Hilpoltstein
"Ein Aushängeschild des AWO-Kreisverbands"

30-jähriges Bestehen des Hilpoltsteiner Pflegeheims gefeiert Mit 107 Seniorinnen und Senioren voll belegt

26.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Die Ehrengäste der 30-Jahr-Feier und die Vertreter des Kunst-Treffs Hilpoltstein versammeln sich vor dem Eingang des AWO-Pflegeheims. Der Kunst-Treff verschönerte die Jubiläumsfeier mit Werken der Hilpoltsteiner Maler Petra Kopatschek und Toni Rutschmann. - Foto: Unterburger

Hilpoltstein (HK) Mit einem fröhlichen Empfang und einem Tag der offenen Tür hat das Hilpoltsteiner Pflegeheim der Arbeiterwohlfahrt (AWO) sein 30-jähriges Bestehen gefeiert.

"Das Kind ist erwachsen geworden", würdigte AWO-Kreisvorsitzender Hartmut Hetzelein. "Das Soziale Kompetenzzentrum der AWO in Hilpoltstein ist zu 100 Prozent ausgelastet und es läuft prächtig." Es sei sehr weitsichtig gewesen, in Hilpoltstein ein Pflegeheim zu eröffnen, dessen Finanzierung alles andere als gesichert gewesen sei. 5,5 Millionen Mark seien damals vom Kreisverband selbst aufgebracht worden.

"Altbürgermeister Leo Benz war der Patenonkel, er erkannte den Bedarf eines Pflegeheimes", blickte Hetzelein auf die Geschichte des Hauses zurück. Mit 43 Pflegeplätzen habe man angefangen, inzwischen hätten Tausende von Menschen hier ihren Lebensabend verbringen können. Hetzelein erinnerte daran, dass später auf der Hilpoltsteiner Burg das kleine Pflegeheim Maria Dorothea dazu gekommen sei. "Der Landkreis überließ uns das ehemalige Kreiskrankenhaus zu einem symbolischen Preis von einem Euro", sagte Hetzelein.

Dienen die Räumlichkeiten auf der Burg inzwischen als Flüchtlingsunterkünfte in weitgehend unverändertem Zustand, wurde das AWO-Pflegeheim schon kostspielig saniert. Zum 25-jährigen Bestehen des Hauses im Jahr 2011 sei das Pflegeheim neu gebaut und in ein Soziales Kompetenzzentrum umbenannt worden. "Dieser Neubau kostete elf Millionen Euro", so Hetzelein.

"Wir wollten ein Pflegeheim schaffen, in dem wir selbst gerne sein würden", sagte der Kreis-vorsitzende. Derzeit lebten hier 107 Heimbewohner. "Wir bieten eine qualitativ hochwertige Betreuung und in den letzten 30 Jahren wurde Hervorragendes geleistet", lobte Hetzelein. "Das Hilpoltsteiner Pflegeheim ist heute ein Aushängeschild unseres Kreisverbands."

Die Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler erzählte, dass sie ihre Mutter jede Woche in einem Pflegeheim besuche und daher mit der Thematik bestens vertraut sei. "Was würden wir tun, wenn es Einrichtungen wie diese nicht geben würde", lautete ihre rhetorische Frage. Jeder komme irgendwann in die Situation, in der er sich fragen muss: Was mache ich mit meinen pflegebedürftigen Angehörigen? "Wir alle wollen eine humane, eine aktivierende und eine ganzheitliche Pflege", sagte Mortler, "doch was wäre eine Pflege ohne die Mitarbeiter" Diese trügen dazu bei, dass sich die Menschen hier wohlfühlen, doch das bedeute für die Pflegekräfte jeden Tag eine neue Herausforderung.

"365 Tage im Jahr ist die Pflege eine Herausforderung", sagte auch Landrat Herbert Eckstein. Sein besonderer Dank galt den Pflegekräften, die rund um die Uhr für die Senioren da sind. "So leicht war der Anfang überhaupt nicht", blickte Eckstein anschließend auf die Geschichte des Hilpoltsteiner Hauses zurück. Männer wie Leo Benz, Hermann Vogel und Ernst Rossmeissl hätten damals viel Weitsicht bewiesen und die Weichen richtig gestellt. Die "Gründerväter" des Heims hätten mutige Zeichen gesetzt, so Eckstein weiter und wünschte allen Mitarbeitern für die Zukunft viel Kraft.

"Es ist sehr viel Gutes passiert in Hilpoltstein", lobte Bürgermeister Markus Mahl, "alle Beteiligten, die hier mitwirken, können sagen: Wir haben alles richtig gemacht." Alle hätten an einem Strang gezogen. "Eine gute Betreuung unserer Mitbürger ist gelungen", so Mahl weiter, "die Mitarbeiter leisten unheimlich viel."

Auch die Ehrenamtlichen trügen dazu bei, dass "das Miteinander in Hilpoltstein" etwas Besonderes sei. Allerdings nehme der "Schriftkram" überhand und dieser Weg sei verkehrt, kritisierte der Bürgermeister. Man müsse auch den Beruf des Altenpflegers attraktiver machen und den Betreuern mehr Zeit gönnen. "Wir sind froh, dass wir die AWO in Hilpoltstein haben und sind überzeugt, dass auch die nächsten 30 Jahre gut gelingen werden", schloss Mahl.

"Wir sind froh, dass wir die Jubiläumsfeier mit Bildern von Petra Kopatschek und Toni Rutschmann umrahmen dürfen", sagte dann Ute Emmerling, die Leiterin des Kunst-Treffs Hilpoltstein. Die beiden Hilpoltsteiner Maler seien "unheimlich fleißig" gewesen. Ihre ausgestellten Werke können von jedermann im AWO-Pflegeheim besichtigt werden. Am Nachmittag hatten dann die Besucher Gelegenheit, das Pflegeheim beim Tag der offenen Tür kennenzulernen. Es gab stündliche Hausführungen und Aktivitäten für Jung und Alt.