Hilpoltstein (HK) Seit 2010 gibt es die "Alters-Klasse", ein kostenloses Magazin für Menschen "Ü 60" im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach. In diesem Magazin erzählen Menschen ihre Erlebnisse, Erinnerungen und Geschichten. 200 Geschichten, Gedichte, Grafiken und Fotos wurden bislang veröffentlicht.
Zur Vorstellung der 20. Ausgabe hatte das Team von Hans, Yvonne und Ina Gärtner in Kooperation mit der Raiffeisenbank Roth-Schwabach in den großen Saal des Gemeindezentrums Rednitzhembach eingeladen. Es kamen so viele, dass noch Stühle dazugestellt werden mussten. "Die Vorstellung der Alters-Klasse mit Lesungen und einem bunten Programm ist eine gute Tradition", sagte Vorstandsvorsitzender Carsten Krauß von der Raiffeisenbank Roth-Schwabach.
"Die Mischung macht den Reiz der Altersklasse aus", erklärte Rednitzhembachs Bürgermeister Jürgen Spahl. "Hier werden Begebenheiten erzählt, die begeistern und die Geschichten bleiben im Gedächtnis haften." Und: "Die Hefte sind heiß begehrt, innerhalb von drei Tagen sind alle weg." Er hoffe, dass es auch noch das 25., das 50. und das 1000. Heft geben wird.
Hans Gärtner, der unermüdliche "Macher" der Alters-Klasse, wies darauf hin, dass immer wieder neue Autoren Beiträge schreiben oder dem Alters-Klasse-Team erzählen. Anschließend stellten sich mehrere Autoren mit humorvollen und heiteren Geschichten vor.
Hans Pfähler aus Wendelstein, bekannt durch seine Regionalkrimis und auch Mitglied der Wendelsteiner Schreibwerkstatt, gab ein paar Kostproben seiner skurrilen Kurzkrimis zum Besten, was das Publikum mit begeistertem Applaus quittierte. Auch im neuen Heft ist Hans Pfähler mit einem Beitrag vertreten. Sein Kurzkrimi mit dem Titel "Stell dir vor, du schaust unters's Bett und da liegt wirklich einer" sorgte für Schaudern, aber auch für eine Mordsgaudi. Hans Pfähler berichtet in der neuen Alters-Klasse-Ausgabe auch über einen Tag mit den Spitzbergen-Schlittenhunden.
Dann enterte eine Abordnung der "Hembacher Hex'n" die Bühne und stellte sich vor. Auch ihnen ist im neuen Heft ein Beitrag gewidmet. Im lockeren Gespräch mit Carsten Krauß verrieten die Gründerin Helma Salzmann und die musikalische Leiterin Helga Meier so manche Anekdoten aus der mittlerweile 30-jährigen Geschichte der Hex'n, die den Zuhörern die Lachtränen in die Augen trieben. Selbstverständlich durfte am Ende das "Hembach-Lied" nicht fehlen.
Der in Spalt geborene, heute aber in Oberbayern lebende, Ludwig Endres hat ein Buch über seine Lausbubenzeit in Spalt geschrieben, aus dem er einige Passagen vorstellte. Das Publikum erfuhr, dass er als Vierjähriger Zucker ans Fenster legte, um ein Geschwisterchen zu bekommen, dass er als Elfjähriger beim Hopfenzupfen die schwere Hopfenstange fallen ließ und diese prompt auf dem Kopf einer Frau landete. Besonders eindrucksvoll war sein melancholischer Rückblick "Was bleibt", in dem er seine Kindheitserlebnisse aus heutiger Sicht bewertete.
Jürgen F. Mandel aus Nürnberg, ein Stammschreiber der Alters-Klasse, berichtete von schreiend komischen Erlebnissen am alten Kanal, in denen unter anderem der Rednitzhembacher Bürgermeister mit dem Ausspruch "In Rednitzhembach, jeder kennt mi, i bin der Spahl, der Oberhembi" für Gelächter sorgte. Im neuen Heft ist Mandel überdies mit dem humorvollen Mundartgedicht "Gedächtnisverlust oder Gfüllter Presssack" vertreten.
Zwischendurch mussten das "Covergirl" der neuen Alters-Klasse-Ausgabe, Inge Ackermann, und Hembachs dritter Bürgermeister, Volker Schaffer, genannt "der Wärschtlers-Moo", auf die Bühne. Inge Ackermann schenkte ihm eine weiße Schürze, damit er sich nicht schmutzig macht, wenn er mal wieder Würstchen an die Besucher verteilt.
Der ausgebildete Opernsänger Michael Steinl alias Mike Stone aus Wendelstein unterhielt die Zuhörerinnen zu Zuhörer mit hörenswerten Liedern vom "Weißen Rössl am Wolfgangsee".
Abschließend stellte Hans Gärtner die weiteren Autoren des neuen Heftes vor. So erzählt Michael Steinl seine Geschichte, die er "Zurück vom anderen Ende der Welt" nennt. Die "Boule-Boys und -Girls" aus Eckersmühlen stellten ihr Hobby vor. Brigitte und Bernhard Franke aus Roth berichten von ihrer Liebe zur Musik, zur Kultur und zur Natur und Robert Unterburger aus Allersberg erzählt, was ihn mit der Heimatpflege und -geschichte verbindet. Zudem bereichert der Rother Fotograf Günther Mühlöder das Magazin mit Unterwasseraufnahmen und bei der weit gereisten Inge Ackermann aus Rednitzhembach heißt es in ihrem Beitrag: "Die Welt ist schön - man muss sie seh'n."
