Hilpoltstein
Der besondere Blick auf Hilpoltsteiner Schönheiten

Fotofreunde HIP auf Exkursion in der Stadtpfarrkirche

19.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:48 Uhr

Der Dachboden der Stadtpfarrkirche, der sich direkt über Langhaus und Chor befindet, hat es den Hobbyfotografen der Fotofreunde HIP aufgrund der historischen und dennoch tragfähigen Holzkonstruktionen besonders angetan. - Foto: Bergauer

Hilpoltstein (HK) Egal, aus welcher Himmelsrichtung man sich Hilpoltstein nähert: Man trifft schnell auf die vier unverwechselbaren und eindrucksvollen historischen Wahrzeichen der Stadt. Burgruine, Stadtpfarrkirche, Residenz und Rathaus bilden in der Altstadt eine geschlossene Einheit.

Eines davon, die Stadtpfarrkirche St. Johannes der Täufer, haben die Mitglieder der Fotofreunde HIP kürzlich mit ihren Fotokameras perfekt in Szene gesetzt.

Die große Kunst der Fotografie besteht oft darin, bereits Bekanntes durch eine geschickte Wahl der Perspektive so mit der Kamera abzulichten, dass der Betrachter der fertigen Aufnahme das scheinbar Bekannte völlig neu entdecken kann. So wählten die Fotofreunde HIP die Stadtpfarrkirche als Ziel ihrer Fotoexkursion und blickten mit ihrer Kamera sprichwörtlich hinter die mächtige Außenfassade der Kirche, deren genaue Entstehung eher unbekannt ist.

In den vergangenen Jahrhunderten hat die Stadtpfarrkirche durch zahlreiche Um- und Neubauten einige Veränderungen erlebt, die entdeckenswert sind. So stammen der Chor und Turmunterbau aus der Spätgotik um 1473 und wurden im Jahr 1732 in einen barocken Bau umgewandelt.

Schon fast von einem "Lost Place" kann man sprechen, wenn man die verstaubten Stein- und Holztreppen im Kirchturm der Hilpoltsteiner Stadtpfarrkirche hinaufsteigt. Der Turm wurde im Jahr 1714 vom Obermässinger Maurermeister Johann Baptist Camesino im barocken Baustil neu gestaltet und hat es den Hobbyfotografen nicht zuletzt wegen des beeindruckenden Glockenwerks besonders angetan.

Die Turmglocken erfuhren jedoch im Laufe der Zeit ein eher wechselhaftes Schicksal. Bereits 1552 verwendete der Markgraf von Ansbach vier Glocken zur Kriegsschuldtilgung. 1917 fielen die Glocken dem Ersten Weltkrieg zum Opfer und wurden 1929 neu aufgezogen. Gleiches geschah 1941 im Zweiten Weltkrieg. Erst im Jahr 1954 ertönte in Hilpoltstein wieder ein vollständiges Glockenwerk.

Da der Turm nach den Osterfeiertagen wegen Renovierungsarbeiten gänzlich eingerüstet wird, nutzten die Hobbyfotografen die Gunst der Stunde und dokumentierten im Rahmen ihrer Fotoexkursion die einst mühsam errichtete Konstruktion aus Holz und Metall, die die Glocken trägt. Die Türmerwohnung auf Höhe des von außen sichtbaren Balkonumlaufs samt Gitter eröffnete den Fotofreunden einen spektakulären Blick auf die Altstadt von Hilpoltstein.

Der direkt angrenzende und über das Turmtreppenhaus zugängliche Dachboden beeindruckte aufgrund seiner weitläufigen Abmessungen. Hier befindet man sich direkt über dem Langhaus und dem Chor. Den Abschluss der geschichtsträchtigen Fotoexkursion bildete die Besichtigung der erst im vergangenen Jahr komplett neu errichteten Orgel, die aufgrund der unzähligen kunstvollen Verzierungen einen echten Hingucker bildet. Am Ende des abwechslungsreichen Fotoausflugs waren sich alle Teilnehmer einig: Es lohnt sich, die Schönheiten der Stadt festzuhalten.