Hilpoltstein
Dem Instrument die ersten Töne entlocken

Erste Probe der Hilpoltsteiner Bläserklasse Susanne Czieharz übt mit Buben und Mädchen an der Grundschule

09.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:14 Uhr

Die Kinder der Bläserklasse entlocken dank Susanne Czieharz ihrem Instrument die ersten Töne. - Foto: Klier

Hilpoltstein (mkl) Mit welchem Ton muss ich anfangen", fragt die Drittklässlerin Eva. Sie sitzt im Musikübungsraum der Grundschule Hilpoltstein und hält eine Trompete in der Hand. Zehn Kinder sind es, die sich für die neu gegründete Bläserklasse angemeldet haben: drei Mädchen und sieben Jungen.

"Du musst ein F spielen", antwortet ihr Susanne Czieharz, die Leiterin der Bläserklasse. "Achtung! Instrumente an den Mund! Eins-zwei-drei-vier", gibt die Dirigentin vor. "Wir blasen alle den gleichen Ton." Auf Anhieb ist es allerdings nicht bei allen der gleiche Ton und auch ein "Quietscheton" ist hin und wieder dabei. Aber es ist ja auch die allererste gemeinsame Probe. Bald klappt es besser und aus den Reihen der Schüler kommt die anerkennende Feststellung: "Das ist geil." Die harmonischen Klänge locken Rektor Peter Benz an. "Toll", lobt er die Gruppe.

Er berichtet, welche Anstrengungen es gekostet hat, diese Bläsergruppe aus den insgesamt 80 Drittklässlern zu rekrutieren. Dann hatte man acht Sponsoren gefunden, die es ermöglicht haben, dass die Instrumentenmiete von 28 Euro auf 10 Euro pro Monat reduziert werden konnte. Die Stadtkapelle stellt zusätzlich eine Tuba und ein Bariton als Zweitinstrument zur Verfügung, die in der Schule bleiben, damit diese großen Instrumente nicht transportiert werden müssen. Ole an der Tuba, der ihr die tiefsten Töne entlockt, kann sich fast hinter seinem Instrument verstecken.

Dieser gemeinsame Instrumentalunterricht ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadtkapelle, Musikschule und Grundschule. Er findet einmal pro Woche während der Unterrichtszeit statt, wenn die anderen Mitschüler ihren normalen Musikunterricht im Klassenverband haben.

Susanne Czieharz gibt weitere Anweisungen: "Wenn der Dirigent seine Arme oben hat, spielt keiner." Und sie hat weitere Tipps: "Das Schlagzeug darf man nicht dreschen und die Füße müssen immer auf dem Boden stehen, damit man Halt hat. Ein Auge ist in den Noten, das andere beim Dirigenten." Susanne Czieharz versteht es, die Kinder auf motivierende Art für die Musik zu begeistern. Den ersten öffentlichen Auftritt strebt sie im Zusammenhang mit dem 50-jährigen Bestehen der Musikschule für den 11. März des nächsten Jahres an. Spätestens dann erhofft sie sich, dass die Bläserklasse einen noch besseren Zuspruch findet.

"Man merkt, dass es euch Spaß gemacht hat", stellt Rektor Peter Benz am Ende der ersten gemeinsamen Probe anerkennend fest, "Applaus für Frau Susanne Czieharz", sagt er. Diese wiederum lobt das große Entgegenkommen des Schulleiters.