Hilpoltstein
Gemalte Stimmungen

"Creative Colors": Die Steiner Künstlerin Marlene Weindler stellt in der Hilpoltsteiner Residenz aus

07.07.2015 | Stand 02.12.2020, 21:06 Uhr

Vernissage in der Residenz: Laudatorin Agnes Meier, Kulturreferentin der Stadt Stein, Künstlerin Marlene Wendler, Agnes Sevenitz (Querflöte) und Christoph Raithel (von links) - Foto: Residenzkultur

Hilpoltstein (HK) „Creative Colors“ heißt die aktuelle Ausstellung in der Residenz Hilpoltstein, die am Freitag eröffnet worden ist. Die Steiner Künstlerin Marlene Weindler zeigt dabei ihre ausdrucksstarken und farbenreichen Bilder.

Die Vorbereitungen dafür haben bereits vor über eineinhalb Jahren begonnen. Weindler hatte sich damals mit einer Mappe in Hilpoltstein beworben und fand gleich das Interesse von Christoph Raithel, der das Programm der Hilpoltsteiner Residenz gestaltet.

„Was ich damals noch nicht wusste“, erläuterte Raithel nun bei der Ausstellungseröffnung, „ist, dass in der Mappe Marlene Weindlers bereits mehr als 30 Jahre künstlerische Erfahrung stecken.“ Ihre künstlerische Ausbildung habe Marlene Weindler im privaten Studienkreis und in Seminaren für angewandte Maltechniken gemacht. Über Zeichnungen und Aquarelle habe die Künstlerin im Laufe der Jahre eine ganz eigene Technik mit Acryl- und Ölfarben entwickelt. Die abstrakte Gestaltung der Bilder spreche einen an und die griffigen Titel könne jeder für sich entdecken, so Raithel, der den Titel „Summer Feeling“ aufgriff, der mit seinen warmen Farben genau zum sommerlichen Wetter des Tages passte.

Für die stellvertretende Landrätin Edeltraud Stadler war es der Bildtitel „Verzaubert“, der sie besonders ansprach. Denn, so betonte Stadler, von den Bildern Marlene Weindlers werde man wirklich verzaubert, in ihnen stecke sowohl viel Arbeit als auch großes Können.

Die Laudatio auf Künstlerin und Ausstellung hielt die ehrenamtliche Kulturreferentin der Stadt Stein, Agnes Meier. Auf die Frage, warum sie male, habe ihr Marlene Weindler kürzlich am Telefon ganz spontan geantwortet „Das, was in mir ist, muss raus.“ Nachdem viele ihrer Eindrücke aus der Natur seien, würden sich auch Farben und Formen darin widerspiegeln. Dabei gelinge es Marlene Weindler, Stimmungen zu malen. Manche Bilder würden ein Thema haben, was sie, so Meier überzeugt, aber gar nicht bräuchten, hätten sie doch so große Aussagekraft. Hauptberuflich sei Marlene Weindler in der Krankenhausseelsorge tätig, dabei stelle sich immer wieder die Frage, wie man die Gefühle eines Patienten erreichen können. Oft spreche sie dann von den Gefühlen als Bild, Sätze wie „hier sehe ich viel Dunkel“ oder „hier ist es ein wildes Durcheinander“ fallen. Das Gespräch gestalte sich wie ein Bild, doch auch anders herum könne ein Bild zum Gespräch werden. Man könne sich dann fragen, welche Botschaft dahinter stecke. „Was will mir das Bild, was will mir die Künstlerin sagen“

Die Bilder Weindlers würden „harte Arbeit“ in sich bergen, so Meier, der Untergrund werde auf der Leinwand mit vielen Schichten regelrecht aufgebaut. Die Acrylfarben verstärke Weindler mit Öl um Akzente zu setzen, Akzente, die helfen würden, das Bild zu „greifen“.

Musikalisch begleitete Agnes Sevenitz an der Querflöte die Ausstellungseröffnung, sie zähle ebenso zu den Steiner „Exportschlagern“, wie Agnes Meier betonte. Sevenitz gelang es, Leichtigkeit und Fülle der Bilder aufzugreifen und virtuos zu transportieren.