Hilpoltstein
"Das ist noch die Ruhe vor dem Sturm"

Aussteller aus dem Landkreis Roth sind mit dem Consumenta-Auftakt zufrieden und hoffen auf das Wochenende

28.10.2016 | Stand 02.12.2020, 19:07 Uhr

Zahlreiche Besucher kommen zu den Direktvermarktern, die unter dem Logo "Original regional" in Halle 9 ihre Produkte anbieten. - Foto: Bader

Hilpoltstein/Nürnberg (HK) Die Aussteller aus dem südlichen Landkreis Roth sind mit dem Auftakt der diesjährigen Consumenta in Nürnberg zufrieden. Bei einer Zwischenbilanz am Freitagmittag zeigten sie sich von der Besucherzahl, dem Verkauf und den Kontakten mit potenziellen Kunden begeistert.

"Die Messe ist heuer sehr erfreulich, es sind qualitativ sehr gute Gespräche und ich konnte schon etliche Termine mit Kunden vereinbaren, um sie bei einem späteren Besuch zu beraten", sagt Wolfgang Hanke von dem gleichnamigen Schreinereibetrieb aus Hofstetten. Gerade die festen Termine freuen ihn. "Das ist natürlich viel mehr Wert, als eine bloße Anfrage, bei der jemand ein Kärtchen mitnimmt."

Für ihn zahlt es sich zudem aus, dass er schon viele Jahre auf der Messe vertreten ist. "Die Leute kennen dich, waren schon einmal auf deinem Stand", sagt er. "Und wenn du auch in den Folgejahren da bist, entwickelt sich einfach ein Vertrauensverhältnis." So kämen beispielsweise jetzt Kunden, die sich vor zwei oder drei Jahren nur kurz informiert hätten, zu konkreten Gesprächen.

Und auch mit der Messeleitung zeigt sich Hanke zufrieden. "Früher ist man abgewimmelt worden, wenn man etwas gebraucht hat. Jetzt ist es ein partnerschaftliches Verhältnis und die Organisatoren gehen auf deine Wünsche ein."

Diese Erfahrung hat auch Thomas Pichl von der Wirtschaftsförderung des Landkreises Roth gemacht, der den Gemeinschaftsstand der Landkreisfirmen organisiert. "Wir kriegen nicht einfach irgendeinen Platz zugeteilt", sagt er. "Die Messeleitung kommt mit einem Plan zu uns, bei dem wir noch viele Freiheiten haben und selbst entscheiden können, wo und wie wir uns am besten präsentieren." Zudem ist Pichl mit dem Platz in der Halle 7 sehr zufrieden. "Wir haben früher die Hallen immer wieder gewechselt. Seit drei Jahren sind wir in Halle 7 und ich glaube, wir haben hier einen guten Standort gefunden."

Zufrieden zeigt sich auch Manfred Dirsch, Chef der gleichnamigen Holzbaufirma aus Eckersmühlen. "Es läuft gut an und ich konnte ebenfalls schon einige sehr gute Gespräche führen", sagt er. Der Erfolg eines Messebesuchs ist aber für ihn nie direkt messbar. "Wenn jemand ein Haus bauen oder sein Dach sanieren will, dann unterschreibt der nicht hier bei der Messe", sagt Dirsch. Da kämen oft etliche Jahre später die Aufträge. Als Beispiel nennt er eine Dachsanierung in Nürnberg. "Da hatten die Kunden bei meinem Besuch einen Prospekt von mir auf dem Tisch, den ich schon seit fünf Jahren nicht mehr habe." Und dieser Auftrag sei für ihn Gold wert gewesen. "Da kamen inzwischen fünf weitere Abschlüsse nach."

Die Messe sei zudem der beste Standort, um Kunden zu treffen, die ihn an seinem Firmensitz in Eckersmühlen nie finden würden. "Deshalb versuche ich hier auch, immer einen guten Eindruck zu machen", sagt er lächelnd.

Weniger zufrieden ist im Moment noch Helmut Brandl von der gleichnamigen Hilpoltsteiner Schreinerei. "Ich glaube, dass es weniger Besucher sind und habe erst die Hälfte der sonstigen Anfragen", sagt er. Seiner Meinung nach hätten die Besucher zu viel Berührungsängste. "Erst wenn schon einer am Stand steht kommt ein weiterer dazu, der sich informiert." Trotzdem ist Brandl guter Dinge. Er hofft, am Wochenende, dem Brückentag am Montag und dem Feiertag am Dienstag auf deutlich mehr Kunden. "Dann kann es durchaus noch ein gutes Jahr werden."

"Ich bin begeistert", sagt dagegen Markus Böhm von der Spalter Brauerei, der nicht wie die Handwerker in der Halle 7, sondern bei Original regional in Halle 5 einen Platz gefunden hat. "Die Messe ist gut besucht und wir haben gut zu tun", sagt Böhm. Und er glaubt, dass es jetzt am Wochenende noch deutlich besser wird.

Dieser Meinung ist auch David Pfahler vom Werzingerhof in Wernfels. "Zwar waren ein paar beschauliche Tage dabei, aber die Tendenz ist trotzdem steigend", sagt er. "Der heutige Freitag ist die Ruhe vor dem Sturm, ich denke das wird noch richtig gut."

Und selbst Eduard Schmidt, Schnapsbrenner aus Seling-stadt und laut Landrat Herbert Eckstein "die Speerspitze von Original regional", zeigt sich zufrieden. "Ja, dieses Mal haben wir einen guten Platz", sagt er und erinnert sich mit Grauen an die Consumenta des Vorjahres, "wo man uns einen Lidl vor die Nase gesetzt hat". Zwar sei der Besuch bis jetzt noch ein wenig verhalten gewesen, aber "das liegt einfach daran, dass noch keine Ferien sind". Trotzdem seien die bisherigen Gespräche erfolgversprechend. "Bei mir geht es nicht darum, am Stand möglichst viel Schnaps zu verkaufen, sondern Kunden zu finden, die bei mir brennen lassen", sagt Schmidt. "Und da ist die Resonanz sehr gut und es wird in den nächsten Tagen bestimmt noch besser."