Hilpoltstein
Erfolgsmodell aus Hilpoltstein

Schon über 13.000 Sägeböcke sind in der Auhof-Schreinerei entstanden

07.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:15 Uhr
In den Aufhof-Werkstätten lässt Peter Gillitzer (links) lässt seine sicheren Sägeböcke herstellen. Christian Horn und seine Kollegen haben bislang schon über 13 000 Sägeböcke hergestellt. −Foto: Lenk

Hilpoltstein (HK) "Kettensägen sind mit Vorsicht zu behandeln". So antwortet der Unternehmer Peter Gillitzer auf die Frage, wie er darauf gekommen ist, einen sicheren Sägebock herzustellen. Weil eine Kettensäge nur bedingt sicherer gemacht werden kann, erschien es dem Mann aus Schwaig viel lohnenswerter, über den Sägebock nachzudenken, auf dem das Holz üblicherweise geschnitten wird.

So entwarf Peter Gillitzer ein Modell, bei dem konstruktionsbedingt stets außerhalb der Mitte gesägt werden kann. So ist eine sichere Führung gewährleistet und das Schnittgut fällt automatisch zu Boden. Zudem ist ein Verklemmen ausgeschlossen und das Holz kann mit dem Krallenschlag der Kettensäge fixiert werden, was ein Mitdrehen der Säge verhindert.

Diese Erfindung war so genial, dass sogar die Mitarbeiter im Europäischen Patentamt in München darauf hinwiesen, dass ein solcher Sägebock bisher gefehlt hatte. Auch die zuständige Berufsgenossenschaft empfiehlt die Verwendung des Sägebocks, der das GS-Zeichen für geprüfte Sicherheit trägt.

Nach der Erfindung und der Patentierung ging die Arbeit aber erst richtig los. Peter Gillitzer musste eine Schreinerei finden, die in der Lage war, seinen Sägebock zu produzieren.

Nachdem er zahlreiche Betriebe von Mittelfranken bis in den Bayerischen Wald erfolglos angefragt hatte, kam er schließlich durch Zufall auf die Schreinerei der Auhof-Werkstätten in Hilpoltstein. Eine Freundin seiner Tochter hatte in der Auhof-Schreinerei ein Praktikum gemacht. Daran erinnerte sich die Tochter und empfahl daraufhin ihrem Vater, es doch dort einmal zu versuchen. Peter Gillitzer nahm also Kontakt mit Blasius Ramsauer, dem Leiter der Auhof-Schreinerei, auf. Und schon bald stand fest, dass die Auhof-Werkstätten die technische Herausforderung annehmen wollten, die Gillitzer-Sägeböcke herzustellen.

Der Sägebock wird in der Werkstatt von Beschäftigten wie Christian Horn hergestellt. "Der Sägebock besteht aus zwölf Teilen, die spiegelverkehrt montiert werden müssen", erklärt er. "Weitere Materialien werden nicht benötigt. Außerdem verwenden wir ausschließlich Fichtenholz aus der Region." Wenn der Sägebock schließlich fertig ist, erfolgt der Vertrieb über verschiedene Händler, wie zum Beispiel Manufactum.

Was einst als Versuch begann, ist heute eine Erfolgsgeschichte: Bislang haben die Beschäftigten der Auhof-Werkstätten 13 000 Sägeböcke hergestellt und verkauft. "Die Qualität mit der die Auhof-Schreinerei die Sägeböcke herstellt, könnte nicht besser sein", freut sich Peter Gillitzer. Blasius Ramsauer stimmt dem zu und betont, dass man "anhand der Sägeböcke sehen kann, dass Menschen, die in Werkstätten arbeiten, in der Lage sind qualitativ hochwertige Arbeitsleistungen zu erbringen, wenn man sie entsprechend unterstützt".