Hilpoltstein
Gebet für verfolgte Christen

Solidaritätsaktion am Wochenende auch für vertriebene Gläubige im Irak

22.05.2015 | Stand 02.12.2020, 21:16 Uhr

Hilpoltstein/Eichstätt (pde) Als besonderer Gebetstag für verfolgte Christen in aller Welt soll dieser Samstag begangen werden. Dazu rufen das Referat Weltkirche des Bistums Eichstätt und die Gemeinschaft „Comunione e Liberazione“ auf.

Wie die Pressestelle des Bistums mitteilt, soll auch die Messe im Eichstätter Dom um 9 Uhr in diesem Anliegen gestaltet werden. Darüber hinaus informiert ein Stand am Samstagvormittag am Eichstätter Marktplatz sowie am Sonntagvormittag auf dem Pater-Philipp-Jeningen-Platz über die aktuelle Christenverfolgung in der Welt. Es werden Spenden für die Vertriebenen im Irak gesammelt. Das Projekt trägt den Titel „Ein neues Zuhause im eigenen Land“. Dies ist auch das Ziel, das der Eichstätter Verein Support International in Zusammenarbeit mit dem Chaldäischen Erzbistum in Erbil/Irak hat: Die Vertriebenen sollen eine neue Bleibe im Irak finden, nachdem sie durch den Islamischen Staat aus ihrer Heimat verdrängt worden sind.

Zehntausende Menschen sind in den vergangenen Monaten durch die Angriffe des IS gezwungen worden, Haus und Grund zu verlassen. Besonders Christen, Jesiden und Angehörige anderer Minderheiten aus der Ninive-Ebene im Süden und aus der Stadt Mossul im Westen des Landes haben Zuflucht in Erbil, der Hauptstadt Kurdistans im Nordirak, gesucht.

Anfangs fanden sie Quartier in Rohbauten von Hochhäusern, in Lagerhallen, Kirchen und Moscheen. Dann startete das Chaldäische Erzbistum Erbil mit Hilfe internationaler Organisationen mehrere Maßnahmen, damit sich die Vertriebenen in Erbil ansiedeln können und sich nicht veranlasst sehen, das Land zu verlassen. Dazu gehören die Beschaffung von Mietwohnungen, die Einrichtung von Schulen und Kindergärten sowie die Gesundheitsversorgung.

Letztere hat sich auch Support International zur Aufgabe gemacht. Vermittelt durch einen Vertreter des Erzbistums Erbil besteht seit einigen Wochen ein direkter Kontakt zur St.-Joseph-Charity-Clinic. Dort werden chronisch Kranke mit Arzneimitteln versorgt. Die Kosten betragen 25 000 Euro monatlich für täglich rund 250 Patienten, die in die Ambulanz kommen. Support International hat sich vorgenommen, bis zum Jahresende 5000 Euro monatlich dazu beizutragen.