Hilpoltstein
Große Musik für die Kleinen

Erstes Schnullerkonzert mit der Nürnberger Formation "Trigane" Tanzeinlagen mit Sitzkissen und bunten Tüchern

23.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:16 Uhr

Foto: Tobias Tschapka

Hilpoltstein (HK) Runter von der Schaukel, raus aus dem Sandkasten und dann ab in das erste Schnullerkonzert in der Geschichte der Stadt Hilpoltstein. So oder so ähnlich dürfte sich der gestrige Sonntagvormittag für so manches Kind gestaltet haben.

Das Interesse war groß: Rund 25 junge Musikfans im Alter von sechs Monaten bis zum Grundschulalter wollten sich die vitale und virtuose Instrumentalmusik der Nürnberger Formation "Trigane" nicht entgehen lassen. Die Kinder kamen in Begleitung vieler Mama und Papa, Omas und Opas in die Tanzschule Pietzner in die die Musikschule Hilpoltstein zusammen mit dem Pädagogen Klaus Hübner eingeladen hatte.

"Es ist schön zu sehen, dass heute viele unserer kleinen Gäste in Begleitung beider Elternteile gekommen sind", freute sich die Hausherrin Corinna Wettemann, die zwar auch ausgebildete Kindertanzlehrerin und Tanzpädagogin ist, diesmal aber zur Abwechslung nur als einfache Zuschauerin im Tanzstudio unter den Besuchern saß. Heute war es die Band, die buchstäblich "den Takt" für die Veranstaltung vorgab. Frederike Oertel-Benchouchou an der Geige, Max Stadler am Akkordeon und Timea Telekis als Percussionist nahmen die Kinder mit auf eine musikalische Reise um die ganze Welt.

Von feurigen Sambaklängen aus Brasilien über jazzige Improvisationsstücke, Geheimnisvolles aus dem Orient bis hin zu scharfem Gypsy-Swing vom Balkan reichte die Sparte der drei Weltmusiker, die vor allem eines gemeinsam im Blut haben: viel Rhythmus. Und das gefiel den Mädchen und Buben sehr gut. Viele wackelten zu den Klängen vergnügt mit ihrem Köpfchen, stampften zum Takt mit den Füßchen oder klatschten begeistert mit.

Zugegeben, die ganze Stunde über hielt die Konzentration der Buben und Mädchen auf die Musik dann doch nicht durch, aber langweilig wurde es ihnen natürlich trotzdem nicht. Irgendwann entdeckten sie die grünen würfelförmigen Sitzgelegenheiten, die an der Wand aufgestapelt waren, und merkten ebenso schnell, dass sich mit den Dingen vorzüglich über das glatte Parkett des Tanzsaales rutschen lässt. Das machte tierisch Spaß, egal ob mit oder gegen die Musik gerutscht wurde, aber auch angesichts dieses Gewusels ließen sich die drei Musiker von "Trigane" deswegen noch lange nicht aus dem Takt bringen, sie hatten schließlich gewusst, was für ein Publikum bei diesen Schnullerkonzerten auf sie wartet.

Mit ruhiger und freundlicher Stimme sagte Akkordeonspieler Stadler immer das nächste Stück an und erklärte in einfachen Worten kindgerecht Art und Herkunft der Musik. "Und vergesst am Ende nicht, ordentlich zu quengeln, damit eure Eltern uns ja auch unsere CD abkaufen", sagte Stadler augenzwinkernd.

Noch war die Stunde aber nicht herum, und vermutlich auch, um die Kinder von den rutschenden Sitzmöbeln abzulenken, verteilte Corinna Wettemann schließlich viele bunte Tücher, mit denen man schließlich auch viel Spaß zur Musik haben kann. Das ließen sich die Kinder nicht zweimal sagen und der große, bunte "Schleiertanz" konnte beginnen.

Am besten sah das natürlich vor dem großen Spiegel an der Wand des Tanzstudios aus, den die Kinder ebenfalls sofort für sich entdeckten, aber viele tobten und sprangen mit ihren Tüchern auch kreuz und quer durch den Tanzsaal und merkten schnell, dass man nicht nur zu orientalischen Klängen einen wunderbaren Schleiertanz hinlegen konnte. Fantasie und Kreativität, das war beim Schnullerkonzert gefragt.

Viel Musik, viel Spaß und viel Bewegung, auf diesen Nenner kann man das erste Schnullerkonzert bringen. "Genau das ist es auch, was wir brauchen", fand Organisator Klaus Hübner zum Abschluss dieser kurzweiligen musischen Stunde für Klein und Groß im Hilpoltsteiner Industriegebiet. Das große Interesse zeige, dass man sich auf dem richtigen Weg befinde, sagte Hübner und kündigte an, dass die Reihe der Schnullerkonzerte fortgesetzt werden wird - das nächste Mal zu klassischen Klängen.