Hilpoltstein/Roth (HK) Die Sparkasse, das Rote Kreuz oder die Handwerkerschaft haben es schon vorgemacht. Jetzt gibt es auch bei der Arbeiterwohlfahrt einen Kreisverband Mittelfranken-Süd. Die bisherigen Kreisverbände Roth-Schwabach und Weißenburg-Gunzenhausen haben sich zusammengeschlossen.
Rückwirkend zum 1. Januar sind die sieben Ortsvereine des bisherigen AWO-Kreisverbandes Weißenburg-Gunzenhausen dem Kreisverband Roth-Schwabach beigetreten. Nachdem die jeweiligen Mitgliederversammlungen der dortigen Ortsvereine diesem Schritt bereits im Herbst des vergangenen Jahres einstimmig zugestimmt hatten, nahm dann der Kreisausschuss der AWO Roth-Schwabach die Aufnahmegesuche ohne Gegenstimme an. Vor wenigen Tagen wurde nun bei einer abschließenden Kreiskonferenz formal die Auflösung des Kreisverbandes Weißenburg-Gunzenhausen beschlossen und die seit schon vielen Jahren angestrebte Fusion endgültig verwirklicht.
"Es kommt zusammen, was zusammengehört", sagt der Rother AWO-Kreisvorsitzende Hartmut Hetzelein, der künftig dem größeren Kreisverband Mittelfranken-Süd vorstehen wird. Denn der AWO-Kreisverband Roth-Schwabach betreibt schon seit langer Zeit sieben Einrichtungen im Nachbarlandkreis wie etwa die Tagesstätte "Brücke" in Weißenburg, das Therapiezentrum Schloss Cronheim oder die Pflege- und Psychiatrieeinrichtung in Langenaltheim. Viele der fast 500 AWO-Beschäftigten im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen sind Mitglieder des nun aufgelösten Kreisverbandes, der zuletzt rund 450 Mitglieder zählte.
Während der vergleichsweise kleine Kreisverband Weißenburg-Gunzenhausen bis zum Schluss keine hauptamtliche Führung hatte, wird der Kreisverband Roth-Schwabach, der mit über 3500 Mitgliedern sogar der mitgliederstärkste Kreisverband Bayerns ist, seit langem hauptamtlich geführt. Der neue AWO-Kreisverband Mittelfranken-Süd umfasst nun knapp 4000 Mitglieder und beschäftigt knapp 1600 hauptamtliche Mitarbeiter.
Für das Frühjahr ist nun eine Sonderkreiskonferenz geplant, auf der eine Namensänderung in AWO-Kreisverband Mittelfranken-Süd beschlossen werden soll. Im Zuge der Fusion soll der Kreisausschuss - eine Art Aufsichtsrat der AWO - erweitert werden. Zu den 15 Sitzen für die Ortsvereine im Kreis Roth-Schwabach kommen sieben Sitze für die Ortsvereine im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen hinzu sowie ein weiterer Sitz für den bisherigen Weißenburger Kreisvorsitzenden Willy Bergdolt.
Der neue AWO-Kreisverband Mittelfranken-Süd verspricht sich von der Fusion vor allem neuen Schwung für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Dort sei mancher Ortsverein stark überaltert oder kaum noch aktiv, sagte AWO-Pressesprecher Sven Ehrhardt. Der Kreisverband Roth-Schwabach wächst hingegen seit Jahren und verzeichnet gegen den allgemeinen Abwärtstrend eine der besten AWO-Entwicklungen in ganz Deutschland.