Hilpoltstein
Dritter Platz bei der Wahl zur Bayerischen Bierkönigin

Der Traum von der Krone bleibt für die 25-jährige Johanna Merkenschlager unerfüllt "Eine Erfahrung fürs Leben"

19.05.2017 | Stand 02.12.2020, 18:06 Uhr

Johanna Merkenschlager aus Hauslach freut sich auch über Platz drei bei der Wahl zur Bayerischen Bierkönigin. ‹ŒArch - foto: Meyer

Hilpoltstein/Georgensgmünd (ssb) Sie hatte es sich so sehr gewünscht: Johanna Merkenschlager aus dem Georgensgmünder Ortsteil Hauslach wollte Bayerische Bierkönigin 2017/18 werden. Nach dem Finale am Donnerstag in München steht nun aber fest: Der Traum ist geplatzt, Merkenschlager schaffte es aber auf einen guten dritten Platz.

Siegerin wurde Lena Hochstraßer aus dem Landkreis Starnberg.

Das Verfahren, wie die Bayerische Bierkönigin vom Bayerischen Brauerbund bestimmt wird, ist nicht ganz unkompliziert: Gegen 125 Konkurrentinnen musste sich die Fränkin in der Vorrunde durchsetzen, mit sechs anderen jungen Frauen hatte es die Hauslacherin im Anschluss in die Endausscheidung geschafft.

Ein Online-Voting war dann der erste Schritt, um der Krone ein bisschen näher zu kommen: Merkenschlager konnte sich dort mit 1115 Klicks (9,29 Prozent aller abgegebenen Stimmen) den fünften Platz sichern. Dabei hatte sich die junge Frau, die gerade ihr Studium "Management erneuerbarer Energien" beendet hat, so viel Mühe gegeben: Auf einer eigens eingerichteten Facebook-Seite warb sie regelmäßig für sich und das bayerische Bier und erinnerte ihre Unterstützer daran, für sie abzustimmen. Auch einen "Bierlehrgang" in Kulmbach belegte sie mit ihren Konkurrentinnen, um auf das mögliche neue Amt vorbereitet zu sein: Dabei lernten die Kandidatinnen von einem Braumeister, wie man eigentlich Bier braut. Vieles davon habe sie allerdings schon gewusst, gibt die 25-Jährige selbstbewusst zu. Ohne Grund habe sie sich schließlich nicht für das Amt beworben.

Am Donnerstag warteten im Finale aber noch einige Hürden auf die Anwärterinnen auf den Thron. Zunächst sollte ein Bewerbungsvideo von jeder Kandidatin die Persönlichkeiten der jungen Frauen bestmöglich präsentieren. Dafür hatte ein Team mit Merkenschlager zu Hause in Hauslach ein Video produziert, das ihre Heimat, ihre Person und ihre Motivation zusammenfassen sollte. Dazu wurden der jungen Frau im Anschluss Fragen gestellt, zum Beispiel, was die größte Herausforderung bei diesem Video gewesen sei. Neben dem Wind, der an diesem Tag ziemlich stark geweht und den Ton des Videos erschwert hatte, sei ihr besonders schwer gefallen, alle Aspekte in zwei Minuten unterzubringen, lacht die 25-Jährige.

In der zweiten Runde führten die Finalistinnen besondere Dirndl vor. Die Aufgabe, Biersorten anhand des Geruchs und Geschmacks zu erkennen, stand danach auf dem Plan. Für den Laien wäre das in der Aufregung sicher schwer. Merkenschlager hatte allerdings das Glück, bei der blinden Ziehung ein Rauchbier aus Bamberg zu erwischen: "Ein Heimspiel für mich", freut sich die 25-Jährige. Den Abschluss stellten schwierige Fragen der Jury zu diesem speziellen Bier dar, die auch immer auf die Kandidatin zugeschnitten wurden. "Da ich zehn Jahre lang Klavierunterricht hatte, dachte die Jury, man könnte das kombinieren. Deshalb bekam ich die Frage, wie ich das Rauchbier mit Musik umschreiben würde. Ich habe geantwortet, dass es wie eine Symphonie sei: ein langsamer Start, ein kräftiger Höhepunkt und ein wunderschöner Abklang." Auf die Frage, was zu diesem Gebräu am besten passen würde, zeigte sich die 25-Jährige lokalpatriotisch: "Mamas selbstgeräucherte Bratwürscht' und Schwarzbrot aus Eysölden."

Danach waren die Menschen im Saal genauso stimmberechtigt wie die Jury. Die bestand aus Experten für Medien, Tracht oder dem Brauereiwesen. Dass es dann für die Fränkin nur für Platz drei reichte, trübt die Freude Merkenschlagers kaum: "Die ganze Aktion vom Casting bis zum Finale war eine Erfahrung fürs Leben, die mich sicherlich weiter prägen wird. Ich bereue es auf keinen Fall, mich beworben zu haben." Außerdem habe sie noch viel mehr über Bier gelernt, was sie dazu motiviere, sich in diesem Bereich immer weiterzubilden.

Aber nun müsse die 25-Jährige erst mal ihr "richtiges Leben in Angriff nehmen". Nach ihrem Studium sei sie in der Bewerbungsphase: "Ab jetzt versuche ich wieder, mit den erneuerbaren Energien die Welt zu retten", sagt die Hauslacherin mit einem Augenzwinkern.