Hilpoltstein
Der neue Lockvogel ist da

LBV-Kreisgruppe Roth-Schwabach stellt neues Jahresprogramm vor – Wissenswertes auf fast 70 Seiten

03.03.2015 | Stand 02.12.2020, 21:35 Uhr

Junge Allersberger Naturschützer probieren aus, wie der Stoßdämpfer zwischen Schnabel und Kopf eines Grünspechts funktionieren könnte - Foto: privat

Hilpoltstein (cyb) Um den Mauersegler, Kiebitze, den Biber und die Erfolge der jüngsten Mitgliederwerbung geht es im neuen Lockvogel, dem Programmheft der LBV-Kreisgruppe Roth-Schwabach, das deren Vorsitzender Ruppert Zeiner jetzt vorgestellt hat.

Der größte Erfolg sei dabei die Mitgliederwerbung im Frühjahr gewesen. „Wir haben 600 neue Mitglieder bekommen und liegen jetzt bei immerhin 3000“, sagt Ruppert Zeiner. Damit die Zahl der Mitglieder auch weiterhin steigt, ist ihm die Nachwuchsförderung besonders wichtig. Hier lobte er das Engagement von Birgit Hirscheider, die sich mit rund zehn Kindern der Allersberger NAJU-Gruppe auf den Weg gemacht hat, um beispielsweise den Pendlerparkplatz von Müll zu befreien und die Kräuterschnecke im Allersberger Bürgergarten wieder auf Vordermann zu bringen. „Aber sie haben auch einen Grünspecht-Stoßdämpfer gebastelt, also den Teil zwischen Schnabel und Kopf des Spechts, der die Schläge dämpft“, sagt er.

Nicht ganz so erfolgreich wie die Allersberger, war die Rednitzhembacher Gruppe. Sie hat zwar das Jahr über noch das Insektenhotel im Rednitzgrund renoviert, sich aber inzwischen aufgelöst. „Die sind alle zwischen 14 und 16 Jahren und haben im Moment andere Interessen“, sagt Zeiner. Dafür haben aber Schüler einer Schwabacher Mittelschule eigene Insektenhotels gebastelt, die im Frühjahr aufgehängt werden.

Zeiner freute sich zudem, dass es im Schloss Ratibor noch immer Mauersegler gibt und dass die Kiebitze in der Flur von Günzersreuth einen guten Lebensraum haben. Außergewöhnlich sei auch, dass es im nördlichen Landkreis wieder ein Brutpaar des seltenen Schwarzstorchs gibt und dass ein Nürnberger Naturschützer jetzt die rund 100 Schleiereulenkästen kontrolliert hat. „Hier müssen wir jetzt entscheiden, welche wir neu machen oder reparieren lassen“, sagt Zeiner. Allerdings gebe es im Moment auch nur ein brütendes Schleiereulenpaar im Landkreis.

Ein schöner Erfolg ist für Zeiner zudem, dass die Sommerkeller in Obermässing und Barthelmesaurach hergerichtet wurden und vielen Fledermäusen im Winter eine Zuflucht bieten.

Probleme gibt es dagegen mit dem LBV-eigenen Stadelweiher nahe Abenberg. Hier haust ein sehr aktiver Biber, der beim darüberliegenden Weiher das Absenken des Wasserspiegels verhindert und den unten liegenden Weiher schlicht abgelassen hat. Inzwischen wurden die Probleme zwar zum Teil ausgeräumt, weil ein Ablauf des Weihers wieder freigelegt wurde, allerdings nicht zur Zufriedenheit aller Naturschützer. „Was soll das, wenn der Biber schon im Weiher des LBV nicht mehr machen darf, was er will“, fragten laut Zeiner einige Mitglieder.

Die ganze Liste der zahlreichen Aktivitäten der Kreisgruppe ist im neuen 68 Seiten starken Lockvogel zu finden, der in einer Auflage von 2500 Exemplaren gedruckt worden ist. Die Mitglieder der Kreisgruppe bekommen das Heft zugeschickt, wer noch nicht Mitglied ist, kann es unter anderem bei den Touristeninformationen und in den Rathäusern der Gemeinden bekommen.

Wichtig sind Zeiner zudem neben den zahlreichen Exkursionen und Kursen noch zwei besondere Veranstaltungen: Einmal ein Vortrag über die Gefahren des Freihandelsabkommens TTIP am Dienstag, 17. März, um 19.30 Uhr im Heidecker Haus St. Benedikt und die Tagesfahrt zum Fledermaushaus in Hohenburg mit Besuch der Museen in Theuern und Kastl, die im Juli von Heideck aus startet. Informationen gibt es bei Ruppert Zeiner unter der Telefonnummer (09177) 1451. Bei ihm ist auch eine Anmeldung zu der Fahrt möglich.