Hilpoltstein
Integralrechnung nach Noten

Beim Schulkonzert des Gymnasiums überzeugt der gemischte Chor mit der Hauptsatzkantate – Viel Applaus für die Big Band

05.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Foto: Tobias Tschapka

Hilpoltstein (HK) Die Aula war beim Schulkonzert des Gymnasiums Hilpoltstein am Freitagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Und bei der ersten Darbietung des gemischten Chors der Schule wurde es selbst auf der großen Bühne richtig eng. Lehrer und Schüler lieferten ein großartiges Konzert ab.

Die Sängerinnen und Sänger hatten sich zum Auftakt ausgerechnet ein mathematisches Musikstück ausgesucht. Die Hauptsatzkantate von Friedrich Wille, eine „Vertonung des Hauptsatzes der Differential- und Integralrechnung“ – Mathematik für musisch Fortgeschrittene sozusagen. Da musste dann natürlich neben der Mezzosopranistin Susanne Friedrich auch der Mathelehrer und Konrektor Richard Motz ein Solo singen. Reichhaltiger Applaus war allen Protagonisten sicher.

Nachdem anschließend die Schülerin Dascha Sawadski auf ihrer Akustikgitarre den berühmten Led Zeppelin-Klassiker „Stairway to Heaven“ zum Besten gab, ging es mit dem Schulorchester und der Eurovisionsmelodie weiter – passend zu den turbulenten Zeiten, die Europa in der Schuldenkrise derzeit erlebt. Dafür sorgte das anschließende Schlaflied „An African-American Air“ wieder für Beruhigung, aber nur kurzfristig, denn die weltbekannte James-Bond-Melodie aus der Feder von Monty Norman ließ beim Publikum dann wieder den Pulsschlag in die Höhe schnellen.

Eigentlich ist Georg Strauß ja Englisch- und Erdkundelehrer, aber dennoch leitet er die Big Band des Gymnasiums Hilpoltstein – und feierte am Tag des Schulkonzerts auch noch seinen Geburtstag. Die vielköpfige Band begann mit dem Stück „Harlem Nocturne“, der Erkennungsmelodie der 80er-Jahre-Serie „Mike Hammer“ mit Stacy Keach. Weiter ging es mit „You Raise Me Up“ von Rolf Lovland und Brendan Graham, sowie mit einem Medley von Liedern des kürzlich verstorbenen Schlagerstars Udo Jürgens, darunter „Mit 66 Jahren“ und „Aber bitte mit Sahne“. Beim Stück „Feeling Good“ schlug dann die Stunde der Solistin Laura Minner, die diesen rauchigen Blues hervorragend zum Besten gab. Da die Big Band auch als Profilfach der Oberstufe gilt, durften einige der Schüler sogar dirigieren. Natürlich kam die Band nicht um eine Zugabe herum, und auch diese führte wieder in die 80er zurück: Die Erkennungsmelodie der damaligen Spielshow „Dalli Dalli“. Für den obligatorischen Luftsprung sorgte Bandleader Strauß gleich selbst.

In der Pause konnten sich Besucher und Musiker mit Snacks und – noch viel wichtiger – kühlen Getränken versorgen. Der Erlös aus dem Verkauf wird für die nächste Abifeier verwendet. Nun war aber die Schulband unter der Leitung von Hans Seidl an der Reihe, und dabei wurde ordentlich in der Flower-Power-Kiste gekramt: Mit dem Rockklassiker „My Generation“ brachte sie sogleich ordentlich Stimmung in die Aula und musste dafür gar nicht mal ihre Instrumente zerdeppern, wie es in den 60ern die britische Band „The Who“, von der diese Schülerhymne stammt, gerne zu tun pflegte.

Danach folgte die Ballade „Thinking Out Loud“ von Ed Sheeran sowie „Reach Out I’ll Be There“ von den Four Tops, ehe Phil Collins „You Can’t Hurry Love“ den Auftritt der Schulband beschloss. Fast, denn natürlich wurde angesichts der tollen Leistung auch hier lautstark Zugabe gefordert. Diese begann mit Donner und Regen, so dass der eine oder andere Besucher einen Blick nach draußen warf, ob auf einmal ein Gewitter aufgezogen sei. Nein, die Schulband gab lediglich „Riders On The Storm“ von den Doors zum Besten, inklusive dem berühmten Regen-Intro.

Dann war noch einmal der gemischte Chor unter der Leitung von Reinhard Weber an der Reihe, der die Mathestunde vom Anfang mit der eigenwilligen Komposition „Quantitativa“ eines finnischen Komponisten fortsetzte, sowie mit dem weitaus melodiöseren „Thula baba, thula sana“, einem afrikanischen Wiegenlied. Als Zugabe durften die Gäste noch einmal die Hauptsatzkantate vom Beginn des Konzertes mitsingen.