltsteiner Heimsieg.

Doch dafür entwickelte sich auf den letzten Kilometern ein packendes Duell zwischen den beiden Burgfestlauf-Champions von 2008 und 2009. Dabei hatte sich Roland Rigotti (TSV Neuburg) fast schon aufgegeben, als Sven Ehrhardt (TSG Roth) zur Mitte der zweiten Runde das Tempo verschärfte und sich rund 50 Meter Vorsprung verschaffte. „Ich bin davon ausgegangen, dass der Sven gewinnt“, sagte Rigotti. Zum Schluss machte Erhardt jedoch die schmerzvolle Erfahrung, die sonst vor allem die Hilpoltsteiner Starter machen müssen. Seinen zweiten Saisonsieg vor Augen, brach der Läufer-Cup-Spitzenreiter noch ein, weil er am Vorabend zu kräftig auf der Georgensgmünder Kirchweih gefeiert hatte. „Um halb zwei bin ich heim, konnte aber schon um sechs Uhr früh nicht mehr schlafen“, sagte der sichtlich enttäuschte Ehrhardt im Ziel.

Diese unverhoffte Gelegenheit ließ sich Roland Rigotti, der 2006 und 2007 jeweils den Läufer-Cup im Leichtathletik-Kreis Mittelfranken-Süd dominiert hatte, natürlich nicht nehmen. Am Stadtweiher schloss er zu Ehrhardt auf, der im Endspurt nichts mehr entgegen zu setzen hatte. Trösten konnte sich die Besiegte damit, dass er im Läufer-Cup weiterhin vor dem gestern drittplatzierten Fernando Lozano (TSV Wendelstein) und dem erneut pausierenden Andreas Straßner (ESV Treuchtlingen) führt. Bei den Frauen gewann Christine Ramsauer den Burgfestlauf ähnlich überlegen wie in der Vorwoche den Allersberger Kirchweihlauf. Im Läufer-Cup liegt die Allersbergerin jetzt nur noch zwei Zähler hinter Annika Ehrhardt (TSG Roth), mit der sie sich den Gesamtsieg im Vorjahr teilte.