Hilpoltstein
Drei Patienten in einem Bett

Amüsanter Abend zum Jubiläum des Förderkreises der Kreisklinik Roth Seit 20 Jahren aktiv

16.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:11 Uhr

Foto: Tobias Tschapka

Hilpoltstein/Roth (HK) Ein Grußwort-Marathon ist die Benefizgala zum 20-jährigen Bestehen des "Förderkreises der Kreisklinik Roth" nicht geworden - trotz vieler geladener Gäste. Das Geburtstagsfest war stattdessen kurzweilig und amüsant.

Anton Nagel, der Vorsitzende des Vereins, und seine Mitstreiter hatten sich ganz bewusst dazu entschlossen, den Abend vor allem amüsant und unterhaltsam zu gestalten. Schließlich war der Anlass des Festes ein durchaus freudiger: Bereits seit zwei Jahrzehnten unterstützt der Förderkreis die Kreisklinik bei der Anschaffung besonderer medizinischer Gerätschaften, bei der Fort- und Weiterbildung des Klinikpersonals sowie mit Gesundheitsaktionen für die Öffentlichkeit.

Groß war das Interesse der Bevölkerung an der restlos ausverkauften Benefizveranstaltung. Insgesamt wollten 450 Personen das bunte Programm sehen, das vom Seemannschor Thalmässing, dem Sketchtrio Schnitzerneggl, Bernd Händel, dem Präsidenten der Faschingssitzung in Veitshöchheim, sowie dem Magier Christoph Kuch, der sogar Weltmeister seines Faches ist, gestaltet wurde. Der kulturelle Abend wurde mit einem Lied von Sarah Dorner eröffnet - der Tochter einer Krankenschwester auf der Rother Palliativstation, die seit ihrer Gründung ganz massiv vom Förderkreis unterstützt wird.

Anton Nagel machte darauf aufmerksam, dass es auch einen Film über die Veranstaltung geben werde. Beim Kauf dieser DVD würde man neben der Palliativstation auch die Sanierung und Erweiterung der Intensivstation der Kreisklinik unterstützen. Für das Buffet bitte man ebenfalls um Spenden. Rund 2500 Euro kamen dabei zusammen.

Nach einigen Liedern des Thalmässinger Seemannschors trat Helmut Mader ans Mikrofon. Das Gründungsmitglied des Förderkreises hielt einen Rückblick über die vergangenen 20 Jahre. Dieser beschrieb auch, wie es zur Gründung des Vereins im Juni 1996 gekommen war. Der Anstoß kam von Landrat Herbert Eckstein, der mit Anton Nagel "einen hinreichend Besessenen" gefunden hatte, der bereit war, sein Herz, seine Tatkraft, seine Zeit sowie finanzielle Mittel einzubringen. Inzwischen würde der Verein zu den größten Klinikförderkreisen in ganz Deutschland gehören, darauf sei man sehr stolz. Ebenso über die Tatsache, dass man inzwischen rund 1000 Mitglieder habe, "und wir werden auch weiterhin alles dafür tun, unsere Mitglieder zu binden und neue zu gewinnen", so Mader.

Ganz am Ende des Abends sprach auch noch Landrat Herbert Eckstein ein kurzes Grußwort. Aber bis es so weit war, gingen noch ein paar Stunden ins Land, die wie im Fluge vergingen. Die Schnitzerneggl boten Alltagskomik im ungarndeutschen Nemetker-Dialekt. Sie stellten sich vor, wie die Rother Kreisklinik aussehen würde, wenn es keinen Förderkreis gäbe. Dabei spielten sie drei "prominente" Patienten, die gemeinsam in einem wenig komfortablen Krankenhausbett auf ihre Behandlung warteten: den stellvertretenden Vorsitzenden des Förderkreises, Richard Erdmann, den Schatzmeister Norbert Bickel sowie den Vorstand der Kreisklinik, Werner Rupp. Behandelnder Arzt war Chefarzt Dr. Thomas Strube. Die vier auf der Bühne dargestellten Personen amüsierten sich im Publikum köstlich über die Darbietung und waren froh, dass die wirkliche Behandlung im Rother Krankenhaus anders aussieht.

Anschließend betrat Bernd Händel die Bühne, aber eigentlich nicht nur er, sondern neben ihm waren da auch noch Helmut Kohl, Gerhard Schröder, Horst Seehofer, Harald Schmidt, Otti Fischer, Michael Mittermeier und noch viele andere, denn der Entertainer aus Nürnberg ist ein begnadeter Stimmenimitator. Später griff er noch zur Gitarre, und dann gesellten sich noch Roland Kaiser, Peter Maffay & Co. dazu.

Magisch wurde es mit Christoph Kuch, der die "Weltmeisterschaft der Zauberkunst, Sparte Mentalmagie" für sich entscheiden konnte. Das höre sich zwar ein bisschen "nach Hogwarts" an, wie Kuch zugab, aber mit Zauberei à la Harry Potter hatte seine Kunst wenig zu tun. Sondern viel mehr mit Gedankenlesen, Zahlenspielereien und Suggestion. Wirklich verblüffend, wie Kuch es schaffte, jede Zahl und Farbe eines Kartenspiels vorherzusagen, Berührungen mit einer Feder zu suggerieren, die nie stattgefunden hatten, oder die PIN-Nummer eines Besuchers zu erraten.

Apropos PIN: Die Mitgliedschaft im Förderkreis kostet im Jahr für Privatpersonen gerade einmal 15 Euro. Mit diesen Beiträgen wird seit 20 Jahren viel Gutes getan, und daher machte Anton Nagel zum Abschied des rund vierstündigen Abends alle (Noch-)Nichtmitglieder des Förderkreises auf die Flyer auf ihren Sitzen aufmerksam, die natürlich auch ein Anmeldeformular enthielten.