Hilpoltstein
Ein "pädagogisches Ass" geht

Barbara Billmaier nach 40 Jahren als Lehrerin an der Grundschule Hilpoltstein verabschiedet

20.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:45 Uhr

Foto: Sophie Schmidt

Hilpoltstein (HK) 40 Jahre Lehrerin, davon 37 Jahre an der Grundschule Hilpoltstein - für diesen Einsatz haben Barbara Billmaier am Donnerstagnachmittag ihre Kollegen und Wegbegleiter gedankt und verabschiedeten die engagierte Pädagogin in ihren wohlverdienten Ruhestand.

Jahrzehntelang hatte sie die erste und zweite Klasse unterrichtet. Bis nächsten Freitag ist Billmaier noch an "ihrer" Schule, bevor der Ruhestand ansteht. Doch vorher bereiteten ihr Freunde und Lehrerkollegen noch einen würdigen Abschied.

Der Lehrerinnenchor stimmte alle passend ein, als er für Billmaier das erste Lied zum Besten gab: "Das ist nicht irgend so ein Tag, das ist dein Tag" sang er. Silvia Krauß und Lisa Seelig zollten dann Billmaier Tribut, indem sie ein kleines Schauspiel darboten. Die Szene spielte sich im Lehrezimmer ab, die beiden überlegten, wie sie Barbara Billmaier am schönsten in den Ruhestand verabschieden könnten. Das Brainstorming ergab: Die Liebe zu den Kindern sei Billmaier immer das Wichtigste gewesen, da waren sich beide schnell sicher. Außerdem habe die Lehrerin immer die Anschaulichkeit ihres Unterrichts in den Mittelpunkt gestellt. Eine echte Hilpoltsteinerin mit großer Liebe zum Burgfest sei die Pädagogin sowieso. Und der Jahresverlauf mit den Jahreszeiten habe immer einen Platz in ihrem Unterricht gehabt. All das notierten beide auf Wortkarten, die auch so oft in Billmaiers Stunden Platz fanden. Das ergäbe schlussendlich den roten Faden des Wirkens Barbara Billmaiers, schlossen Seelig und Krauß.

Der ehemalige Rektor Erich Meier hatte in seiner Ansprache auch einige Worte für Billmaier parat: "Wer braucht in der Pause gar keinen Stuhl, weil er eh immer auf Achse ist? Wer hat auf dem Gang nie Zeit für ein Pläuschchen, weil der immer am Planen ist? Das ist die Barbara", sagte er mit einem Augenzwinkern. Billmaier sei immer ein pädagogisches Ass gewesen und hätte stets gute Lösungen gefunden, erklärte Meier weiter. Billmaier dankte sichtlich ergriffen.

Der Lehrerchor vertonte "Billis" Jahreslauf, bevor Anette Jonas und Stefanie Harleß, Klassenelternsprecherinnen, Billmaier für ihren Einsatz dankten und Blumen überreichten. Auch Landrat Herbert Eckstein überreichte Billmaier eine Orgelpfeife, auf dass sie "ab jetzt auch zu Hause immer den richtigen Ton treffe". Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl beneidete Billmaier gar für ihren Abschied: "Wenn ich einmal gehe, werde ich glaube ich nicht so verabschiedet."

Der Schulleiter der Grundschule Hilpoltstein, Peter Benz, blickte dann auf den Moment zurück, als sich die beiden erstmals trafen: Billmaier war 1983 als Betreuungslehrerin Benz' Frau Inge zur Seite gestellt worden. Seit 1986 hätten dann Peter Benz und Billmaier zusammengearbeitet. Besonders bewunderte er die Kollegin dafür, dass sie, auch nachdem Benz' Bewerbung als stellvertretender Schulleiter der ihren vorgezogen wurde, erwachsen und offen mit ihm zusammenarbeitete: "Das hat keinen Keil zwischen und getrieben".

Das Programm kündigte im Anschluss eine Überraschung an, und die kam auch: Der rote Faden des kleinen Sketchs am Anfang hatte das Kollegium zu einem großen Reigen von Billmaiers' Leistungen und Grundsätzen zusammengeknüpft und rollte dies von der Empore herab. Billmaier danke, nachdem sie noch ein immaterielles - ein weiteres Ständchen des Schulchores - und ein materielles - eine Schatzkiste voller Geschenke - entgegengenommen hatte, allen Kollegen und Wegbegleitern für ihre Mühen. "Zuviel der Ehre" sagte sie bescheiden. "Ehre, wem Ehre gebührt" warf hingegen ihr früherer Vorgesetzter Erich Meier ein.

Nach der Feierstunde zog die Gesellschaft in die Residenz weiter, wo der Pfalzgraf Johann Friedrich die Vorsitzende des Burgfestausschusses und ihre Gäste begrüßte und Billmaier für ihren stetigen Einsatz für das Hilpoltsteiner Burgfest dankte.