Hilpoltstein (HK) Mit einem Festabend in der Stadthalle hat die Tennisabteilung des TV Hilpoltstein ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Ein buntes Rahmenprogramm sorgte in der dreieinhalbstündigen Jubiläumsgala für viel Abwechslung.
Lautstark zogen die Hilpoltsteiner Burgfesttrommler zu Beginn in die Stadthalle ein. "Ihr habt euch nicht im Termin geirrt", scherzte Christian Weber, der Vorsitzende der Tennisabteilung. "Jetzt feiern wir nicht das Burgfestkränzchen, sondern 50 Jahre Tennisabteilung im TV Hilpoltstein."
Landrat Herbert Eckstein gratulierte den Hilpoltsteiner Tennisspielern zum Jubiläum und würdigte vor allem die Seniorenteams, die über all die Jahre ein Aushängeschild der Abteilung und des gesamten Vereins gewesen seien. "Ihr habt den Ruf von Hilpoltstein weit über die Region hinaus getragen."
Bürgermeister Markus Mahl blickte auf die Geschichte des Tennissports an sich. Als vor über 30 Jahren die Erfolge von Boris Becker und Steffi Graf begannen, habe sich der Sport gewandelt. "Tennis verlor den Ruf, dass es ein elitäres Spiel der Reichen und der Oberschicht sei." In den Boomjahren sei die Mitgliederzahl in der Hilpoltsteiner Tennisabteilung bis auf 370 angestiegen. Die große Zeit des Tennissports sei aber inzwischen vorbei. Vielerorts seien seitdem viele Tennisplätze zurückgebaut worden - nicht jedoch in Hilpoltstein. "Durch das offensive Werben für den Tennissport und die ausgezeichnete Jugendarbeit hat es die Tennisabteilung des TV geschafft, dass sie momentan 270 Mitglieder mit acht Erwachsenen- und sieben Jugendteams hat", sagte Mahl und bedankte sich im Namen der Stadt für das ehrenamtliche Engagement: "Wir sind eine Sportstadt - und dazu habt ihr Tennisspieler beigetragen."
"Wir Ehrenamtlichen müssen alles tun, dass Tennis eine Sportart für jede Generation bleibt", sagte Christian Wenning, der Vorsitzende des Tennisbezirks Mittelfranken. Er überreichte dem Abteilungsleiter Christian Weber eine Urkunde des Bayerischen Tennisverbandes und einen Zinnteller zum 50-jährigen Bestehen.
"Im Tennis geht es nicht um Leben und Tod - es geht um mehr", zitierte Elke Stöhr, die Vorsitzende des TV Hilpoltstein, in ihrem Grußwort einen Buchautor. Sie zitierte aber auch Boris Becker, der einmal gesagt hat: "Tennisjahre zählen wie Hundejahre." Diese Aussage treffe aber auf die Hilpoltsteiner Tennisabteilung nicht zu. Denn dort sei Tennis "ein wahrer Jungbrunnen", man pflege dort die Geselligkeit und es gebe ein reges Treiben auf der Anlage. Was die Tennisabteilung auszeichne, seien Team-geist, Schlagkraft, gutes Taktieren und der Wille, auch in schwierigeren Zeiten nicht aufzugeben. Stöhr würdigte auch die Zusammenarbeit der Tennisabteilung mit Kindergärten und Schulen. Mit viel Beifall wurde die Ankündigung der TV-Vorsitzenden bedacht, dass das Kindertraining in der Halle mit 500 Euro bezuschusst wird.
In einer Bilderpräsentation blickte Abteilungsleiter Christian Weber auf die vergangenen 50 Jahre zurück. "Ausgerechnet im Geburtsjahr von Boris Becker wurde die Abteilung gegründet", sagte er. Von den 35 Gründungsmitgliedern, die sich am 18. Februar 1967 zusammengetan hatten, seien noch 4 übrig, nämlich Maria Anne Huber, Doris Gerner, Adolf Müller und Eberhard Frohns. Nach der Gründung der Abteilung wurden drei Tennisplätze gebaut, die am 20. September 1967 eingeweiht wurden. "Im Frühjahr 1968 ging die erste Mannschaft an den Start."
Bei der Mitgliederzahl der Tennisabteilung des TV Hilpoltstein sei es besonders in den ersten Jahren rasant aufwärts gegangen. "Man entschied sich für einen Aufnahmestopp und baute vier neue Tennisplätze, die 1981 eingeweiht wurden", so Weber weiter. 1987 hatte die Abteilung schon 370 Mitglieder, man stellte fest, dass die sieben Plätze nicht ausreichten. So habe man 1992 weitere drei Plätze in Betrieb genommen.
Einen besonderen Auftritt zum Jubiläum hatte dann der Tennischor unter der Leitung von Adolf Müller. Dieser aus aktiven Tennisspielern zusammengestellte Chor sang einige Lieder, deren Texte auf den Tennissport umgeschrieben waren.
