Hilpoltstein
Nur ein Traum

Die Lohbachlerchen behalten bei Rathaussturm das Verkehrskonzept für sich Bewerbung für Kunstmeile am Gänsbach

24.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:36 Uhr

Foto: Robert Kofer

Hilpoltstein (HK) Weil man wieder zwei Stunden lang in der Innenstadt parken darf, kündigt Elisabeth Dietz von den scharfzüngigen Lohbachlerchen zum Rathaussturm am Freitag gleich ein zweistündiges Programm an. So lange dauert das Open-Air-Kabarett dann doch nicht. Es ist 2016 ja nicht viel passiert.

Und so dürfen sich die Stadträte Margarete Heinloth, Jürgen Moosmann (beide CSU), Josef Lerzer (SPD) zusammen mit Bürgermeister Markus Mahl und Franz Ilg von den Freien Wählen im ersten Mitmach-Sketch gleich auf die Jagd nach dem idealen Verkehrskonzept machen. "Aber in Slow-Motion", wie Elisabeth Dietz anweist. Denn in Zeitlupe könnten alle ihre Emotionen so richtig schön zeigen. Vor allem die Freude darüber, endlich die optimale Lösung gefunden zu haben, findet die Oberlerche.

Zum Schneckenrennen spielen die Hundsgrübbl das Motiv aus der berühmten Sendung mit der Maus. Denn diesmal präsentieren die Spottdrosseln von den Lohbachlerchen "Song- und Lachgeschichten" rund um den Hilpoltsteiner Stadtrat. Der ist ja schon seit Jahren auf der Suche nach einem Verkehrskonzept. Und beinahe hätte es auch geklappt. Doch kurz bevor sich der Jager-Sepp Lerzer das Liederbuch greifen kann, springt eine Undercover-Lerche aus dem Publikum vor und schnappt sich das Konzept, während die Ratstruppe versteinert innehalten muss, bis die Lobachlerchen fertig geträllert haben. "Wir seh'n das Hilpoltstein der Zukunft, wir erkennen Träume, bevor sie jemand träumt", behaupten sie.

Und findig sind sie. Denn die versteinerte Laokoon-Gruppe wird dem Publikum gleich als Skulptur verkauft. Kostengünstig, statt für 100 000 Euro wie vom Stadtrat angeregt. Bleibt für Elisabeth Dietz nur noch eine Frage: "Stellen wir euch am Stadtweiher hin oder auf die Burg" Sicher ein Thema der nächsten Stadtratssitzung, die die Lerchen schon einmal vorspielen lassen. Damit die Räte nicht so viel denken müssen, sind ihre Antworten vorgedruckt - es sind eh immer die gleichen.

Und weil das zum Einschlafen langweilig ist, dürfen Ilg, Mahl und Lerzer einfach träumen. Und zwar live auf dem Marktplatz im XXL Hochformatbett. Die Träume kommen aber aus dem Off. Ilg fantasiert von einem Ärztehaus mit Einkaufsparadies, Darmspiegelungen bei Aldi und der Blutentnahme beim Metzger. Lerzer träumt von einer Magnetschwebebahn durch die Altstadt und davon, dass Wöhrl dort ein Dessousgeschäft eröffnet. Markus Mahl träumt davon, alles alleine zu entscheiden, während Franz Ilg fantasiert, die Freien Wähler würden alle 24 Ratssitze erobern: "Die absolute Mehrheit." Aber es ist alles nur ein Traum.