Hilpoltstein
"Es hat sich etwas Besonderes entwickelt"

Beim Spargeltag in der Landwirtschaftsschule feiern Roth und Schwabach ihr Edelgemüse

02.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:45 Uhr

Das königliche Gemüse präsentiert von Spargelkönigin Miriam Adel (3.v.l.) und Prinzessin Angelika Bachinger (links). Die gelungene Veredelung beim Spargeltag im Landwirtschaftsamt war einmal mehr Verdienst von Ute Mahl (3.v.r) und ihren Studierenden. - Foto: Messingschlager

Hilpoltstein (HK) „Nach dem Tag der Arbeit kommt der Tag des Spargels“, sagte Landwirtschaftsamtschef Werner Wolf. Eben dieser Tag ist am Freitag in der Rother Landwirtschaftsschule gefeiert worden – und nicht etwa eine verspätete Eröffnung der Spargelsaison.

Wichtig sei vor allem, dass der Spargel im Mittelpunkt dieser Veranstaltung stehe, so Wolf. Man dürfe nicht müde werden, auf diese wichtige Sonderkultur hinzuweisen. Die sich in den vergangenen zehn Jahren noch einmal gewaltig weiterentwickelt hat. Waren es 2004 noch 70 Hektar Anbaufläche im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach, so sind es zehn Jahre später gut 50 Prozent mehr. Dabei sind es 65 Landwirte, die auf diese Weise „ihr Einkommen aufbessern dürfen“, wie es der CSU-Landtagsabgeordnete Volker Bauer ausdrückte. Die meisten Spargelbauern hat im Übrigen Rohr, gefolgt von Kammerstein, Schwabach und Hilpoltstein.

Die Saisoneröffnung – der Spargeltag – ist seit jeher ein Stelldichein der Roth-Schwabacher Politik: Bundestags- und Landtagsabgeordnete, Bezirksräte und Landrat, Bürgermeister sowie die Vertreter der Landwirtschaft und Erzeugergenossenschaften, sie kommen traditionell alle. „Wenn man einmal nicht dabei war, freut man sich das nächste Mal ganz besonders“, sagte die CSU-Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler. Dabei gehe es nicht nur um das Essen und Trinken, sondern auch um das ganze Drumherum.

Zudem ist die Veranstaltung heuer auch etwas anders gewesen. Denn neben einer Spargelprinzessin – für 2014 und 2015 ist dies Angelika Bachinger aus Belmbrach – hat das Anbaugebiet in diesem Jahr auch eine Königin: Miriam Adel aus Schwabach, die aktuelle fränkische Spargelkönigin. Selbstverständlich waren beide am Freitag mit dabei.

Beim Spargel funktioniere die Zusammenarbeit von Roth und Schwabach perfekt, sagte Landrat Herbert Eckstein. Wenn Johann Schwab mit ein paar anderen einst nicht die Idee gehabt hätte, die Markterzeugergemeinschaft zu gründen, hätte man nie den Durchbruch geschafft. Und auch dazu beigetragen, dass nach fast zehnjähriger Überzeugungsarbeit die EU 2013 den fränkischen Spargel als geschützte geografische Angabe eingetragen hat. „Es hat sich etwas Besonderes entwickelt“, sagte Wolf.

Diese Schutzmarke bringt aus Sicht von Miriam Adel Vorteile für Erzeuger und Verbraucher. Denn als Marke könne man sich mehr abheben und werde besser wahrgenommen. Man könne zeigen, dass hier auch Qualität produziert werde, wenn nicht gar bessere. „Wer den fränkischen Spargel probiert, der stellt einfach fest, dass er einer der Besten ist.“

Dass diese Wahrnehmung stattfindet, zeigte Herbert Adel auf, der nicht nur der Vater der Spargelkönigin, sondern auch stellvertretender Vorsitzender der Erzeugerverbandes Franken ist. „Im Einzelhandel hat ein Umdenken stattgefunden“, sagte er. Dass es wichtig sei, regionale Produkte zu haben, werde immer mehr erkannt. Auch große Supermarktketten haben mittlerweile Spargel aus Roth und Schwabach.

Über einen interessanten Aspekt klärte noch Johann Schwab auf. So habe dem Spargel die Trockenheit von Dezember bis April nichts anhaben können. Denn der Spargel lagere den größten Teil seiner Flüssigkeit bereits im Vorjahr von Juni bis Spätherbst ein.