Hilpoltstein
"Die Erfolge kommen nicht von selbst"

16.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:11 Uhr

Seine frischgekührten Preisträger Alexander Knobloch (links), Patricia Schäll (2.v.l.) und Heike Lehner (rechts) präsentiert Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl. - Foto: Messingschlager

Hilpoltstein (mes) Es ist praktisch, wenn bei einer Preisverleihung auch Musiker bedacht werden. Denn die geben gerne eine Kostprobe ihres Könnens und liefern so den künstlerischen Rahmen gratis. Da macht auch der zwölfjährige Alexander Knobloch bei der Vergabe des Sport- und Kulturpreises der Stadt Hilpoltstein am Montagabend keine Ausnahme. Er lässt sein Tenorhorn gleich mehrmals ertönen.

Für das "aufgeweckte Kerlchen" kein Problem, hat er doch schon vor den strengen Kommissionen von "Jugend musiziert" erfolgreich musiziert. Wenngleich er Bürgermeister Markus Mahl gesteht, doch etwas aufgeregt gewesen zu sein. "Alexander Knobloch hat in seinen jungen Jahren schon Hürden genommen, die manche nie schaffen", sagt Laudatorin Susanne Czieharz.

Seit seinem sechsten Lebensjahr ist er bei der Musikschule Hilpoltstein. "Schon nach kurzer Zeit zeigte sich seine Begabung", erinnert sich Czieharz. Nur an den langen Atem habe er sich erst nach und nach gewöhnt. "Das sind schon einmal die Noten durch das Zimmer geflogen." Geduld habe nicht zu seinen Stärken gehört. "Das hat sich längst geändert", versichert der Prämierte. Muss es auch, denn sonst hätte Alexander nicht den ersten Platz im Bezirksentscheid und den zweiten im Landesentscheid bei "Jugend musiziert" geholt.

So alt wie Alexander ist auch Heike Lehner und ebenso außergewöhnlich. 2006 hat sie mit Karate begonnen und schon kurze Zeit später die ersten Erfolge gefeiert. In drei Jahren absolvierte sie fünf Gürtelprüfungen, so dass sie nun schon blaut trägt. Obwohl die Jüngste, erreichte sie im vergangenen Jahr bei den bayerischen Meisterschaften bereits einen fünften Rang, auf Bezirksebene ist sie gar die Beste.

Für Laudator Erik Cloppenburg, den Leiter der Karateabteilung bei den SF Hofstetten, ist das keine Überraschung. "Heike hat immer Engagement gezeigt, sie hat Biss, aber keine Ellbogen." Ganz wichtig in einer Sportart, in der es vornehmlich um die perfekte Beherrschung des eigenen Körpers geht. Gilt es doch, die Schläge, die dem Gegner schwerste Verletzungen zufügen können, wenige Millimeter vor dem Kontakt abzustoppen. Wie das funktioniert, zeigt Heike an Bürgermeister Mahl, der sich als Übungsobjekt zur Verfügung stellte – und natürlich unversehrt bleibt.

Als die heute 16-jährige Patricia Schäll 2001 nach Hilpoltstein kam, hat sie Hand- und Fußball gespielt. Das änderte sich schlagartig, als sie 2002 beim Burgfestlauf mitmachte. Von nun an war die Begeisterung für den Ausdauersport geweckt, und was liegt da in Hilpoltstein näher, als Mitglied der Ironkids zu werden. Schnell stellten sich Erfolge im Schülerbereich ein. Seit 2007 ist Patricia im Jugendbereich und mittlerweile Mitglied des Bayernkaders.

"Die Erfolge kommen nicht von selbst", sagt Georg Marchl, der Leiter der Triathlonabteilung beim TV Hilpoltstein. Patricia gehöre zu den eifrigsten, lasse kaum einmal eine Trainingseinheit ausfallen, auch wenn es regnet und stürmt. Da passt es ins Bild, dass sie zuletzt deutsche Vizemeisterin im Wintertriathlon geworden ist. Dabei wird das Schwimmen durch Skilanglauf ersetzt. Auch beruflich will die Triathletin ihrer Passion treu bleiben und eine Ausbildung als Fachlehrerin im Bereich Sport beginnen.

Vor den Leistungen der jungen Sportlerin könne er nur den Hut ziehen, sagt Mahl. "Beim Triathlon würde ich schon bei der ersten Disziplin absaufen." Den Hut zieht er aber nicht nur vor den Preisträgern. "Es funktioniert nur, wenn ein Elternhaus dahintersteht und es Leute gibt, die sich ehrenamtlich engagieren."