Hilpoltstein
Ein Freundschaftsbaum für die Grundschule Hilpoltstein

Kinder fertigen ein Zeichen für Freundschaft und Frieden an Feierstunde zur Einweihung mit selbstkomponiertem Lied

19.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr

Der Freundschaftsbaum zeigt verschiedene Motive: Tanzende Paare in ihrer landestypischen Tracht sind kreisförmig angeordnet. Darüber sind die Namen Mittelfranken, Limousin und Pomorskie auf einem runden Band zu lesen. In fünf Metern Höhe thront an der Spitze die Europafahne. - Foto: Klier

Hilpoltstein (mkl) Einen Freundschaftsbaum haben die Kinder der Grundschule Hilpoltstein nun im Hof ihrer Schule aufgestellt und mit einer Feier in der Aula offiziell eingeweiht. Den Baum hatten die Kinder im August 2016 im Ferienprogramm der Stadt Hilpoltstein angefertigt.

Er soll die Verbundenheit zwischen den Regionen Mittelfranken, dem Pommerschen Pomorskie (das frühere Dramburg) und dem französischen Limousin zum Ausdruck bringen.

Ein Rundtanz aus der Bretagne, gespielt von der Flötengruppe, eröffnete die Feier. Schulleiter Peter Benz freute sich, dass Peter Hagenmaier vom Museum der Stadt Hilpoltstein mit der Schulfamilie feierte - er hatte schließlich die Idee zu diesem Projekt gehabt. Nun habe man bereits das fünfte Kunstwerk im Außenbereich der Schule aufstellen können, berichtete der Schulleiter.

Ein Freundschaftsbaum-Lied wurde vom Chor und der Instrumentalgruppe zwischen den Reden vorgetragen. Lehrerin Petra Lehner-Völkl hatte dazu den Liedtext als Gedicht beigesteuert.

Bürgermeister Markus Mahl bezeichnete Freundschaft als etwas ganz Wichtiges. Er erklärte den Kindern, dass sie dazu beitrage, dass man sich besser verstehe, wenn man sich kenne. Er lud die Kinder weiter dazu ein, sich heuer wieder für das Ferienprogramm anzumelden. "Kunst und Musik sind international" war der passende Titel eines Musikstückes, das der Schulchor im Anschluss zur Feier beisteuerte.

Dieser Baum sei etwas Besonderes, betonte Christa Naaß als Vertreterin des Bezirks Mittelfranken im Anschluss. Die Freundschaft zu Frankreich und Polen bestehe ja auch schon lange Zeit, nämlich 20 Jahre zum Limousin und 16 Jahre zu Pomorskie, obwohl beide rund 1000 Kilometer von Hilpoltstein entfernt sind. "Wir wollen, dass die Länder Europas in Frieden und Freiheit zusammenwachsen", erklärte sie den Kleinen, "das ist die europäische Idee." Das bestätigte der Schulchor zusammen mit der Orff- und Flötengruppe mit dem Lied: "Viele Länder in Europa wollen fest zusammensteh'n".

Metallbaumeister Herbert Rohrmüller, der die technische Ausführung geleitet hatte, erklärte, er habe mit dem Freundschaftsbaum den negativen Stimmen über Europa etwas entgegensetzen wollen. Er habe in seinem Leben zum Glück keinen Krieg erleben müssen. Das wünsche er auch den Kindern. Außerdem lobte er die Kleinen: "Diese Feier ist eine absolute Spitzenleistung!"

Rohrmüller, der bereits zum fünften Mal ehrenamtlich beim Ferienprogramm mitgemacht hatte, berichtete über den Werdegang des Freundschaftsbaums. Er erklärte die Planung und die Materialwahl, das Berechnen von Windlast und die Fundamentgröße. Die Figuren hatte Rohrmüller mittels eines Plasmaschneiders bei 8000 bis 10 000 Grad Celsius ausgeschnitten. Dann waren die etwa 20 Kinder an der Reihe gewesen. Mit Feilen und Polierflies ging es den scharfen Rändern an den Kragen. Großer Wert wurde dabei auf die Sicherheit der Kinder gelegt, damit sie sich an den Stahlkanten nicht verletzen konnten. "Das Material unseres Freundschaftsbaumes wird uns alle überdauern", versicherte Rohrmüller.