Hilpoltstein
Indisches Dinner hilft armen Kindern

Martin Burmann aus Pfaffenhofen organisiert Essen für Hilfsprojekt in den Bergen des Himalaya

09.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:40 Uhr

Sehr ärmlich leben die Kinder in den Himalayabergen in Indien. Dort will ein Pfaffenhofener ein Hilfsprojekt unterstützen. - Foto: Georg-Kraus-Stiftung

Hilpoltstein/Pfaffenhofen (HK) Mit leerem Magen lernt es sich schlecht. Deshalb engagiert sich der Pfaffenhofener Martin Burmann für Kinder in den ärmlichen Himalayabergen Indiens und organisiert in seinem Heimatort ein Benefizdinner. Der Erlös fließt zu 100 Prozent in ein Hilfsprojekt für diese Gegend.

"Ich will anderen Menschen helfen", erklärt Martin Burmann sein Engagement. "Uns geht es so gut, wir müssen einfach etwas abgeben." Er hat es sogar geschafft, seine Lieferanten zu Sachspenden für das Benefizdinner zu überreden, um den Erlös noch zu steigern. Als Empfänger hat sich Burmann ein Projekt in Indien ausgesucht: "Feed the children - feed yourselves" - "Gib den Kindern zu essen - sorg selbst für deine Ernährung" lautet der Titel des landwirtschaftlichen Projekts im Nordosten Indiens gegen Unterernährung, das das Prinzip "Hilfe zur Selbsthilfe" mit Leben füllt.

Kinder aus vier Vor- und Grundschulen lernen zusammen mit ihren Eltern neben dem Schulunterricht, wie nachhaltige Ernährung gelingen kann. Ihnen wird kindgerecht beigebracht, ein Stück Land zu bearbeiten, auf dem sie Saatgut ausbringen und dann den Ertrag ernten können. Die Ernährungssituation der Bevölkerung in den ländlichen Gebieten der Himalayaberge Indiens ist prekär, ebenso die wirtschaftliche und soziale Lage der Familien. Mit dem, was die Familien bisher anbauen, können sie sich gerade so über Wasser halten. Die Kinder sind teilweise unterernährt, haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Dank dieses Projekts sind die Kinder in der Lage, einen Beitrag zur besseren Selbstversorgung zu leisten.

Um Geld dafür zu sammeln, organisiert Martin Burmann nun an zwei Abenden ein Benefizdinner. Einen großen Anteil daran hat sein indischer Schwiegersohn in spe, Karthik Raman, denn der leidenschaftliche Hobbykoch wird die Regie in der Küche übernehmen. Am Freitag, 31. März, und am Samstag, 1. April, dürfen sich die zahlenden Gäste jeweils ab 19 Uhr in das "Gewürzabenteuer Indien" stürzen, unter anderem mit einem vegetarischen Curry, indischen Kebabs und Mangolassi. Exotisch wird es in jedem Fall, verspricht Karthik Raman. Noch stehe nicht genau fest, welche Spezialitäten kredenzt werden, aber eines weiß er schon genau: "Ich werde authentische Gerichte aus allen vier Himmelsrichtungen in Indien kochen."

Der in Eßlingen lebende Ingenieur ist in Indien in einem Mittelklassehaushalt aufgewachsen. "Trotzdem habe ich natürlich die Armut und Unterernährung großer Teile der Bevölkerung hautnah miterlebt", unterstreicht er. "Ich bin deshalb sehr dankbar für die Möglichkeit, dass ich nun, obwohl ich in Deutschland lebe, Kinder aus meiner Heimat unterstützen kann."

Das Motto "Feed the children - feed yourselves" passt seiner Meinung nach sehr gut zu dem geplanten Benefizdinner. "Unsere Gäste können die Gewürzvielfalt Indiens kennenlernen und gleichzeitig Gutes für die Kinder in Indien tun." Denn die Kinder und Eltern erhalten durch das Projekt landwirtschaftliches Know-how, ums sich selbst versorgen und zusätzliche Produkte sogar verkaufen zu können.

Schon vor drei Jahren haben Martin Burmann und Karthik Raman ein Hilfsprojekt in Indien durch ein Benefizdinner unterstützt. "Damals spendeten wir den Erlös für den Bau eines Kindergartens in meiner Heimat Tamil Nadu", erzählt Raman. "Wir haben bereits Fotos des Kindergartens gesehen und werden im Februar bei einer Reise nach Indien den Kindergarten auch persönlich besuchen. Ich freue mich schon sehr darauf zu sehen, was aus unseren Spenden geworden ist."

Mit im Boot ist auch die Georg-Kraus-Stiftung, deren Vorstandsmitglied Manfred Rathgeber in Roth lebt. Die Georg-Kraus-Stiftung beteiligt sich, indem sie unter anderem Werkzeug, Geräte und Saatgut finanziert. "Und wir können garantieren, dass wirklich jeder Euro ankommt. Ohne jeden Abzug, denn die Stiftung bezahlt die Verwaltungskosten aus ihrem Stiftungsvermögen", betont Manfred Rathgeber.