Hilpoltstein
Gilch: Fördergelder verpuffen

BDM-Vositzender Gilch kritisiert Agrarpolitik

22.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:31 Uhr

Hilpoltstein (HK) Was hat der Milchpreis mit der Flüchtlingskrise zu tun? Antworten auf Fragen wie diese erfuhren die Mitglieder der SPD Hilpoltstein bei einem Fachreferat zur Liberalisierung der Agrarmärkte von Manfred Gilch, Landesvorsitzender des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter.

Die Antwort darauf ist einfach. Seit die Milchquote europaweit aufgehoben wurde stieg die Überproduktion in einem Maße, dass die Preise für Milchpulver derartig gefallen sind und selbst die Bauern in Entwicklungsländern nun durch Billigexporte verdrängt werden. So reicht bereits die Milchmenge eines einzigen deutschen Durchschnittsbetriebes aus, um mehrere hundert Kleinbauern in Afrika aus dem Markt zu drängen. Die lokale Produktion dort geht damit zurück, die Armut steigt weiter und dadurch die Wirtschaftsmigration.

Deswegen sind die beschlossenen Förderungen der Milchbauern laut Gilch auch keine effiziente Antwort auf die derzeitige Krise. Solange die Milchbauern ihre Produktion nicht organisiert der Nachfrage anpassen können, um das Preisniveau zu steigern, verpuffen solche Milliardeninvestitionen und ziehen weitere Kosten mit sich, kritisierte er.

Der Verbraucher profitiere im Übrigen auch nicht von niedrigen Milchpreisen. Viele Milchprodukte würden nur unwesentlich oder gar nicht billiger.