Hilpoltstein
Von A wie Auftragsbuch bis Z wie Zirbenholz

Consumenta-Aussteller aus dem Landkreis ziehen positive Messebilanz "So viele Besucher wie nie"

05.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:16 Uhr

Foto: Jürgen Leykamm

Hilpoltstein/Nürnberg (HK) Der Landkreis Roth schmeckt einfach gut: Dieses kulinarische Fazit dürften viele Consumenta-Besucher nach ihrem Besuch der Nürnberger Messehalle 1 gezogen haben. Unter dem Motto "Original regional" lockten hier viele Leckereien. Auch der Gemeinschaftsstand des Landkreises brauchte sich bis zum gestrigen Messeschluss über mangelndes Interesse nicht zu beklagen.

Zufrieden mit der Messe waren auch viele weitere Unternehmen aus der Region, die sich bei der großen Verbrauchermesse in Nürnberg präsentierten. "Der zeitliche Rahmen war heuer einfach super", sagte etwa Roswitha Heise vom Gartenmöbelstudio Amann aus Allersberg. Die Herbstferien mit den beiden Feiertagen hätten den Besuch mehr als begünstigt. Auch das Konzept der Einteilung nach Themenwelten habe sich bewährt.

Das Laufen durch die Hallen machte viele Gäste durstig. Für Abhilfe sorgten an den "Original regional"-Ständen des Landkreises Roth gleich zwei Brauereien. Wegen des großen Andrangs am Reformationstag musste die kleine Brauerei Gundel aus Barthelmesaurach zwischenzeitlich von Fass- auf Flaschenbier umsteigen. Aber schon an Allerheiligen war entsprechend aufgerüstet und das Bier floss wieder aus den Fässern. Die Stadtbrauerei Spalt lud derweil zur "Probier-Bar" - je nach Gusto in 0,1- oder 0,3-Liter-Gläsern. "Eine schön komprimierte fränkische Verkostungsmeile", sagte Spalts Bürgermeister und Brauereichef Udo Weingart. "Wir sind sehr zufrieden."

Ebenfalls über großes Interesse freute sich Selingstädter Eduard Schmidt mit seiner Edelbrennerei. Er registrierte aber vor allem Besucher von außerhalb des Landkreises Roth. "Einheimische habe ich nicht so viele gesehen." Abgesehen davon übte Schmidt deutliche Kritik am Standort der Regionalmeile in Messehalle 1. Im vergangenen Jahr sei man in Halle 9 noch "mittendrin gewesen." Damals hätten sich Messegewinn und -kosten auch die Waage gehalten. Heuer sehe es etwas schlechter aus.

Für seinen Betrieb sei der Standort in Halle 1 dagegen optimal, sagte Schreinermeister Reinhard Siegert aus Heideck. Er habe bei der Messe regen Zuspruch erfahren. Viele Besucher ließen sich nach den kulinarischen Genüssen gerne auf den selbst gefertigten Stühlen und Bänken nieder. Zu Gast waren beim Eröffnungsrundgang auch Landtagspräsidentin Barbara Stamm und Bundestagsabgeordnete Marlene Mortler, denen er duftende Zirbenholzspäne für eine angenehme Nachtruhe schenkte. Was auch gewirkt habe, berichtete Siegert über die positive Rückmeldung der Politikerinnen wenige Tage später. Überhaupt habe die Consumenta immer eine sehr große Nachwirkung, so Siegert. "Diesmal rechne ich sogar noch mit einer Steigerung".

Auf eine ähnlich positive Wirkung hofft auch die Zimmererinnung Schwabach-Roth-Hilpoltstein, die sich nun schon zum dritten Mal mit einer "lebenden Werkstatt" auf der Con-sumenta präsentierte. Von einem "großen Andrang von Kinder und Jugendlichen", sprach Zimmerermeister Christian Rehm. Holzbau sei gefragter denn je, was den Weinsfelder Unternehmer auch darauf hoffen lässt, dass sich die Berufsschulklassen für die Zimmerer langfristig erhalten lassen.

Für so manches Unternehmen aus dem Landkreis lässt die Messepräsenz auch auf ein gut gefülltes Auftragsbuch im kommenden Jahr hoffen. Etwa für Dieter Balasz aus Röttenbach, dessen Firma nach eigener Angabe die einzige ist, die Modulhäuser in Massivholzbauweise anbietet. "Allein in drei Tagen haben wir 30 Musterhausbesichtigungen vereinbart", sagte Balasz. Ähnlich positiv waren die anderen Stimmen aus Halle 7 am Gemeinschaftsstand des Landkreises: Von über 100 Beratungsgesprächen berichtete Glaser Joachim Lehrmann aus Roth. "Viele haben mir gleich ihre Pläne auf den Tisch gelegt." Der Hilpoltsteiner Schreinermeister Helmut Brandl erfreute sich "konkreter Nachfragen, jetzt gibt es viel zum Abarbeiten". Für den Landkreisstand zur Consumenta 2018 hat er sich aber gleich wieder angemeldet.

Auch der Hofstettener Wolfgang Hanke, der schon seit fast 20 Jahren auf der Messe vertreten ist, meldete "so viele Besucher wie noch nie". Die Consumenta an sich beschere ihm jährlich etwa ein Drittel seiner gesamten Umsätze. Außerdem sei man am Landkreisstand inzwischen "wie eine große Familie geworden", so Hanke. Das lockt auch schon Nachahmer an. Schon jetzt gäbe es einen neuen Interessenten für den Gemeinschaftsstand, sagt Thomas Pichl, Chef der Wirtschaftsförderung im Landkreis, die ebenfalls mit einem Stand vertreten war. Als Neuling war hier der Hilpoltsteiner Drechsler Michael Walther dabei. Auch er überlegt sich, nächstes Jahr größer einzusteigen und seine Drechselmaschine für Vorführungen mitzubringen.